Nanolex Si3d

  • Naja, ein Wachs mit einem Coating zu vergleichen ist wie diese Sache mit den Äpfeln und den Birnen. Ich selbst bin ja auch eher Fan von klassischen Wachsen, aber die werden in sämtlichen Disziplinen, abgesehen vielleicht eben von der Verarbeitung und dem "Kult-Faktor" nie an ein Coating herankommen können. Das müssen wir einsehen.


    Da mein Wagen Laternenparker, Daily und Autobahn-Veteran ist, brauche ich, wie viele andere Anwender auch, einen robusteren Schutz als den, den ein Wachs mit tollem Duft und einer stylischen Dose bieten kann. Da hilft auch 50 mal nachlegen in einem Sommer nix, wenn der eingebrannte Insektenkot überall auf dem Lack bereits schöne Flecken hinterlassen hat.
    Sprich ein Coating muss her. Und ein Coating ist nunmal aufwändig. Dafür braucht es wiederum etwas mehr Übung als zum Auftrag eines Wachses, das quasi idiotensicher (nicht negativ gemeint!) ist. Wie gesagt, es war mein erstes Mal mit dem Si3D.


    Zur Performance kann ich (noch) nichts sagen. Allerdings wäre es nicht das einzige Produkt, das sich nur unter üblem Stress verarbeiten lässt, aber eine sehr gute Performance bietet. Stichwort UNC-R.
    Deshalb, bevor wir das Produkt bereits von vornherein verteufeln, warten wir erstmal ab, was dabei rumkommt. Wenn es nichts taugt wird sich das bald herausstellen, dann können wir immer noch lange genug darüber herziehen.

    Was die Eigenschaften der Produkte angeht magst du sogar Recht haben.
    Aber diese kommen bei mir nicht einmal zum tragen weil mich das Si3D bereits bei der Verarbeitung derart abschreckt, dass es für mich völlig uninteressant ist. Unabhängig von den Eigenschaften.
    Ich habe schlicht nicht die Zeit (Beruf + Abend- & Wochenendschule) das perfekte Wetter (ideale Temperatur & Luftfeuchtigkeit) für eine Aufbereitung meines BMW abzuwarten. Stichwort: Audi A6 bei euch Fox.
    Die Verarbeitung und damit verbundenen Zickerein mit schmieren und dunklen Schatten würden mich toben lassen. Mir würde die Zeit fehlen alles zu polieren, abzuwarten bis alles angezogen ist, zu schauen ob irgendwo schlieren oder dunkle Ränder oder sonst etwas sind und im schlimmsten Fall von vorne anzufangen. Geht für und bei mir garnicht derzeit.
    Wieso soll ich mich dann evtl. mit diesem Produkt rumärgern?! Es gibt de facto deutlich zu viele Alternative (sämtliche Wachse oder Coatings a la UK).
    Nicht jedes Coating ist zickig. Der Auftrag des UK auf dem schwarzen Audi A4 letzte Woche war wie Wachsen. Auftragen, abblühten, aufpolieren, fertig.


    Die Rechnung die Chris71 da aufgemacht hat mit 20-25 Tüchern pro Schicht ist für mich jenseits von gut und böse, fast surreal.
    Kommt für mich nicht einmal im Ansatz in Betracht.
    Klar.. muss man natürlich so nicht machen!


    Das hat auch meines Erachtens nach nichts mit drüber herziehen zutun. Das sind Fakten die du klar benannt hast und daher das Produkt für mich uninteressant machen.
    Ich will hier ja auch gar niemanden bekehren das Si3D aus seinem Arsenal zu verbannen. Aber ich muss es mir nicht extra anschaffen wenn ich von vorne herein aus besagten Gründen nein sage.


  • Die Verarbeitung und damit verbundenen Zickerein mit schmieren und dunklen Schatten würden mich toben lassen. Mir würde die Zeit fehlen alles zu polieren, abzuwarten bis alles angezogen ist, zu schauen ob irgendwo schlieren oder dunkle Ränder oder sonst etwas sind und im schlimmsten Fall von vorne anzufangen. Geht für und bei mir garnicht derzeit.


    Da MUSS man sich die Zeit für nehmen ... sorry - aber sich im Gegenzug aufregen wenn es das Si3D HD oder andere Coatings nicht auf dem "Consumer Market" gibt. WARUM WOHL ...




