27. März 2013 17:53:
"Murdock an Hannibal, bitte kommen!"
"Murdock, was kann ich für dich tun, liebenswerter Verrückter?"
"Ich hab's satt, dass du immer nur an B.A.'s Van rumschraubst!! Ich will jetzt auch endlich mal was an meinem Fahrzeug gemacht haben, du arroganter zigarrenrauchender Sack!!"
"Ruhig, ruhig mein lieber Murdock. Ich lasse dich von Face abholen und dann schauen wir mal, was wir gemeinsam erreichen."
"Das will ich aber auch gehofft haben!! Lasst euch ja nicht wieder einfallen, mich an der Nase rumzuführen!"
"Niemals, H.M., niemals!!"
Tja, so einer charmanten Aufforderung kommt man natürlich nach und ein paar Monate und eine auskurierte Schulter später stand Murdock dann mit seinem
E90 vor meiner Tür.
Gemeinsam begaben wir uns zur Waschbox und merkten gleich: Da kann Murdock so verrückt sein, wie er will - das wird ein lustiger Tag!!
Während Murdock sicher ein paar Fakten zum Fahrzeug sagen kann (ich habe sogar schon wieder den Kilometerstand vergessen),
obliegt es mir, den grundsätzlichen Vorgang mal etwas näher zu beschreiben.
Zumal wir keine Fotos vom Vorher-Zustand gemacht haben und während des Waschens ebenfalls auf die Kamera verzichteten.
Die Wäsche war allerdings auch unspektakulär:
Zwei Eimer, Valet Pro Concentrated Car Shampoo, MM Incredimitts, EZ-Bürsten für die Felgen, ein wenig Super Degreaser für Schmutznester und [lexicon]APC[/lexicon] für Reifen, Radkästen etc.
Daran schloss sich die Fahrt zur Garage an, wo auf relativ unspektakuläre Art und Weise mit zwei Flaschen ONR-Knetgleitmittel-Mischung und zwei Stückchen Knete der 3er von Kontaminationen befreit wurde.
Murdock hatte ein Lackstift-Set mitgebracht und wollte ein paar Steinschläge auf Haube und Kotflügeln elimnieren.
Meine Bedenken hatte ich geäußert (könnte zu kurze Trockenzeit seit, um direkt im Anschluss zu schleifen und zu polieren), doch Murdock hieße nicht Murdock, wenn er nicht einen Rest Wahnsinn in sich trüge:
"Egal, machen wir trotzdem"
Also:
Mit einem Cutter die Steinschläge etwas ausgekratzt, mit Decklack (ohne Verdünnung, da "is nich") mittels Zahnstocher beträufelt und trocknen gelassen:
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Während die zahlreichen Steinschläge also etwas Zeit haben sollten, begannen wir (ganz unüblich) hinten, also von hinten....
... ähm...
AM HECK (puh, gerade noch mal die Kurve bekommen :D)
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Murdocks Fahrzeug war einmal aufbereitet worden, was man hier und da an Politurresten sehen konnte. Insgesamt stand er aber recht gut da.
Kaum Swirls, dafür einige ziemlich tiefe Cuts und Rids.
Nach kurzem softem Versuch auf der Exzenter, der mehr oder weniger ohne erkennbare Veränderung verlief, ging's an die schweren Geschütze:
Makita CB9227, Lake Country Foamed Wool und Meguair's #100.
Ein Durchgang:
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Nach dem zweiten Durchgang.
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Nochmal die verkratzte Seite:
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Und die korrigierte Seite (ahnungslos, wie ich heute bin, weiß ich nicht, ob da schon gefinisht wurde)
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Apropos Finish:
Während ich mit der scharfen Kombi vorwegfuhr, gab es für Murdock eine kurze Einweisung in die Arbeit mit der CSE DAS6.
Nach gerade mal zwei kleinen Anmerkungen bezüglich der geraden Maschinenführung und der Vorschub-Geschwindigkeit, zeigte Murdock,
dass er seinen Wahn unter Kontrolle hat, solange er nur etwas zu tun hat und sich darauf konzentrieren kann.
Tatsächlich habe ich bisher niemanden gesehen, der so schnell Bewegung und Gefühl für die Maschine verinnerlicht hatte.
Bis auf einen Kontrollblick mit der LED-Lampe, ob er meine mit der Kombi #100 auf Fell wunderschön in den Lack gezauberten Hologramme auch alle beseitigt hatte,
arbeitete er von da an vollkommen selbst- und vor allem STÄNDIG.
Kontinuierlich und vollkommen unbeirrt zog er es am Wagen konsequent durch, LANGSAM und SORGFÄLTIG zu arbeiten und die Politur perfekt
durchzufahren.
So wunderte eher ich mich, dass er mir nicht auf die Fersen trat, da ich durchaus immer wieder mal zwei oder drei Durchgänge mit dem Fell und der #100 fahren musste.
Nochmal ein Beispiel für die Defektsituation. Nicht wirklich viel. Aber das, WAS da war, ließ sich nur ungerne zum Gehen überreden.
Erstaunlich, wie tief die meisten Cuts waren.
Vorweg: Es sind auch noch einige drin geblieben, da wir schon früh merkten, dass uns die Zeit davon zu laufen schien.
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An der gleichen Stelle, nach der 50/50-Politur gut zu sehen: Solche Dinger waren es, die mich ständig ärgerten und oft mehrere Durchgänge
auf dem Lake Country Foamed Wool 76er-Spotpad benötigten.
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Ganz zu Schweigen von der Heckklappe.
