Bereits seit Jahren zählt der Hersteller P21S fest zum amerikanischen Sortiment vieler Autopfleger. Auch in Europa ist die Marke nicht unbekannt und konnte vor allem lange Zeit mit seinem Felgenreiniger auf sich aufmerksam machen. Mittlerweile ist im europäischen Raum aufgrund besonderer Markenrechte die Produktpalette unter dem Herstellernamen R222 erhältlich.
Unter anderem liefert der Hersteller mit dem R222 Concours Carnauba Wachs eine preisgünstige Alternative zum Lackschutz, die aus einer Mischung von Carnauba und Bienenwachs besteht. Darüber hinaus komplettiert man das Protfolio mit einem extra abgestimmten leicht abrasiven Lackreiniger und einem ph-neutralen Shampoo.
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Das R222 Concours Carnauba Wachs ist geruch- und farblos, was sich vor allem positiv auf die Verarbeitung auswirken soll. Gemäss Hersteller hinterlässt es auf Kunststoff keine Rückstände.
Derzeit herrschen zwar nicht gerade perfekte Bedingungen für die Autopflege aber da der Hersteller eine Standzeit von 3-5 Monaten angibt (abhängig von Einsatz und Wäschen) könnte sich das R222 Concours Carnauba Wachs ja durchaus als Winterschutz anbieten. Also wenn nicht jetzt testen - wann dann?
Zum Test trafen sich zwei nicht ganz gleiche Kontrahenten, denn als Testpartner hält das etwa dreimal so teure zymöl Titanium her. Zymöl Titanium wird vom Hersteller speziell für harte Beanspruchungen und SUV Fahrzeuge angepriesen.
Die Kontrahenten:
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Zum Test wurde der Mondeo einer gründlichen Wäsche mit überdosiertem Shampoo unterzogen und vorab mit Iron.X von Flugrost befreit. Der Lack ist ein drei Komponenten Metallic Effekt Lack.
Verarbeitet wurden die Wachse jeweils nach Herstellerangabe und mit den vom Hersteller stammenden PreCleanern. Somit gleich "perfekte" Voraussetzungen für beide Testkandidaten. Das Fahrzeug wurde 50/50 geteilt - Fahrerseite: zymöl Titanium, Beifahrerseite: R222 Concours Carnauba Wachs.
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Die Wachse wurde bei im Vorfeld bei +6°C im Kühlschrank eingelagert. Die Verarbeitung selbst fand dennoch bei Temperaturen um 5-7°C in einer Waschhalle statt. Hier durfte sich jedes Wachs zunächst von seiner Verarbeitbarkeit auch bei geringen Temperaturen zeigen.
Die Fahrerseite wurde mittels zymöl HD-Cleanse und einem Mikrofaserpad auf den Wachsauftrag vorbereitet. Dazu einige wenige Tropfen HD-Cleanse auf den trockenen Lack und mit mässigem Druck verteilen. Danach sofort abnehmen. Aus Erfahrung ist bekannt, dass man das HD-Cleanse auch mit einem sehr weichen Pad und Maschine verarbeiten kann und dies sogar einen leichten Glanzvorteil gegenüber der Verarbeitung per Hand hat. Abgenommen wurde direkt danach mit einem langflorigen Mikrofasertuch.
Bereits das HD-Cleanse verändert dezent den Farbton bzw. die Reflektion des Lackes bringt jedoch vor allem durch den hohen Ölanteil einen sehr glatten Lack zu Tage.
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Danach erfolgte der Auftrag des von der Konsistenz her pastös wirkenden zymöl Titanium. Trotz der tiefen Temperaturen lässt sich das Soft Wax sehr einfach mit einem leichten Wisch auf ein Auftragspad übertragen und dann auf dem Lack verteilen. Dies geschieht zum einen sehr zügig, da das zymöl Titanium gut über den vorbereiteten Lack gleitet und man so bereits beim Auftrag gut deckend arbeiten kann.
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Erfahrungsgemäß konnte die komplette Beifahrerseite behandelt und nach kurzem ablüften abgenommen werden. Der Abtrag geht dabei sehr leicht von statten. Generell benötigt man bei sachgemäßer Handhabung und dünnem Auftrag nahezu keinen Druck um die Überreste auszupolieren.
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Zum Vorschein kommt ein für ein Wachs eher nicht so weicher sehr oberflächiger Glanz.
