Unverträglichkeiten zwischen Lack und Wachs?

  • Servus miteinander,


    vor zwei Wochen habe ich meinen BMW E46 (Bj 2004) mit dem im Forum sehr beliebten Soft99 Fusso Coat (Dark) behandelt. Leider zeigte das Wachs bereits nach einer Woche auf den Karosserie-Blechteilen ein mehr als miserables Beading. Als ich das Auto heute, zwei Wochen nach dem Auftrag, waschen wollte, musste ich feststellen dass mittlerweile so gut wie überhaupt kein Beading oder Sheeting mehr vorhanden war. Das Wasser stand in großen, flächigen Pfützen auf Motorhaube, Dach und Heckklappe.
    Auf den Kunststoff-Bauteilen wie Front- und Heckschürze, Außenspiegeln usw. zeigte das Fusso dagegen ein erstklassiges Beading mit tollen Perlen, sowie ein perfektes Sheeting. Allerdings haben diese Anbauteile natürlich auch einen anderen Lack als die Karosserie selbst, weshalb ich das vorzeitige Sterben des Wachses auf dem Karosserielack einer "Unverträglichkeit" zwischen Wachs und Lack zuschreibe.


    So etwas ist mir bisher jedenfalls noch nie passiert. Kennt sich von euch jemand mit solchen Phänomenen aus und könnte mir erklären woran so eine Unverträglichkeit denn genau liegen könnte?


    Anmerkung: der Wagen wurde vor dem Auftrag gründlich poliert und mit dem Chemical Guys Vertua Bond 408 PreCleaner bearbeitet.
    Mit anderen Wachsen, wie z.B. dem Collinite 476s, hatte ich bei dem Lack und gleicher Anwendung noch keine Probleme. Gewaschen wurde mit (unterdosiertem) SCG Barrier Reef Wash'n Wax.
    Den schlechten Zustand des Lackschutzes stellte ich beim Abspülen vor dem Waschen fest, also am Shampoo oder dem bekanntermaßen schlechten Beadingverhalten direkt nach dem Waschen kann es nicht liegen.


    Vielen Dank schonmal! :thumbup:


    mfG
    Yannick

    Wagenregel Nr. 2: die Autoschlange ist das einzige Tier, bei dem sich der Anus immer ganz vorne befindet.

  • Auf Kunststoffteilen wird anderer Lack eingesetzt wie auf Metallen. Die werden oft nichtmal im gleichen Werk lackiert, sondern bereits lackiert angeliefert und schließlich an der tauchlackierten Karosse endmontiert. Deshalb haben die Lacke auf den Kunststoffteilen in der Regel auch andere Eigenschaften. Bei mir sind diese z.B. wesentlich weicher und kratzeranfälliger als der Lack auf der Karosse. ;)


    Hier sieht man die Lackierung im BMW-Werk:

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    Wagenregel Nr. 2: die Autoschlange ist das einzige Tier, bei dem sich der Anus immer ganz vorne befindet.

  • So vollkommen anderer Lack ist es an sich nicht, das ist auch normaler Acryllack auf Polyester- oder Polyurethanbasis etc.
    Aber für Plasteteile wird in der Regel elastischerer Lack benutzt bzw. ein Elastifizierer beigemischt. Es gibt sonst in diesen Bereichen zu schnell Steinschläge, weil Stoßfänger ja direkt "im Sturm" sind während der Fahrt. Zum anderen arbeiten Plasteteile stärker bei Wärme und Sonneneinstrahlung und wird meist auch heisser. Das kann Spannungen im Lack verursachen wodurch er feine Risse bekommen könnte. Der elastischere Lack verträgt diese Spannungen besser.


    Warum es da Probleme mit dem Wachs geben sollte kann ich mir aber auch nicht erklären. Habe selbst Jahrelang Probleme und immer miserabelste Standzeiten gehabt.


    Probier mal vielleicht Wachse die nicht synthetisch sind und auch keine Synthetischen Bestandteile haben. Ich hatte besseren Erfolg mit solchen Wachsen, die normalen von Dodo hab ich da deutlich erfolgreicher benutzt.


