Trabi Aufbereitung

  • Vor einer gefühlten Ewigkeit hatte ich schon mal im Bild des Tages -Thread einen Testspot gezeigt, als ich mich mal an einem Trabi versucht hatte. Natürlich endete dies mit dem Versprechen irgendwann mal das ganze Auto zu machen.
    Leider sind es nicht sehr viele Bilder geworden. Ich wollte euch diese nicht ganz alltägliche Aufbereitung aber dennoch nicht vorenthalten.


    Also Trabi samt Besitzer am Samstag zu mir bestellt.
    Rängdängdängdängend kam er auch pünktlich auf den Hof.


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    Zuvor hatte ich schon alles aufgebaut und den Hof grob gereinigt. Wir konnten also gleich loslegen.
    Sämtliche schärferen Mittel hab ich mal weggelassen und so gings gleich los mit der Schaumparty.


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    Danach noch ordentlich gewaschen und geknetet. Das Kneten war überraschenderweise unspektakulär.
    Nach Testspots mit Rotex und diversen Kombis, war klar das der Lack sehr hart ist. Der Grauschleier war recht leicht zu entfernen, jedoch tat sich an den darunterliegenden Swirls nicht viel. Mit der Makita traute ich mich an die Rennpappe nicht so recht ran. Die Rotex machte schon mit eingeschalteter Zwangsrotation ordentlich Wärme auf dem Lack.
    Da die Zeit recht knapp war beließ ich es bei einem Durchgang mit Meg [lexicon]UC[/lexicon] und orangem [lexicon]LC[/lexicon] Pad. Immerhin freute sich der Besitzer schon über eine glänzenden und sauberen Lack.
    Noch alles abkleben und los ging es.


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    Der Lack verhielt sich sehr ungewöhnlich. Sobald der Grauschleier runter war, bockte die Maschine mit eingeschalteter Zwangsrotation rum und ließ sich nicht mehr anständig führen. Daher schaltete ich die Rotation nach jedem Kreuzgang weg und bearbeitete die Stelle weiter, in der Hoffnung noch etwas mehr Glanz zu bekommen.


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    Während ich mich mit der Rotex an sämtlichen Bauteilen austobte die ich bearbeiten konnte, machte sich mein Helfer an die Alu-Zierleisten und auch sonst an alle Ecken, an die man nur von Hand kam. Später besuchte uns dann noch meine bessere Hälfte und machte noch ein bisschen mit.


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    Mein Versuch die Gummis zwischen Frontscheinwerfer und Pappe zu reinigen, zeigte leider nur teilweise Erfolg. Im oberen Bereich waren diese, vermutlich durch UV- Einstrahlung, so ausgehärtet und spröde, das hier einfach nix mehr ging.


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    Zwischendurch bekamen wir immer wieder Besuch von erstaunten Dorfbewohnern die sich fragten, was denn da für ein seltsames Auto steht und den Trabi bewunderten. Die Reaktionen waren schon sehr lustig und auffallend anerkennend. Nach eingehenden Gesprächen und Inspektionen nahmen auch die Besucher das Ergebnis ab mit dem immer gleichen Wortlaut: "Is ja wie neu".
    Gut, war auch schon spät. Also schnell noch Wachs und Konsorten drauf und fertig.
    Als Resümee würd ich sagen, sicher kein perfektes Ergebnis aber durchaus sehenswert. In Anbetracht der Zeit, war einfach nicht viel mehr drin. Mit der Rota wäre sicherlich mehr gegangen aber da war mein Respekt und Unwissen vor dem DDR Lack und dessen Untergrund einfach zu hoch.


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    Hier noch ein kleines Collinite [lexicon]Beading[/lexicon] Bild was entstand als es kurz anfing zu regnen und der Wind die feinen Tropfen in die offene Werkstatt trieb.


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    Danke fürs lesen :)


    Leider habe ich mir die genaue Bezeichnung sowie den Farbton nicht gemerkt. Kann mir da jemand weiter helfen?

  • Ein super Ergebnis bei diesem Exoten! ;)


    Ist die Hitzeentwicklung beim Polieren womöglich darin begründet, dass über die "Kunststoffkarosserie" die Wärme nicht so schnell abgeführt wird? Wäre spannend zu wissen bevor ich mich an's Polieren meines Motorrads mache - an dem Joghurtbecher müsste es ja dann ähnlich sein...

  • Emil
    Danke!


    Ist die Hitzeentwicklung beim Polieren womöglich darin begründet, dass über die "Kunststoffkarosserie" die Wärme nicht so schnell abgeführt wird? Wäre spannend zu wissen bevor ich mich an's Polieren meines Motorrads mache - an dem Joghurtbecher müsste es ja dann ähnlich sein...


    Exakt! Blech leitet die Wärme einfach besser ab.

    • Offizieller Beitrag

    Juhu, ein einsj Bericht :) Freut mich mal wieder einen Bericht von Dir zu lesen!


    Und dann so einen echten Exoten - sehr cool und vor allem mal völlig "Offstream" statt "Mainstream".... apropos: "ONN OFFF... SOLL ISCH DA MA DRAAUF DRÜGGN?.... DIE SCHEISSE GÄÄÄT!!!" Oh, ich schweife ab ^^
    Coole Teamarbeit - ich hätte vor der "Pappe" auch so meinen Respekt gehabt...


