Die Suche nach dem besten Coating

Machen wir es kurz. Es gibt Autos da funktionieren nicht alle Coatings. Und da geht es nicht um Anwenderfehler.
Da bringt es auch nicht ein Produkt auf einem anderen Auto zu testen.

Ich habe auf meinem auto sicherlich einige Hundert Euro, quatsch nen 4stelligen Betrag, mittlerweile vertestet. Prime war nicht dabei, da auch Mohs und Mohs+ schon nicht halten. Auch ein CQUK welches dem Prime sehr sehr ähnlich ist versagt auf ganzer Linie.

Der Killer war bisher Mohs. Hielt keine Woche. Mohs in 3 Schichten und Phobis immerhin 2 Monate (sofern ich es richtig im Kopf habe) auf mittelmässigem Niveau.

Und da spielt es ebenfalls keine Rolle ob IPA, welches IPA oder ob man Essence nimmt. Ich habe auf Essence schon einige Coatings gepackt und kein einziges hat geschwächelt - ok benutze auch nur noch Coatings die auch auf meinem
Auto funktionieren

Ich finde die Performance vom Zen jetzt auf dem Video auch nicht übermässig gut. Da beadet das von meinem Dresdner Kunden deutlich besser bei grösser Laufleistung, auch Laternenparker und leider auch mit jeder Menge Chemiemüll in der Luft (Ablagerungen sieht man sogar auf den horizontalen Flächen).
Ich möchte nicht wissen wie grottenschlecht andere Coatings auf dem Golf aussehen

wo ist das :popcorn: xD

Zitat von Bow_Wazoo

Bilder, Videos?

Bilder kommen später

Sheeting und HDR widerspricht sich in sich. Durch die HDR Düse wird die Oberflächenspannung des Wassers gebrochen, somit entstehen mit nem HDR feine Tröpfchen, die auch genau so den Lack benetzen sollten. Sheeting erzielst du du einen stumpfen Wasserstrahl aus nem offenen Schlauch oder ner Gießkanne.

Eine Versiegelung, die mittels HDR Sheeting zeigt hat eher suboptimale Benetzungseigenschaften, da sie eine Filmbildung zulässt. Demnach müsste das Menzerna Powerlock perfekt sein, da steht nach ner Runde HDR eine Wasserlache auf dem Lack, die innerhalb einiger Minuten abläuft und fast trockenen Lack hinterlässt. Solch ein Verhalten ist aber Gift für die Selbstreinigungseigenschaften eines Coatings oder auch einer Versiegelung, im idealen Fall bilden sich bei natürlicher Benetzung nur feinste Wasserperlen mit einem sehr hohen rückschreitenden Kontaktwinkel. In den Wasserperlen sammelt sich der Schmutz, durch den hohen rückschreitenden Kontaktwinkel können die Tropfen durch den Fahrtwind leicht vom Lack abrollen und den Schmutz so vom Lack wegtransportieren. Zeigt ein Coating bei ner HDR Behandlung Sheeting funktioniert das mit der Selbstreinigung also weniger gut als wenn das Wasser sofort in Form von Tropfen abrollt.

Die Theorie kann ich so nicht bestätigen. Ein ungeschützter Lack ist nach einigen Minuten auch trocken. Ein Produkt das durch den HDR gut sheetet, hat diese Eigenschaften auch bei einem stumpfen Wasserstrahl.

Trocken schon, aber nicht sauber. Zumindest im Hochsommer. Im Winter bei entsprechender Luftfeuchte steht die Pfütze auch mal den ganzen Tag auf dem Lack. Ein geschlossener Wasserfilm trocknet bei gleichem Volumen wesentlich schneller ab als dasselbe Wasservolumen in Form feiner Tropfen. Warum? Weil er eine wesentlich größere Flüssig-Gasförmig-Grenzfläche besitzt und die Verdunstungsrate damit wesentlich höher ist. Es geht hier aber nicht um Verdunsten, sondern ablaufen.

In meinem Beitrag ging's aber um die Selbstreinigungseigenschaften!
Dadurch dass der darin gelöste Schmutz sich auf ungeschütztem Lack homogen verteilt fällt er weniger auf als auf nem gewachsten Auto, dass man den Schmutz weniger gut erkennt heißt aber nicht dass kein Schmutz da ist.

Optimale Selbstreinigungseigenschaften hast du nur bei funktionalisierten Oberflächen die mit dem HDR und bei Regen eben nicht sheeten, sondern das Wasser und den darin gelösten Schmutz sofort in Form feinster Tröpfchen abtransportieren. Deshalb können sogar vereinzelt Polymerversiegelungen (z.B. das Netshield) bessere Selbstreinungseigenschaften zeigen als einzelne Coatings. Muss nicht so sein, ist in der Regel auch nicht so, KANN aber sein. Gerade wenn das Coating suboptimal performt.