Ja, hier sieht man immer wieder die, die es nie verstehen, wie man eine Heckklappe schließt, wenn im Inneren zwei Griffe installiert sind
Der Vorbesitzer scheint das Nutzen dieser Griffe jedenfalls nie in Betracht gezogen zu haben.
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Hier nach, ich vermute drei oder vier Runden mit dem 76er Spotpad LC Foamed Wool und der #100.
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Und WIE fokussiert Murdock sein kann, wenn er sich Mühe gibt, sieht man im Foto unten deutlich.
Bevor's wieder den Detailfetis auffällt: Die Gürtelschnalle war ungefährlich...
... glaube ich...
Oder, Murdock, stimmt doch!!!?!!!
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Ärgerliche Touchierung mit irgendwas beim Rückwärtsfahren. Mehrere Stränge mit Querkratzern:
Vermutlich auch hier gut drei Durchgänge später (in diesem Fall auf dem 165er Foamed Wool).
psaiko: Sie staubt doch!! Allerdings unmerklich beim Spot-Woolpad, sondern nur beim Einsatz mit großen Fellen.
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Wunderschön.... NICHT:
Die Heckstoßstange an der Ladekante.
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Hier müssten es vier bis fünf Durchgänge #100 auf 76er LC Foamed Wool gewesen sein.
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Auf dem rechten Teilbereich saß dann auch noch dieser Oschi:
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... der nach den besagten fünf Durchgängen zumindest abgemildert erschien:
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Ganz böser Kollege fast über 30cm lang auf der Beifahrertür.
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Eine Runde 2000er und 3000er Kovax Trockenschliff:
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Und nach zwei Runden Meg's #100 auf großem Foamed Wool. Immer noch sichtbar, aber deutlich reduziert an den Kanten und noch etwa
auf einer Länge von sieben Zentimetern erkennbar. Stoff für die nächste Poliersession.
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Hier mal zwei Fotos von recht gut korrigierten Bereichen.
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Irgendwann zwischendurch bekamen die Steinschläge an der Front dann auch noch ihren Klarlack und am Ende des Tages blieb dann noch
die Haube. Schnell ein bisschen abgeklebt:
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Und zweimal drüber - teils ziemlich hart auf Kante mit der gleichen Kombi wie zuvor.
[Blockierte Grafik: http://i690.photobucket.com/albums/vv268/slartibartfass_album/Fahrzeugpflege_2013/BMW_3er/BMW_3er_30_zps5192b033.jpg]
Noch unkorrigierte Stelle:
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Gegenüber die korrigierte Seite.
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Und ein weiterer Problemfall: Deutlich eingebrannte Wasserflecken am oberen Rand der Haube zur Scheibe hin.
Auch hier ein bisschen Trockenschliff. Auch hier sichtbar, dass selbst der Schliff dem Problem nicht ganz auf den Grund ging.
Ergo wurde das Ergebnis auch hier noch nicht hundertprozentig. Allerdings sieht man die Flecken nun nur noch aus
deutlicherem Kopfverdrehwinkel.
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Letzter 50/50 für den Tag, letztes korrigiertes Bauteil:
Kotflügel rechts vorne.
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Abschließend kam das Petzoldt's Premium Wachs auf den BMW.
Einfacher Grund: Sieht top aus, perlt sensationell, wirkt auf Schwarz gut und ist easy on und off.
Tatsächlich war es über das ganze Polieren spät geworden. Unbeabsichtigt spät.
Wir begannen um elf mit Polieren, hielten uns wacker dran und legten gegen 21h die Maschinen beiseite.
Zehn Stunden zu Zweit - also 20 Stunden ingesamt poliert. Und immer noch kein perfektes Ergebnis.
Und das, obwohl der Wagen vorher eigentlich ganz gut ausgesehen hatte. Da sieht man mal, dass Swirls eher "easy work" sind und gut eingearbeitete
Kratzer von unsachgemäßem Gebrauch oder schlechter Handwäsche um ein vielfaches herber sein können.
Natürlich hielt auch nicht auf allen Steinschlägen der neue Lack der Politur stand, aber wir haben's versucht und der Wille zählt ja bekanntlich.
Murdock schien das aber alles nicht zu stören. Mit stoischer Ruhe und hoch motiviert fuhr auch noch die letzte Bahn Finish auf dem Beifahrer-Kotflügel
und begeisterte mich mit seiner Konsequenz auch den letzten Zug mit Finishpolitur noch extrem sorgfältig abzuleisten.
Natürlich ließ er es sich nicht nehmen und übernahm auch den Wachsauftrag.
Was am Ende des Tages und nach einer kleinen Überredung, doch mal Reifenflege zu probieren (Murdock hat da die Schreckensbilder
von gebrauchten Fahrzeugen in Händler-Schauräumen im Kopf, die manchmal aussehen, wie in Butter eingelegt), stand der E90 dann in
fortgeschrittener blauer Fotografen-Stunde und leider ohne jeglichen Rest an Sonne, so da:
[Blockierte Grafik: http://i690.photobucket.com/albums/vv268/slartibartfass_album/Fahrzeugpflege_2013/BMW_3er/BMW_3er_38_zps9e8b6965.jpg]
"Murdock, wir haben das Beste gegeben und uns endlich mal um dein und nicht nur um B.A.'s Fahrzeug gekümmert. Ich hoffe, dir gefällt's (immer noch) und du schaffst es irgendwann noch, die restlichen tieferen Cuts zu beseitigen, die wir aufgrund des Zeitpunkts nicht mehr hinbekommen haben.
Gerne stehe ich dir wieder zur Verfügung und lade auch noch Face und B.A. dazu ein.
Wobei.... Letzterer ist ja nicht gerade dein Freund....!"