Liqui Moly Motor Clean - Motorspülung sinnvoll oder gefährlich?

  • Nein so war das nicht gemeint!


    Ich halte nichts von Spülungen die schlagartig Ablagerungen lösen, weil das gerade bei Motoren mit Turbo-Aufladung (egal ob bei Benzin, Diesel oder Hamster) tötlich sein kann!


    Warum?
    Ein Beispiel wäre wenn, sich nach so einer Behandlung ein Öl-Klumpen löst und über die Kurbelwellenlüftung in den Ansaugtrakt gelangt und auf ein Turbinenrad trifft das gerade mit 100.000U/min seine Runden dreht...


    Zum Thema Zauber-Mittel


    Ich kenne jemanden der Keramik-Versiegelung bei Motoren gemacht hat und werde ihn mal fragen was er verwendet hat und ob es was bringt.

  • Ölklumpen, wenn ich so etwas lese... was habt ihr für Vorstellungen? Das sind feinste Teilchen.


    Das MotorClean ist nix anderes als eine Konzentration von Reinigungs und Bindungsadditiven, die ins alte Öl gekippt wird.
    Was an Ablagerungen gelößt wird, wird auch gekapselt, was normales Öl auch macht. Wir reden von kleinsten Ablagerungen. Da lößt sich kein Klumpen aus ner Ecke, zumindest nicht, wenn vorher regelmäßig frischen öl genutzt wurde. Das alte Öl mit dem gekapselten Schmutz wird dann beim Ölwechsel mit abgelassen. Jedes frische Öl lößt auch Verunreinigungen und kapselt dann den Schmutz. Das bleibt 20.000km drin und schadet auch nicht.


    Fazit:
    Entweder nach Gebrauchtkauf Ölwechsel mit hochwertigem Öl mit hoher Reinigungskraft und dann nach 3000km noch mal einer und dann beobachten. Oder eben normaler Ölwechsel und vorherMotor Clean und dann beobacheten.

  • Meine Fresse...
    Mit Klumpen meine ich Ablagerungen die so groß oder etwas größer wie ein Stecknadelkopf sind (2-5mm)
    Selbst ein normaler Öltropfen der auf ein Turbinenrad prallt KANN Schäden verursachen!


    Das die nicht so groß wie Tennisbälle oder Fußbälle sind sollte wohl klar sein! X/
    Um aufs Thema zurück zu kommen @derbenni
    ich würde dir so wie auch deine Werkstatt davon abraten!

  • Stecknadelkopf? =O Keiner hat von Tennisbällen gesprochen! Klumpenbildung haben ich nur in Kombination mit Kurzstrecken und starker Emulsionsbildung gesehen. Ok, man kann auch mal die Ölwanne entfernen und durchwischen, aber die klumpen sollten sich absetzen und nicht im Kreislauf sein.


    Wenn Chemie diesen Dreck kapseln kann, so dass er im normalen Betrieb keinen Schaden anrichtet, so reden wir von µm! Das macht jeden halbwegs taugliche Öl, wenn es frisch ist, bis die Reinigungsadditive aufgebraucht und die kapselnden Additive im Öl gesättigt sind. Das erklärt auch die dunkle Färbung des Öls. Der Schmutz ist gekapselt im Öl, evtl filterbar, aber durch ein feines Sieb würde es hindurchrinnen.


    Wenn es Chemie gibt, die den Motor im Ölkreislauf extrem sauber putzt, dann würde da nix mehr Schmieren usw. Jedes Bewegung des Motors wäre wie fahren ohne Öl. Wir reden von Additivmengen im Öl also 200-500ml auf 5L-6L Öl, beim Motor Clean, ansonsten ist der Anteil beim normalen Öl unter 1%.


    Ich bleibe dabei - was das motorClean lößt, kann auch ein hochwertiges Öl lösen, aber eben über Zeit. Wenn der Motor innen so verschmockt ist, dass sich Stecknadelkopf große Ölklumpen lösen, dass passiert das auch ohne MotorClean. Wichtig ist ein wertiges Öl und nicht die billigste Pampe ausm Baumarkt.


