Wie polierst du ? Poliermethoden

  • Hi Leute,


    ich fühl mich gerade ein wenig komisch bei der Frage, weil ich eigentlich schon paar Autos aufbereitet habe und auch schon so einige Polituren/Pad Kombinationen durch habe.
    Trotzdem mach ich ja vielleicht was falsch und kann mich noch verbessern. Mir ist bewusst, das diese Frage bzw die Antwort darauf sehr umfangreich sein kann. Einige werden vielleicht mit einer Schleifpaste anders polieren als mit einer Hochglanzpaste. Bei mir ist das eigentlich immer das gleiche ...und genau deshalb wollte ich euch mal Fragen. :rolleyes:


    Ich erzähle euch mal was ich mache, also eigentlich meine Poliermethode (Fahrzeug ist natürlich vorbereitet für die Politur, sprich gewaschen, geknetet, trocken Testspott gemacht und die richtige Politur gefunden)


    Maschine: Flex XFE 7-15 150 Exzentermaschine
    Pads : Rupes Pads Blau Grün Gelb
    Polituren : Menzerna 400 2500 3500


    gehen wir mal von einem mittleren verwitterten Lack aus ... hart, deutscher Hersteller.


    Ich nehm mir das Pad > 4-6 Erbsen große Kleckse aufs Pad > Politur auf Stufe 1 mit einem Kreuzstrich verteilen (zügig & wenig Druck) > Politur auf Stufe 6 mit 3-4 Kreuzstrichen durchfahren (langsam & mittlerer Druck) > Politur abwischen > IPA Wipedown > kontrollieren > ggf wiederholen


    Genau das gleiche mache ich eigentlich auch mit den anderen Polituren/Pads. Stufe 1 verteilen danach sofort Stufe 6 verarbeiten. Also egal ob Menzerna 400 , 2500 oder 3500... ich nutze immer die gleiche Methode. Eigentlich brauch ich nur Stufe 1 und 6 ... alle anderen könnte ich entfernen lassen von Flex ^^


    Nun hab ich gelesen gibt es verschiedene Poliermethoden (Mitbewerberforum) und ich Frage mich ob ich mit anderen Methoden ein besseres Ergebnis raus holen könnte.


    Die eigentliche Frage ist somit "Welche Poliermethode verwendest du?" und "Verwendest du verschiedene Poliermethoden für die verschiedenen Polituren/Pads?"


    Mich interessiert vor allem der Umgang mit Exzentermaschinen. Wenn jemand was zu Rotationsmaschinen schreiben will, kann er das natürlich auch gerne machen.

  • Das mit Klekse zählen ist schon mal irre führend. Ich benetze immer das ganze Pad mit Politur, dann mach ich die erste Runde, danach kommt immer nur 1 kleiner Kleks. Da hat jeder seine eigene Prozedur. Ich mach einfach nur so viel drauf wie ich auch glasig fahren kann, hab aber gerne das ganze Pad mit Politur voll. Zwischen jedem Gang fahr ich das (Schaumstoff) Pad gegen ein Mikrofaser Tuch in meiner Hand.
    MF Pads blase ich aus per Kompressor. Deshalb mag ich gerne ziemlich harte Schaum Pads.
    Ich nutze 1 Pad pro größeres Panel, so halten sie ewig und die Pads sind immer maximal sauber.


    Der Rest ist ähnlich wie bei dir, nur das ich mit verhältnismäßig viel Druck fahre und zum Schluss Druck und Speed raus nehme und ähnlich einer Finish Politur fahre (etwas schnellerer Vorschub). Gibt ein besseres finish bei mir. Je weicher der Lack desto extremer der Effekt finde ich.
    Ob ich 40x40, 60x60 oder ganzes Panel fahre, entscheidet sich nach Lack, Politur und Abmachung mit dem Kunden. Immer starr dieses 40x40 finde ich Käse, genau wie eine feste Anzahl Kreuzstriche.
    Wenn mir der Cut nicht reicht wird es auch mal 30x30 oder ich fahr schneller oder langsamer usw. Einfach mal bisschen experimentieren.
    Ich will nicht bei jedem Auto absolut cutten und danach noch 8 mal um das Auto hüpfen, denn das bezahlt nicht jeder und es macht bei manchem Auto auch keinen Sinn.
    Ich mach auch mal nen 60x60 Testspot und dann sehe ich weiter. :thumbup:
    Die Politur, die Maschine und der Lack verraten dir alles

  • genauso halte ich es auch.
    Der Lack gibt vor wie ich arbeite.
    Bei einer scharfen Politur natürlich mit relativ druck und Speed, bei einer Hochglanz (m205 bei mir) reicht mir auch Stufe 4 auf der xc3401 und wenig druck. Meine arme müssen ja noch den kuli halten können auf der Arbeit :D
    Wenn es nur darum geht das die Karre hübsch sein soll und ich nicht das maximale rausholen muss reicht das meist aus um die meisten swirls zu entfernen.