    Die Rechnung die Chris71 da aufgemacht hat mit 20-25 Tüchern pro Schicht ist für mich jenseits von gut und böse, fast surreal.
    Kommt für mich nicht einmal im Ansatz in Betracht.
    Klar.. muss man natürlich so nicht machen!

    Nein ist sie nicht.


    Nimm ein Auto das Du aufbereiten willst - wieviele Tücher verbrauchst Du dabei?
    1 Trockentuch?
    1 Poliertuch?
    1 Felgentuch?
    1 Tuch zum Wachs abtragen?
    also 4-5 Tücher insgesamt ?(
    kann man machen - muss man aber nicht :huh:


    Ich nehme beispielsweise - ob ich es brauche ist eine andere Sache - wie bereits geschrieben auch beim polieren je Bauteil 1 - 2 Tücher zum Abnehmen, Trocken um die 3-5 Tücher (80x50) PLUS die ganzen anderen Sachen die noch dazu kommen.
    Somit komme ich am Ende einer Aufbereitung locker auf ca 50-100 Tücher (je nachdem was gemacht werden musste).


    Ich pers. geh lieber auf Nummer sicher. Gerade bei Coatings.


    Ich bin mal jetzt auf das Si3D HD gespannt wie es sich verarbeiten lässt. :rolleyes:

  • Da MUSS man sich die Zeit für nehmen ... sorry - aber sich im Gegenzug aufregen wenn es das Si3D HD oder andere Coatings nicht auf dem "Consumer Market" gibt. WARUM WOHL ...

    Diese Zeit muss man sich NICHT nehmen, wenn man sie derzeit einfach nicht hat!
    Vollzeit arbeiten gehen, 3-Mal die Woche Schule + lernen macht die Sache nicht gerade einfacher.
    Und wenn man dann Zeit hat, gibt es in meinem Leben durchaus noch andere Dinge die getan werden sollten.
    Ist das bei dir anders, freut es mich für dich und du kannst hemmungslos der Fahrzeugpflege frönen.
    Auch bin ich leider nicht in der luxuriösen Situation eine eigene Halle zu besitzen, zu der ich jeder Zeit reingehen kann, sondern ich muss mir für jede Aufbereitung eine entsprechende Möglichkeit organisieren, die dann auch nur eine gewisse Zeit von mir besetzt werden kann.
    Das sieht dann bei dir deutlich anders aus.


    Zu der Sache mit der Beschwerde, dass manche Coatings nicht im Consumer-Sektor erhältlich sind:
    1. "rege" ich mich hier nicht über das nur für gewerbliche erhältliche Si3D HD, sondern über die normale, für jeden käuflich erwerbbare Variante auf. Somit ist dein Einwand vollkommen am Thema vorbei und hat nichts mit dem Si3D zutun. Wieso du also nun dieses in den Raum wirfst bleibt wohl dein Geheimnis.


    2. Wurde das Thema mit Coatings für Consumer und nur für gewerbliche bereits mehrfach durchgekaut und auch sehr nachvollziehbar erklärt.


    3. Rege ich mich ganz sicher über kein Coating auf, weil ich es als Hobby nicht bekomme. Denke es dürfte sich rumgesprochen haben, dass ich generell auf Wachs setze und mit Coatings so gar nichts am Hut habe. Ich habe mich hier lediglich eingeklinkt, da das Si3D wohl häufig Probleme bei der Verarbeitung macht (2. Schicht nahezu unmöglich, auf Uni-Lack komplett raus, dunkle Ränder wo man es überlappend verarbeitet hat, Schatten usw.) und es in diesem Preis-Rahmen des Si3D diverse deutliche leichter zu verarbeiten Coatings gibt. So Donnerstag vor einer Woche mit dem UK erlebt. Somit bockt mich auch das von dir in den Raum geworfene Si3D HD so sehr wie der berühmte Sack Reis in China.
    Du wirst wenn überhaupt nur einen kurzen Eintrag beim Echelon Zen Xero finden in dem ich erwähnt habe, dass ich es Schade finde, dass es nur für gewerbliche bestimmt ist. Ja, dieses Coating ist das einzige, welches mich wirklich interessiert.


    Das du als (angehender) Nanolex-Aufbereiter gut über deren Produkte sprichst, ist dann ebenso wenig verwunderlich.


    Zu deiner "Rechnung" und dem Tücherverschleiß: Musst du wissen. Seh ich kein Grund näher drauf einzugehen.