    Angstmache ist nicht angebracht. Jeder kann es nutzen, auch bei ü 200.000km, aber ein wertiges Öl reinigt genauso!

  • Die Frage ist halt, ob es sich in diesem Fall lohnt.


    Wenn man einen Wagen gebraucht kauft und nicht weiß, wie oft das Öl vorher gewechselt wurde und welches Öl verwendet wurde, wäre es vielleicht gar nicht schlecht auf diese Art zu reinigen oder eben nach wenigen tkm einen erneuten Ölwechsel durchzuführen.
    Wenn der Wagen aber schon seit Jahren problemlos läuft und regelmäßig hochwertiges Öl verwendet wurde, würde ich (so zumindest meine persönliche Meinung) daran nichts ändern und genau so weitermachen.


    Wir hatten vor einiger Zeit noch einen über 20 Jahren alten Golf 3 in der Familie... ein befreundeter KFZ-Meister (der versteht noch was von seiner Arbeit und braucht dafür keinen PC und Anleitungen zum Austausch) meinte auch nur, solange der Wagen regelmäßig einen Ölwechsel bekommt, braucht man nicht mehr viel machen, der läuft und läuft und läuft :thumbup: und das ist er dann auch :thumbup:

  • Aalso ich hab schon ne Menge Motoren zerlegt, gebaut, verglichen usw. Zwar alles die gleichen Ittaker 2 Liter, aber letztendlich ist das alles nur Mechanik und kein grosses Geheimnis das streng gehütet wird.


    Ich hab bei meinem letzten Turbo den Motor komplett neu gedichtet im Laufe der Arbeiten. Logisch.


    Anschliessend hab ich Öl und Wasserkreislauf mehrmals gespült.


    Zur Vorgehensweise,
    erstmal alles zugängliche reinigen, also Ölwanne und Ventildeckel abschrauben, Schwallbleche die vielleicht reingeschraubt sind abnehmen und dahinter saubermachen. Dann gleich die beiden Dichtungen neu machen. Klar.


    Dann neuen billigen Ölfilter drauf und einmal ein billiges 10w40 auffüllen und im Stand warmlaufen lassen. Öl wieder ablassen. So werden lose Verunreinigungen erstmal ausgespült und kreisen nicht unnötig im Motor rum. Falls der letzte Ölwechsel erst vor kurzem war kann man sich das sparen und einfach bei warmem Motor Öl ablassen und Filter wechseln.


    Bei alten Motoren findet man dann gelegentlich auch gleich einige grössere Späne in der Ölwanne die z.B. auch von der Motorenbearbeitung im Herstellungsprozess entstanden sind und von allem möglichen sein können. Auch von alten Lagern usw. findet man gelegentlich etwas feinen Abrieb welcher ein Zeichen ist das man die Kurbelwelle einmal komplett mit neuen Lagern ausstatten sollte, ist keine Hexerei. Pleuel los, Kurbelwellenlagerböcke los und dann kann man auch die oberen Kurbelwellenlagerschalen mit einem Lügenstift (Stromprüferschraubendreher) schon einmal rausschieben und die neuen rein. Pleuelschrauben muss man sich informieren ob es Dehnschrauben sind und ob man neue braucht oder ob die bis zu zweimal benutzt werden können. Lagerschalen kosten so gut wie nix, Pleuelschrauben können 5-10 Euro pro Stück kosten.


    Ok, etwas Abschweifung.


    Also nachdem das billige Öl durch ist, lässt man es bei warmem Motor ab und wirft den Ölfilter weg.