    Einzigster "Kritik"punkt (ich muss ja immer meckern): Schade, daß bei den Finish Pics die Farbe bissel zu hell geraten ist. Wird dem vermutlichen Ergebnis nicht ganz gerecht, aber das sind anbetracht der coolen Nummer nur Details ;)


    PS: Hast Die Haus-Cheffin jetzt auch mit dem Detailing Virus angesteckt? :)


    PS2: Welche Bewandtnis hat die Plane in der Werkstatt?

  • @ tommi


    Vielen Dank!


    Die Chefin lässt sich da mit nix anstecken (zum Glück). Hat einfach nur mal kurz mit gemacht. War wohl das besondere Charisma des Autos. :)


    Die Plane solltest du schon kennen! Hatten wir beim A3 doch auch.
    Auf dem Boden ist einfach soviel Ölschmier verteilt, das ich mich da nicht reinknien möchte. ;)

  • Ist sich schön geworden. Ich hatte 2 Trabbis und habe beide seinerzeit auch einer Grundpflege zugeführt. Der Trabbi-Lack ist jedoch keineswegs hart, er lässt sich nur gänzlich anders polieren. Habe das damals alles per Hand und Sonax Baumarkt-Politur gemacht. Du kannst Dir vorstellen, was das für ne Arbeit war. Wahnsinn. Aber für einen Trabbi muss das sein. Dieser hier ordentlich mit DDR- Schild, wie es sich gehört :)

    • Offizieller Beitrag

    Die Plane solltest du schon kennen! Hatten wir beim A3 doch auch.
    Auf dem Boden ist einfach soviel Ölschmier verteilt, das ich mich da nicht reinknien möchte. ;)

    Und ich dachte, dass du deinen Hallenboden nicht mit Resten des Grauschleiers vermocken wolltest ;)
    Schön, dass mal wieder ein weniger alltägliches Auto fit gemacht wurde und noch schöner, was von dir lesen zu können.


    Was das Phänomen vom Lack angeht, der rumzickte, sobald der Dreck runter war.
    Scheint ein "sticky" Lack zu sein, wie der Engländer sagen würde. Hätte man etwas experimentieren müssen mit Pads unterschiedlicher Härte und dem Druck, der auf die Maschine ausgeübt wird.
    Allerdings ist's natürlich bei Kunststoffkarossen nochmal etwas "gefährlicher". Mich hätte interessiert, was passiert wäre, wenn man mal ein Fell auf einer Rota drangelassen hätte und dann sanft hinterher gefinisht hätte.


    Ist halt eine Kombination von Lack und Material, die nur selten unter der Maschine landet. Weitere Vertreter mit Kunststoffkarosse (ich denke da an die BMW Z1) haben zumindest "gewöhnlichen" klarlackierten Lack. Der neigt nicht zum Zicken.


    Kleine Manöverkritik: Das Reifendressing sieht irgendwie so unvollständig aufgetragen aus ;)

  • Der Trabbi-Lack ist jedoch keineswegs hart, er lässt sich nur gänzlich anders polieren.


    Bitte klär mich auf!


    Kleine Manöverkritik: Das Reifendressing sieht irgendwie so unvollständig aufgetragen aus


    Ja, kann sein. Als ich durch die Kameralinse geschaut habe, viel mir erst auf das keins drauf war. Also schnell noch druff damit, Finishbilder, Feierabend. Da hab ich dann etwas geschludert. :whistling:

  • Oh so einen Thread habe ich gesucht.


    Hatte im Sommer auch so ein kleines Schmuckstück unter der Maschine.
    Leider habe ich vom Lackzustand nicht ein Foto im Moment.


    Unter Zeitdruck hatte ich versucht so viel wie möglich mit einer Flex XFE aus dem Lack zu holen.
    Lake Country HDO Pads Orange in Kombi mit Koch Chemie F5.01 & M2.01.


    Als Anfänger natürlich schwachsinnig mit dem Zeitdruck und mangelnder Erfahrung, aber ich wollte dennoch so sanft wie möglich dem Kleinen einen etwas besseren Look verpassen.
    Grauschleier Minimierung kein Problem, Pads hatten sich permanent zugesetzt, aber ich hatte ja genug dabei. Glanz war nachher da bzw. gesteigert.
    Ich absolut unzufrieden, aber der Besitzer war begeistert.


    Hatte auf der Heckklappe dann auch mal alle Sachen durchprobiert, welche ich zur Verfügung hatte.
    Darunter dann auch Rupes Pads Grün und Blau in Verbindung mit KC H8.02, Defektkorrektur extrem gering bei mehreren Durchgängen.


    Aufgrund meiner mangelnden Erfahrung im Bereich Aufbereitung hab ich dann zu mir selbst gesagt,
    "Wird wohl nen ultra harter Lack sein oder was auch immer dies für eine Chemiezusammensetzung sein soll."


    Hab mir den Trabant für Frühjahr nochmal reserviert, in der Zwischenzeit härtere Geschütze für die XFE besorgt (da ich es im Bekanntenkreis häufiger mit VAG Lacken zu tun hatte) und weiterhin das "Polieren" geübt.


    Neue Ausrüstung:
    Lake Country HDO Microfiber Heavy Cutting Pads
    Dynabrade Mikrofaser Pads
    CarPro ClearCut


    Nun stellt sich mir als Anfänger die Frage, sollte man bei dieser Kombi Karosse + Lack wirklich so hart rangehen um eine bessere Defektkorrektur zu erzielen?
    Testspots zu fahren ist klar die Option, aber vielleicht hat hier ja doch jemand Erfahrung mit diesen Lacken und kann mir einige Informationen vorab zuspielen, bevor ich was irreparables vor mir hab.



    :)