    Denke damit sollten wir das Thema auch schließen und gut sein lassen.

  • Man kann es drehen wie man will, das Si3d ist ein nicht ausgereiftes Produkt und hätte m.M.n in der Form nicht auf den Markt kommen dürfen.
    Weder für Profis, noch für Endkunden.
    In diese Schublade schmeiße ich direkt NanoFil mit rein.
    Mir ist es völlig unverständlich, wieso man ein Coating auf den Markt schmeißt, das offensichtlich nicht auf Uni funktioniert...

  • Da bei uns der "Sahara Staub" mehr als nur ein wenig die Autos benetzte,bin ich gleich in die Waschbox um ihn loszuwerden.


    Moderner UNI Lack in Weiss


    Nur soviel = das ist Nanolex Si3D Ohne Detailer nur GWash als Schampoo.Auftrag Juni 2015. Ca 9000 km runter....


    :evil: :saint:


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/img_20160404_092308saoyo.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/img_20160404_092318aasg6.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/img_20160404_092259cubvv.jpg]

  • Das Si3d KANN gut beaden (s.Seite 1 blauer E39), aber tut es für gewöhnlich durchwachsen.
    Das es auf Uni Weiß zu funktioniert haben scheint, führe ich auf den Farbton zurück.

  • Meine persönliche Meinung ist folgende:


    Nanolex hat mit dem Si3d ein durchschnittliches Produkt mit einem sehr attraktiven Preis auf den Markt geworfen. Die Standzeit übertrifft bei 1 Schicht gewöhnliche Wachse um ein vielfaches. Somit erfüllt das Produkt schon mal die grundsätzliche Funktion die es verspricht. Das Beading ist nicht das Beste, aber ich behaupte mal für über 80% der User hier trotzdem gut genug. Seien wir mal ganz ehrlich, wie sieht das Beading von einem Wachs nach 4 Wochen aus? Ich persönlich würde mir die Arbeit nicht machen, das Si3d mehrfach zu schichten.


    Grundwissen über Lacke:


    Interessant finde ich wie einige User hier die Zusammensetzung von Lacken einfach so ausrichten, wie es ihnen in den Kram passt. Frei nach dem Motto: Das Produkt funktioniert nicht Lacktyp XY, weil Uni alt, Uni neu, 1K, 2K oder sonstiges. Dabei ist zu beobachten, dass das Grundwissen über Lackzusammensetzungen absolut falsch ist. Daher versuche ich mal damit hier aufzuräumen. Gerne darf man mich auch berichtigen, sofern ich falsch liege:


    Ein 1K oder 2K Lack hat rein gar nichts mit "1K = Basislack" und "2K = Basislack + Klarlack" zu tun.


    1K Lacke
    1k Produkte bestehen ausschließlich aus Bindemittelmolekülen, die von Lösemittelmolekülen auseinandergehalten werden. Sobald das 1k Material aufgetragen wird, entweicht das Lösemittel in die Luft. Das Bindemittel verfilzt und es bildet sich ein trockener Film. Dieser Prozess ist reversibel– d. h. das Bindemittel lässt sich immer wieder anlösen. (Quelle Autolackiererforum in dem ich aktiv bin)


    2K Lacke
    2k Produkte bestehen ebenfalls aus Binde- und Lösungsmittel. Sie können allerdings nur zusammen mit einem Härter eingesetzt werden, sonst trocknen sie nicht.


    Sobald das Produkt auf dem Untergrund aufgebracht wird, reagiert der Härter mit dem Bindemittel. Die Bindemittelmoleküle gehen mit Hilfe der Härtermoleküle eine Verbindung ein – es bildet sich ein eng- maschiges Molekülnetz. Dieses Gitter- netz ist nicht reversibel – d. h. 2k Produkte sind sehr beständige Produkte. Dabei ist Härter nicht gleich Härter. Vielmehr gib es zu jedem Binde- mitteltyp den „maßgeschneiderten“ Härter, der auch in der richtigen Menge dosiert werden muss. (Quelle Autolackiererforum in dem ich aktiv bin)


    Begriff Unilack
    Ein Unilack muss sich im Aufbau von einem ganz gewöhnlichen Metallick Lack nicht unterscheiden. Unilack bedeutet schlicht und einfach, dass dieser Lack keine Effektpigmente (wir nennen das hier Metallickflakes) hat.