    Hast du schonmal ein Coating getestet? EXO macht bei mir z.B. überhaupt garkeine Probleme.

  • Hi


    Ich frage mich, ob die Überschrift des Threads in eine falsche Richtung führt.
    Das hört sich ja so an, als wäre keinerlei Wachs mehr drauf.
    Es ist also etwas auf dem Lack, eine Trennschicht, die den Wachs nicht haften läßt.


    Wie wurden die Reste vom 408 abwischt? Was wurde mit dem MFT vorher gemacht?


    Wenn ich testen würde, neues MFT und einen Lackreiniger.( in Richting Silkonentferner )


    Spannend für mich und für dich ärgerlich. Ich denke, da geht noch was.

  • Unvertraeglichkeiten zwischen Lack und LSP ? Ja gibt es ... da koennen dir @Onkel-Tommi , @Protesio und @psaiko ein Lied davon singen ;) ...


    Allerdings ist es dort "einfacher" ... Es funktioniert einfach gar kein Wachs, auch viele Coatings nicht ... Es ist aber und bleibt bisher ein grosses Mysterium ;) ... Ich denke aber, da bei dir das Collinite funktioniert aber das Fusso nicht, dass du wohl keine generelle "Unvertraeglichkeit" in dem Masse hast wie die oben genannten User und es deswegen doch eher ein Anwendungsfehler ist.

  • Die Antwort gehen bisher für mich alle in die gleiche Richtung. Auch der Vorschlag mit dem Coating.
    Denn auch beim auf bringen von Coating wird wohl keiner es vorher mit einer Behandlung von 408 belassen haben.
    Vor dem aufbringen vom Coating wird auch noch eine andere Endreinigung vor genommen.

    • Offizieller Beitrag

    In welche Richtung gehend hättest du es denn gerne, bab?


    Hier ist der mysteriöse Faktor eher die Tatsache, dass es auf den Kunststoffteilen funktioniert, dafür auf den Metallteilen nicht. Und eben auch, dass das Collinite zufriedenstellend arbeitete.
    Das VB 408 ist ja auf allen Teilen verarbeitet worden, also kommt eine Unverträglichkeit mit dem auch nicht in Frage.


    Zur ersten Analyse würde ich dennoch die Haube noch einmal polieren, die Politur gründlich abwischen und ohne Pre-Glaze das Fusso anwenden.
    Dabei die entsprechenden Ablüftzeiten einhalten und dann noch mal neu beobachten. Eventuell die Haube zweiteilen und das Collinite "dagegen" laufen lassen.

  • In welche Richtung gehend hättest du es denn gerne, bab?


    ...

    Das noch irgendeine Trennschicht zwischen Lack und dem Fuzzo ist. Dein posting läuft auch in die gleiche Richtung.


    Wenn ich früher eine löchrige Folie, mit Löchern im 1nm Bereich herstellen wollte, kam ein Glasobjekträger in den kalten Kühlschrank. Man nahm den Objektträger raus und tauchte in in eine wässrige Kunststofflösung.


    Dort wo die Kondentropfen auf dem sauberen Glasträger waren, waren dann dünnere Kunststoffblasen im 400 nm dicken Film. In meinem Experiment war der Trick mit der ungleichen Temperatur gewollt . Delta t größer wie 7 Grad, Kondenswasser entsteht, die Blasen, Wassertropfen sind anfangs so klein, da man sie mit dem blosen Auge nicht sieht.


    Bei mir liegt ja als Gegentest ein Kotflügel im Garten. Mit 408 und maschinell gereinigt. Eine Seite vom Dummy habe ich zusätzlich mit einem Eraser gereinigt. Dann eine Schicht Fuzzo drauf. Ich werde mal in einer Woche sehen, was passiert ist. Ob ich da Unterschiede entdecken kann.


    Ich vermute, das 408 ist für Fuzzo und Coatings weniger geeignet.