Der einzige Punkt, in dem dir gutes HDR Sheeting etwas bringt ist nach der Wäsche. Da sparst du dir unter Umständen das Vortrocknen mit dem stumpfen Wasserstrahl. Dafür hast du jede Menge Nachteile im Bezug auf Neuanschmutzung und Abtrocknen des Lacks durch den Fahrtwind.

Also sagt uns das, umso besser und definierter die Perlen auf dem Lack, desto besser/intakter der Schutz? Könnte man in dem Fall ja gut per Sprühflasche testen. Oder hab ich jetzt einen Denkfehler?

Aufpassen, mit der Sprühflasche simulierst du den fortschreitenden Kontaktwinkel bei anwachsenden Tropfen, das kann fast jede Versiegelung gut. Die Spreu vom Weizen trennt sich beim rückschreitenden Kontaktwinkel, mit dem der Tropfen schrumpft oder von Lack abrollt. Die Kontaktwinkelhysterese als Differenz zwischen den beiden Kontaktwinkeln ist ein guter Indikator für die Güte einer Oberflächenfunktionalisierung. Je kleiner die Kontaktwinkelhysterese, umso besser, denn umso besser und leichter rollen Tropfen vom Lack ab. Da reicht schon ein verhältnismäßig geringer Fahrtwind um Tropfen und darin gelösten Schmutz vom Lack zu pusten.

Sprühflasche kann fast jede Versiegelung gut? Sorry aber hast du wirklich auch praktische Erfahrung? Deine Theoriekenntnisse hören sich wirklich spannend an, aber meine praktische Erfahrung juckt das irgendwie null

Selbst mit einer sehr mittelmäßigen Menzerna Powerlock "Versiegelung" oder auf frischem Meguiars Techwax kannst du mittels Sprühflasche recht ansehnliche Tropfen züchten.

Aber lass die mal kontrolliert verdunsten. Bei vielen Versiegelungen fällt der Tropfen in sich zusammen, mit konstanter Kontaktfläche zum Lack und immer kleiner werdenden Kontaktwinkel. Die Dreiphasenkontaktlinie bleibt gepinnt. Gute Versiegelungen oder unsere Coatings aus dem Labor (nein, die kann man nicht auf Lack anwenden) zeigen dagegen einen nahezu skaleninvariant schrumpfenden Tropfen mit konstantem Kontaktwinkel, schrumpfender Kontaktfläche zum Lack und homogen zurückschreitender Dreiphasenkontaktlinie. Die Kontaktwinkelhysterese beträgt dabei nur 5-10 Grad.

Fahrzeugpflege betreibe ich seit über 25 Jahren, seit 2005 im semiprofessionellen Bereich. Das war auch der Auslöser mich bei der Auswahl meines Arbeitsgebiet im Vorfeld der Diplomarbeit der Grundlagenforschung von Benetzungsvorgängen zu widmen. Ich wollte wissen warum unser Hobby so funktioniert wie es funktioniert und woran man drehen kann.

Ok, und weiter? Wie wäre es wenn du als semiprofessioneller mal praktische Beispiele raushaust?
Ist doch für dich doch sicherlich easy mal aussagekräftige Bilder zur Verfügung zu stellen.

Bilder sagen doch eigentlich gar nichts. Oben steht ein Video wie auf meinem Auto Gyeon Prime nach 2 Jahren und 15.000 km aussieht. Was möchtest du noch? Daten, Bildernoder Videos aus aktueller Forschung werde ich hier ganz sicher nicht veröffentlichen.

Typische Kontaktwinkelmessungen findet man beispielsweise bei YouTube, meist mit der sessile drop method.

Naja, und welchen Vergleich zu deinen Theorien soll ich jetzt mit einem Video anstellen?

Die kannst du glauben oder auch nicht, das ist mir relativ egal.

Hier:

SONAX ProfiLine PolymerNetShield / XTreme Protect & Shine Hybrid NPT

siehst du nen schönen Vergleich von vier Versiegelungen. Zusammenhänge zwischen Selbstreinigungseienschaften und Abperlverhalten (Video eine Seite weiter) sind natürlich rein zufällig.

Tolle Diskussion. Jetzt kann ichs glauben oder nicht. Hilft mit extrem weiter um mehr das Thema auch praktischer einordnen zu können. Danke.

Und warum?
Warum sollte ich das Video des Golf ernst nehmen? Der weniger gelaufen und das Coating dazu noch kürzer drauf hat und dazu noch schlechteres Abperlverhalten zeigt?

Dass auf dem nix hält muss ich auch einfach glauben? Wäre das weniger absurd als zu glauben dass da einfach die Anwenung oder die Vorbereitung verpfuscht wurde?