    "Alter Unilack"
    Der mit "alter Unilack" bezeichnete Lacktyp ist ein gewöhnlicher Einfarbenlack ohne zusätzliche Klarlackschicht. Zu erkennen ist dies an älteren Fahrzeugen die von der Sonne sehr ausgeblichen wirken. Achtung hierbei kann es ein 1K oder 2K Lack sein, das spielt keine Rolle. Das Ausbleichen der Farbe kommt tatsächlich vom fehlenden Klarlack, welcher für gewöhnlich als UV Schutz für den Basislack dient. Im übrigen gibt es immer noch Hersteller, die dieses Verfahren anwenden. Achja bevor ich das vergesse, ein Unilack oder Klarlackschicht ist spätestens beim Polieren zu sehen. Hierbei nimmt das Polierpad die Farbe des abgetragenen Lackes an.


    "Neuer Unilack"
    Ebenfalls wie der alte Unilack, ein Lack ohne Effektpigmente (wir nennen das hier Metallickflakes), jedoch mit einer Klarlackschicht. Vorteil hier: der Klarlack dient als UV Schutz und der Basislack bleicht nicht aus. Farbe wirkt länger frisch. Kann im 1K oder 2K Verfahren sein.


    Lackaufbau
    Grundsätzlich sieht der Lackaufbau bei Automobilen folgendermaßen aus:


    - Grundierung
    - Füller
    - Basislack
    - Klarlack


    Um hier noch einmal die Thematik 1K und 2K aufzugreifen. Es gibt Lackierbetriebe die ganz gewöhnliche 1K Produkte verwenden und lediglich den Klarlack als 2K verwenden. Da der Klarlack als letztes aufgetragen wird und man daher ein 2K Produkt, weil es einfach strapazierfähiger und nicht reversibel ist.


    Gruß


    Irfan

  • Gut zusammengefasst Irfan!


    Ein Rätsel habe ich aber - auch wenn es hier nicht hingehört. Vielleicht kann man ja Beiträge beginnend mit Irfans Zusammenfassung dann auslagern.


    Unilacke ohne Klarlack verfärben das Pad ja sehr schnell und vor allem auch wahnsinnig stark.


    Beim gelben Bentley hatte ich leichte Verfärbungen im Pad. Jedes Bauteil. Konnte aber mit einem Pad das halbe Auto machen. Bei den uniroten ohne Klarlack kommt man manchmal ja auf max 2 Bauteile.


    Ich dachte da nämlich auch schon an Crackmoes Theorie, dass irgendwas in den Unilack hinzugegeben wird, um vor Ausbleichungen zu schützen.


    Martin: den gleichen Gedanken hatte ich auch, wenn man Irfans "Persönliche Meinung" als Grundlage nimmt. Man braucht kein Coating um die Standzeiten der meisten Wachse zu übertreffen.

  • @Marco natürlich werden Unilacke auch immer wieder weiterentwickelt. Und bei einem Bentley wundert es mich nicht, wenn da ein sehr hochwertiger Lack verwendet worden ist. Letztendlich würde ich den Unterschied zwischen Unilacken ohne Klarlack in die Rubrik 1K Lack (bei älteren Autos) oder 2K Lack (bei neueren Autos) verbuchen. Wie oben beschrieben können Unilacke 1K oder auch 2K sein.


    Vergleich mal ein typisches Erscheinungsbild von einem Opel Corsa B in Magmarot (in Fachkreisen auch Magmarosa genannt).


    [Blockierte Grafik: http://media.shpock.com/Opel-Corsa-B-Rot-8fach-Bereift-TUeV-Neu-1da881a2.jpg]


    Dass der Bentley Lack um Welten besser ist, ist kein Wunder. Welche Indikatoren noch für ein weniger verfärbtes Pad sprechen sind: Lackhärte (dadurch weniger Abtrag) und weniger Lackpatina (zerstörter Basislack).


    Nur mal so als Orientierung im Bereich Lack. Es gibt Autolacke wo man für den Liter 25 Euro bezahlt, dann gibt es z.B. Premium Lacke von Standox, da zahlt man dann 80 bis über 100 Euro pro Liter. Dass es da irgendwo einen Qualitätsunterschied gibt, sollte klar sein.


    Was mich persönlich in diesem Thread stört sind z.B. Aussagen wie:


    1K = Basislack
    2K = Basislack + Klarlack


    und das ist schlicht und einfach falsch.