    Ich sagte ja, spannend

  • Ich durfte/ musste heute leider auch feststellen, dass das Collinite #476 auf der C- Klasse meiner Frau urplötzlich nicht mehr hält. Vor knapp zwei Wochen hatte ich den Wagen poliert, danach PBW Black Hole und dann das #476.
    Heute die erste wäsche und teilweise fast überhaupt kein Beading mehr. Türen und schweller sahen gut aus, der Rest war Sch...e. :thumbdown:
    Der Wagen hat sich in den letzten Jahren eigentlich immer gut mit dem #476 vertragen, warscheinlich auch schon auf dem Black Hole, könnte ich jetzt aber nicht beschwören.
    Ich klatsche das #476 nächstes WE nochmal drauf, mal sehen was dann passiert. :rolleyes:


    Zitat

    " Bier ist der Beweis dafür, daß Gott uns liebt und will, daß wir glücklich sind." - Benjamin Franklin


  • Aber was soll diese "Trennschicht" bewirken, bab?


    Das ganze Auto wurde gleich behandelt. Daher ist das VB 408 auch überall gleichmäßig verarbeitet.
    Auf den Kunststoffteilen hält das Fusso ja laut Bericht sehr gut. Auf dem Metall nicht.


    Da stellt sich mir die einfache Frage: wieso?


    Zig User verwenden das Fusso ohne Problem und mit gutem Ergebnis. Wieso hält dann nur bei Fox das Fusso auf dem lackierten Metall nicht. Das sollte es zu klären gelten.

  • Zur ersten Analyse würde ich dennoch die Haube noch einmal polieren, die Politur gründlich abwischen und ohne Pre-Glaze das Fusso anwenden.
    Dabei die entsprechenden Ablüftzeiten einhalten und dann noch mal neu beobachten. Eventuell die Haube zweiteilen und das Collinite "dagegen" laufen lassen.


    Okay, das hatte ich vor. Ein neuer Lackschutz muss ja eh drauf. Wie gesagt, das Collinite 476s hatte ich jetzt den ganze Winter über drauf, erst gegen Ende März hat es zu schwächeln begonnen. Für einen Laternenparker ist das schonmal nicht schlecht und eindeutig ein Zeichen, dass der Lack mit dem 476s wohl keine Probleme hatte. Das mit der geteilten Haube ist auf jeden Fall eine gute Idee, werde ich mal ausprobieren! :thumbup:


    Einen Anwendungsfehler würde ich jetzt mal ausschließen. Ist nicht gerade das erste Mal, dass ich ein Wachs aufgetragen habe und bei allen anderen Wachsen bin ich schließlich genauso vorgegangen. Ich habe auch hier im Forum noch nichts darüber gelesen, dass es beim Fusso da irgend etwas besonders zu beachten gibt. Deshalb gehe ich einfach mal davon aus, dass ich es korrekt verarbeitet habe. Der einzige Punkt wäre vielleicht die etwas zu lange Ablüftzeit (ca. 45 Min), habe aber noch nie gehört, dass ein Wachs oder dessen Standzeit davon beeinflusst werden könnte.


    bab: der PreCleaner wurde ordnungsgemäß mit einem frischen Mikrofasertuch auspoliert. Daran wird es, denke ich, nicht gelegen haben. Zu viel spricht dagegen.
    Bei Coatings sollte ein PreCleaner (mit Haftvermittler) für Wachse und Versiegelungen, wie der CG Vertua Bond 408 es nunmal ist, nicht verwendet werden. Da kommt nur IPA oder spezielle Lackvorbereiter für Coatings in Frage. Aber das ist ein ganz anderes Thema. Damit kenne ich mich auch nicht aus, da ich bisher nur Wachse verwendet habe.


    Wenn es gar nicht anders gehen sollte, wird es wohl doch auf ein Coating rauslaufen, was ich aber eigentlich nicht möchte. Zumal der erfolgreiche Einsatz des 476s da auch dagegen spricht. Außerdem sind die Lacke des E46 generell eigentlich nicht dafür bekannt, Wachsen gegenüber unverträglich zu sein. Und der Klarlack, also da wo auch das Wachs drauf kommt, dürfte wohl bei allen E46-, E39- und E60-Lackierungen aus der Zeit gleich sein. ?(

    Wagenregel Nr. 2: die Autoschlange ist das einzige Tier, bei dem sich der Anus immer ganz vorne befindet.