    Immer nur 1 oder 6 ist denke ich falsch. Aber ich stehe nicht neben dir und kann nicht beurteilen was du gerade für einen Lack mit welchem Pad und Politur fährst.
    Je nach Lack mag das auch wieder richtig sein.


    Wenn ich den letzten Durchgang mache wird es natürlich immer weniger druck und immer langsamer.
    Bei dem Cleaner von zymöl bedeutet das dann Stufe 2 und null druck mit einem Mini Klecks von dem Zeugs.
    Alles andere macht nur dicke arme bei der Abnahme. Im Grunde kann die Maschine dann fast mit einer Hand laufen solange sie sauber aufliegt.


    Bei der rota arbeitest du wieder völlig anders weil das Prinzip anders ist.
    Wenn ich da mit höchstdrehzahl arbeite hab ich nur den Lack mit Politur eingesaut.

  • Schleifpolitur ala Menzerna 400 auf Schaumstoffpad
    Stufe 6 und je nach Politur 4-6 Kreuzstriche
    Druck : +++
    Vorschubgeschwindigkeit: langsam (~2cm pro Sekunde)


    Feinschleifpolitur ala Menzerna 2200 auf Schaumstoff
    Stufe 6 und je nach Politur 4-6 Kreuzstriche
    Druck : +++


    Vorschubgeschwindigkeit: langsam (~2cm pro Sekunde)


    Hochglanzpolitur ala Menzerna 3500 auf Schaumstoff


    Stufe 6 und je nach Politur 3-4 Kreuzstriche
    Druck: ++
    Vorschubgeschwindigkeit: langsam (~2cm pro Sekunde)
    Stufe 4 und je nach Politur 1-3 Kreuzstriche
    Druck: +
    Vorschubgeschwindigkeit: mittel (~4cm pro Sekunde)


    Das mit der Hochglanzpolitur langsam ausfahren habe ich mal irgendwo im Forum aufgeschnappt und bin damit ganz gut gefahren. Ob das jetzt wirklich was bringt ? Keine ahnung.


    So mach ich es. :thumbup: Bin aber auch kein Profi. Bis jetzt etwa 15-20 Fahrzeuge aufbereitet.
    Im Endeffekt führen viele Wege nach Rom.

  • Nun hab ich gelesen gibt es verschiedene Poliermethoden (Mitbewerberforum) und ich Frage mich ob ich mit anderen Methoden ein besseres Ergebnis raus holen könnte.

    Die da wären?


    Also Mikes Auflistung in allen Ehren aber wer misst 2cm Vorschub pro Sekunde und wie kann man Druck in "+++" oder "++" deuten?
    Ich würde da keine Wissenschaft draus machen sondern selbst versuchen, was anders zu machen.


    Kreuzstriche sind mit Exzenter imho nicht nötig, werden aber gerne als Leitfaden genommen. Jede Politur fährt sich anders, die eine muss länger, die andere kürzer durchgefahren. Da kommst mit der Kreuzstrichzählung schon nicht hin.


    5-6 Kleckse? Kann bei einigen Polituren auch zuviel sein, Gefahr der Verspritzung beim Anlassen der Maschine.


    Mit der SF CutPolish gibt es bei mir genau 2 Erbsen aufs Pad, bei der Menzerna 400 sinds 3, sie ist etwas dicker wie die SF.

  • Aha... ok! Zugegeben, ich hab es nur übeflogen. Man kann aus allem eine Wissenschaft machen und wenn ich im ersten Schaubild schon 10 Kreuzstriche sehe, wie lange willst an einem Auto arbeiten mit kleinen Bereichen? Nein Danke.

  • Zur Erklärung bzw. Verständlichkeit bei meiner Anwendung:


    Kreuzstich: gerade Bahnen, einmal waagrecht und einmal senkrecht im Teilbereich, ca. 1 Drittel von Paddurchmesser wird pro Bahn überlappt.
    Durchgang: ein bis mehrere Kreuzstiche bei einmaligem Politurauftrag.
    Polierbereich: für Testspots quadratische Fläche zwischen 30x30 bis max. 50x50cm.