    Der moderne Unilack von lala2k00 sagt doch nichts aus. Es könnte ein 2K Unilack ohne Klarlack sein oder ein 2K Unilack mit Klarlack. Und ob ein Coating fuktioniert oder nicht, hängt sicher nicht von der Farbe des Autos ab, sondern eher vom verwendeten Lack. Das auf die Farbe zu schieben, halte ich persönlich für falsch.


    Ich schließe nicht aus, dass es Lacke gibt die zicken (so wie deiner). Aber das ist dann eben nun mal höhere Wissenschaft.

  • Dieses 2k Klarlack wirrwar hab ich veranstaltet.
    Hab die entsprechenden Post korrigiert. Aber ich schau alles nochmal durch.


    Mir gefällt die Erklärung von Autolack21:


    Einschicht – 2-Komponenten (2K) Decklack-Systeme


    Bei „1-Schicht“, „2-Komponenten“ oder „Direkt-Glanz“- Systemen wird durch Zugabe von Härter (i.d.R. im Verhältnis 2:1, schnell oder langsam) und Verdünner (zum Einstellen der Trocknungsgeschwindigkeit, schnell oder langsam, i.d.R. ca. 10%) eine Vernetzung des Harzes angestossen, das als Kettenreaktion dann zu einer kompletten Durchhärtung des Materials führt.
    Mit Einschicht-Systemen können nur Uni-Farbtöne erstellt werden, also keine der heutigen Metallic- oder Perleffekt-Farbtöne.
    Einschicht-Lacke bieten brauchbaren Schutz gegen mechanische und chemische Belastung sowie gegen Umwelteinflüsse, sind aber bezgl. UV-Beständigkeit und auch Schutz gegen chemische und mechanische Einflüsse den 2-Schicht-Systemen deutlich unterlegen. Insbesondere moderne Klarlacke (wie z.B. der Autolack21-HS Klarlack) bieten exzellenten Schutz gegen UV-Strahlung, was im Vergleich der Einschicht-Lacke z.B. bei roten Golf I aus den 70ern mit heutigen Rot-Farbtönen deutlich sichtbar wird. Auch beim Vergleich der Beständigkeit gegen Kratzer z.B. in Waschanlagen zieht das alte Einschicht-System eindeutig den Kürzeren.
    Lackstand und Tiefenwirkung sind mit den Zweischicht-systemen nicht zu vergleichen. Direkt nach der Lackierung wird zwar der Glanzgrad ziemlich gleich sein, der Eindruck von Tiefe oder der satte Lackstand, der mit 2-Schicht Systemen erreicht wird, ist aber mit einem Decklack-System nicht zu schaffen. Einzige Lösung: Lackierung mit Decklack und dann mit Klarlack überlackieren (nach Zwischenschliff oder vor der endgültigen Vernetzung d.h. nach dem ersten Ablüften des Decklackes. Hier ist allerdings Vorsicht geboten und Erfahrung nötig, da es zu Kochern (aufgrund von Lösemitteleinschlüssen) kommen kann.
    Die Polierbarkeit ist in der Regel deutlich schlechter als bei Zweischicht-Systemen, da beim Polieren der obersten Schicht sofort auch Farbpigmente mit poliert werden. Oft verfärben sich diese dann durch die Erhitzung, was zu sichtbaren Polierspuren führt.
    Einschicht-Systeme (2K-Lacke) werden heute fast ausschließlich bei Nutzfahrzeugen, billigen Bussen, landwirtschaftlichen Fahrzeugen etc verwendet. In der Erstausrüstung wird seit Anfang der 90er nur noch 2-Schicht lackiert, in der Reparatur mittlerweile auch bei Uni-Farbtönen fast ausschließlich 2-Schicht, da es sich für die Werkstatt nicht lohnt, für einige wenige Reparaturen das ganze System vorzuhalten.


    Fazit:
    2K-Einschicht-Autolacksysteme sind eine i.d.R. günstigere Alternative, wenn das Fahrzeug vielleicht nur noch verkaufsfertig gemacht werden soll oder das Fahrzeug schon älter und kein Sammlerstück ist. Bei Restaurationen kann es interessant sein, Innenräume, Kofferräume, Unterboden, Motorraum etc. mit 2K-Lacken zu lackieren, da der Aufwand geringer ist (nur ein Arbeitsschritt) und das Material i.d.R. günstiger. 2K-Autolack wird auch häufig zum Lackieren von Booten, Klavieren, Schlitten etc. eingesetzt, da er im Vergleich zu Industrielacken eine deutlich bessere Qualität bietet.