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Weiter zur Beifahrerseite und dem R222 Concours Carnauba Wachs. Hier erfolgte die Vorarbeit mittels R222 Lackreiniger auf DodoJuice Supernatural Mikrofaser Pad. Die Pads sind etwas langfloriger.
Der R222 Lackreiniger ist ebenfalls frei von Geruchsstoffen riecht jedoch ein wenig chemisch - jedoch nicht unangenehm oder aufdringlich. Von der Verarbeitung her ist der R222 Lackreiniger eher wie eine Hochglanzpolitur zu nutzen und zu verarbeiten also mit Druck einarbeiten und dann abnehmen. Mittels Maschine kann der R222 Lackreiniger auch zur leichten Lackkorrektur genutzt werden. Hierzu einfach mit einem weichen oder leichten Polish Pad den cremigen Lackreiniger durchfahren, bis er nahezu durchsichtig ist.
Im Vergleich zum HD-Cleanse - welches alleine schon den Enthusiasten durch seinen feinen Schokogeruch in Ekstase setzt ist die Verarbeitung des R222 Lackreiniger eher funktional und emotionslos ausgelegt. Im direkten Vergleich der beiden Lackreiniger ließ sich feststellen, dass die mit dem R222 behandelten Flächen nicht ganz so glatt wirkten - das mag sicherlich auch an den Ölanteilen liegen.
Es erfolgte der Auftrag des R222 Concours Carnauba Wachs - ebenfalls leicht chemisch riechend halten sich die Emotionen dabei in Grenzen. Jedoch kann schnell die Funktion überzeugen. Mit leichtem Druck über das im Pott etwas festere Wachs reicht, um das Auftragspad zu sättigen. Beim Auftrag kann das Wachs absolut überzeugen. Selbst bei den recht tiefen Temperaturen wirkt das Wachs während des Auftrags sehr weich und ölig wie ich es bisher nur von wenigen Wachsen kannte (unter anderem dem Dodo Juice Bounsers 22). Also persönlich empfand ich es beim Auftrag noch angenehmer als das zymöl Titanium, da es noch weicher und leichter zu verteilen war. Erstaunlicherweise fühlte sich der Auftrag durch das Wachs sogar noch einfacher an als man es vermutet hätte, da der Lackreiniger ja eine nicht ganz so glatte Oberfläche zurück ließ.
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Der Verbrauch war daher auch sehr gering. Nach Herstellerangabe muss das R222 Concours Carnauba Wachs nicht ablüften sondern kann direkt abgenommen werden. Zum Test wurde die halbe Haube und der Kotflügel daher jeweils als ein Bauteil behandelt und abgetragen. Dabei war der Abtrag sehr leicht. Keinerlei Druck war Notwendig - man sollte lediglich aufpassen, dass man das Tuch oft genug wendet, damit man nicht mit einer gesättigten Stelle versucht die Überreste abzunehmen.
Auch der Versuch auf dem Dach wo das Wachs extra länger zum ablüften gelassen wurde stellte sich im Abtrag als unkompliziert dar.
Auch wenn das bewerten von Glanz und Aussehen immer sehr schwierig ist, so liess sich bereits kurze Zeit nach dem Auftrag feststellen, dass die Oberfläche mit dem R222 Concours Carnauba Wachs vom Glanz her wärmer und weicher wirkte bzw. man das Gefühl hatte eine dickere Klarlackschicht vor sich zu haben.
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Fazit der Verarbeitung:
Die beiden ungleichen Kontrahenten unterscheiden sich nicht nur im Preis sondern auch in den Emotionen. Das R222 Sortiment konzentriert sich dabei auf die Funktion - bietet jedoch ein auf den ersten Blick sehr schönes Produkt zu einem günstigen Budget Preis. Die Verarbeitung ist sehr einfach und auch in schwierigen Verhältnissen bzw. Temperaturen lässt sich das Wachs leicht verarbeiten und bietet ein optisch ansprechendes Ergebnis.
Die Produkte sind dabei in der Verarbeitung wie beschrieben eher neutral bis minimal chemisch - bei weitem jedoch nicht so wie ein FinishKare 100p. Für den Lackreiniger würde ich mir zukünftig einen anderen Verschluss wünschen. Hier wäre eine Version mit Dosieröffnung zum klappen wie beim HD Cleanse hilfreich um das Produkt sparsam zu nutzen und auch problemlos abzustellen.