    Wirklich exakte Kreuzstiche fahre ich nur auf planen Bauteilen wie z.B. am Dach und bei Testspots.
    So kann ich die Pad/Politurkombi am Besten vergleichen und für die richtige Vorgehensweise je nach Defekte und Lackhärte entscheiden.



    Flex XFE 7 mit MF-Cutting Pads:


    2-4 Erbsengroße Klekse aufs Pad (je nach Politur unterschiedlich). Verteilung am Polierbereich zuerst bei ausgeschalteter Maschine (mehrmaliges Aufdrücken des Pads im Teilbereich um die Politur grob zu verteilen), dann einmal auf niedriger Stufe den Teilbereich zügig abfahren.


    Also 4-6 langsame Kreuzstiche (wenn man schon von Kreuzstichen spricht) mit einmal Politur aufs Pad, ist meiner Erfahrung nach zu viel.
    Ich fahre max. 1-2. Sollte das Ergebnis nicht passen, erfolgt ein weiterer Durchgang.
    Mehrere Kreuzstiche bei einem Durchgang bringen meiner Erfahrung nach nicht viel per Exzentermaschine.


    Die Meg. M105 zum Beispiel beginnt beim 2.Kreuzstich zu stauben. Also 1 langsamer Kreuzstich und dann eventuell ein 2. Durchgang ist für mich entspannter und staubärmer.
    Die Menzerna HCC 400 staubt schon im ersten Durchgang. Wenn das Pad jedoch schön plan aufliegt, nimmt man diesen Staub im 2 Kreuzstich wieder auf und das Pad gibt es (fast) nicht mehr ab (bei 2-3 erbsengroße Klekse am Pad).


    Zuviel Politur am MF-Pad erkenne ich daran, dass die Fasern nach einem Durchgang verkleben und der Cut dementsprechend geringer wird.
    Mit Druck hab ich mich bis jetzt ein wenig gespielt. Ich bilde mir ein, dass er bei der Exzenter in Verbindung mit MF-Pads nicht wirklich etwas bringt. Die Ergebnisse bei leichten Druck (gerade so viel, dass das Pad schön plan aufliegt) führen zum selben Ergebnis und die Hände fallen einem nicht ab :)


    Dies sind meine bescheidenen Erfahrungen nach etwa 10 Aufbereitungen per Exzenter.
    Wenn ich poliere, dann nehme ich mir viiiiel Zeit dafür (1-2 Tage nur polieren).
    So kann ich bessere Erfahrungen machen und Unterschiede erkennen.
    Zum Lernen empfehle ich einen Kontrollreiniger (IPA, Meg. Final Inspection, Meg. D114, Gyeon Prep ...) nach jedem Durchgang.
    Polituren kaschieren gerne und man erkennt das wirkliche Ergebnis erst, wenn der Polierbereich ordentlich gereinigt ist.
    Eine gute Kontrolllampe/Defektbeleuchtung ist ebenfalls Pflicht!


    Für das erste Drittel der Gesamtpolierfläche benötige ich in der Regel mehr als die Hälfte der Gesamtzeit.
    Hier wird getestet, probiert und kontrolliert.
    Politurmenge, Padauswahl, Geschwindigkeit.....
    Wenn die richtige Kombi einmal gefunden ist, dann läuft es wie am Schnürchen.


    Für Hobbyanwender sollte die Zeit, vor allem zu Beginn eine übergeordnete Rolle spielen.
    Nur so kann man m.M.n. gute Erfahrungen sammeln und die Polierkenntnisse zielführend verbessern.


    Für Anregungen, Kritik und Verbesserungsvorschlägen bin ich immer offen. Man(n) lernt nie aus :)

  • Hm bei der Politurmenge verwende ich eher 2-3 Daumennagelgroße Tropfen Politur. Je nach Fläche verwende ich die Politur. Wird die größer gibts etwas mehr aufs Pad. Bei kleinen Flächen reicht auch etwas weniger. Kreuzstriche mache an Fläcehn wo das einwandfrei möglich ist. Zählen tue ich die auch nicht mehr. Macht auch keinen Sinn bei sehr langsamen Vorschub.
    Aber so viel Zeit mit Testen verbringe ich nicht wie es jm21 macht. Da ich eh nur die Menzerna 2500 und 3500 besitze versuche ich durch langsamen Vorschub, mittlerem Druck und plan aufliegendem Pad so viel wie möglich zu reißen. Das reicht auch meistens. Häufig bekomme ich Probleme mit Defekten im untersten Fahrzeugbereich. Die sind meist etwas stärker ausgeprägt und daher mit der Kombo schwerer zu entfernen.