    2-Schicht – Basislack-Systeme
    Beim Zweischicht – System wird erst die Farbschicht (Basislack) aufgetragen, die keinerlei Schutz bietet, und nach dem Ablüften des Trägers (organische Lösemittel oder Wasser) dann ein 2-Komponenten (2K) Klarlack in HS (High Solid, hoher Festkörper-Anteil bzw. niedriger Lösemittelanteil, dadurch ergiebiger als MS) oder MS (Medium Solid, höherer Lösemittelanteil, dadurch billiger als HS).
    Der Basislack erzeugt keine glänzende Oberfläche, sondern wird nach dem Verdunsten („Ablüften“) des Trägers (Wasser, Lösemittel) matt. Das dauert je nach System und Temperatur etwa 5 min. Nach dem Auftragen der zweiten Basislack-Schicht und erneutem Ablüften und Mattfallen kann der Klarlack aufgetragen werden. Weitere Infos siehe „Lackier-Praxis“.
    Basislack-Systeme gibt es als wasser- oder lösemittelbasierende Lacke (Wasser seit 1992 ICI bzw. 1994 Standox). Weitere Details zu diesen beiden Technologien gibt’s bei „Wasser vs. Lösemittel“.
    Basislack-Klarlack Systeme sind heute Standard in der Erstausrüstung. I.d.R. wird mit wasserlöslichen Basislacken und High-solid Klarlacken gearbeitet, teilweise sogar bereits mit Pulver-Klarlacken, die keinerlei Lösemittel mehr freisetzen.
    Für die Reparatur von Zweischicht-lackierten Autos sollten in jedem Fall Zweischicht – Systeme eingesetzt werden, auch bei Uni-Farben. Bei Metallic-, Perleffekt, Xirallic oder Effekt-Farbtönen hat man ohnehin keine Wahl, aber auch bei Uni-Farbtönen wird eine Einschicht-Reparatur eines Zweischicht-lackierten Fahrzeugs immer sichtbar sein.
    Die Basislack-Systeme der großen Hersteller werden i.d.R. mit ca. 50% Basislack-Verdünnung gemischt, um die richtige Spritzviskosität zu erreichen. Bei Autolack21 sind die Basislacke bereits spritzfertig ausgemischt, sodass man keine Sammlung halbvoller Verdünnungen verschiedener Sorten anlegen muß oder bei der nächsten Lackierung vor einer leeren Verdünnung steht – und natürlich auch von vornherein vermeidet, mit einer falschen Verdünnung (Baumarkt läßt grüßen) den teuren Basislack zu versauen, der dann nie mehr richtig trocknet.


    Fazit:
    Das Zweischicht-System Basislack + Klarlack ist unsere eindeutige Empfehlung für alle Lackarbeiten, außer für Einschicht-lackierte Fahrzeuge und Projekte, die sehr kostengünstig sein sollen. Durch den Auftrag mehrerer Schichten Klarlack, evtl. mit Zwischenschliff, können sehr hochwertige Lackierungen erstellt werden, die durch einen tollen Lackstand mit ordentlich sattem Tiefenglanz begeistern und dann auch mehrfach durch Polieren in späteren Jahren wiederbelebt werden können. Wir bieten unter Autolack21 nicht nur eine ganze Reihe attraktiver Farben als Fertigfarbtöne zu sehr günstigen Preisen an, sondern können auch jeden beliebigen Farbton exakt passend als Basislack ausmischen. Weitere Informationen hierzu in der Farbton-Suche.

  • Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das beim Bentley so ist, wäre aber eine Erklärung:


    Inzwischen ist auch bei einigen Farbtönen (Hot Magenta von Ford, Rosso Competizione von Alfa und Rouge Flamme von Renault fallen mir da auf Anhieb ein, bzw. hatte ich schon unter der Spritzpistole) der Klarlack leicht eingefärbt, ähnlich einer Lasur.
    Das wird oft gemacht um den Farbeffekt zu intensivieren, bzw. die Farbe "brillianter" erscheinen zu lassen.


    Daher kommt dann beim Polieren die ganz leichte Färbung des Pads.