    Dann wieder neuen Filter und Öl rein, da der motor dann noch warm ist wird auch das neu reingefüllte Öl brauchbar warm beim reinlaufen. Dann kann man die Ölspülung reinkippen. Ich empfehle es das man es nicht pur reinkippt sondern es vorher in den Ölkanister macht. Füllt man es oben pur ein, kanns sein das man das Motoröl schön damit wegschwemmt, dann klackern gleich mal die Stössel und das geht auch nicht so weg. Oder man lässt es wirklich eher Tröpchenweise reinlaufen.


    Motor nochmal zehn Minuten im Stand laufen lassen und alles wieder ablassen und Ölfilter wegwerfen.


    Anschliessend neues gutes Öl und guten Filter dran.


    ICH spüle dann erst nochmal mit billigem Öl durch damit keine Reste des Reinigers im Motor bleiben.


    Also, man braucht schon zwei drei Kanister billiges Öl und Filter bevor man die guten Sachen nimmt. Kostet Geld, aber hilft wirklich.


    Dasselbe mache ich auch für den Wasserkreislauf.


    Bisher hab ich die Reiniger von Mannol benutzt, Speedflush / Motorflush, weiß den genauen Namen nicht mehr. Aber mit den von LM macht man wohl auch nix falsch. Die ölreiniger bestehen überwiegend aus Naphta, also Petroleum oder auch Diesel, also das war wir früher halt eben einfach so reingekippt haben, nur heute in schönen Verpackungen und zehnmal so teuer.


    Zum Motoröl. Ein gutes 5W50, 10W50 oder 10W60 für etwas Leistungsstärkere Motoren ist nie verkehrt. Ich benutz seit einigen Jahren Ravenol RSS 10W60 und das ist seit langem wieder das erste Öl mit dem ich zufrieden bin. So gut wie keine Öldampfentwicklung im Motor, kein Rauch aus dem Auspuff, kein siffender Motor.


    Viskosität. Ein 5W50 ist erstmal etwas dünnflüssiger als ein 10W40. Aber wie man an der zweiten Zahl, der 50, erkennt ist es länger Temperaturstabil. Das heisst es behält länger seine 5er Viskosität als das 15er seine. Das 10er wird da bei 90 Grad mindestens genauso dünnflüssig sein wie das 5er, eher wird es noch dünner sein. Was die Langzeit öle angeht, also ...W20 oder ...W30, das sind Langzeitöle weil die Eigenschaften dieser Öle nicht mehr viel schlechter werden können als sie schon sind, egal wie lang man die im Motor kreisen lässt. Wer sich damit ein wenig auseinandergesetzt hat wird diese Sachen nicht mehr nehmen und auf andere Öle umsteigen, auch wenn man die öfter wechseln muss. Allerdings muss man auch öfter wechseln je höher sie Additiviert sind und je höher die zweite Zahl ist, grob gesagt. Weil es halt Öle sind die schneller verbraucht sind weil die Additive irgendwann ja auch mal am Ende sind. Das ist jetzt recht grob vereinfacht, aber man kann es so als Faustformel nehmen.


    50er Öle alle 5-10T wechseln, 60er Öle alle 5-7T. wechseln. Der geringere Ölverbrauch bei guten Ölen macht das aber wett finde ich. Man braucht keine Ölflecken mehr von der Einfahrt putzen, der Motor wird nicht zur Ölsardine usw.

  • Da habe ich ja ganz schön was losgetreten.
    Danke euch allen.
    Habe den Wechsel auf den kommenden Freitag verschoben und dann kommt auch das LM rein.
    Anschließend lasse ich den Motor in Ruhe ausbluten und gut ist.
    Wenn es den Motor dabei zerreisst erfahrt ihr es zuerst.


    Gruß Benjamin


    PS Es handelt sich um einen V6 30V 2,4 Liter Ottomotor mit 165PS, der hat jetzt knapp 180tkm gelaufen.
    Im Jahre fahre ich ca 20tkm. Davon etwa ein Drittel in der Stadt und der Rest auf Landstrassen und Autobahnen.


    PPS Das Liqi Moly TopTec 4600 5W-30 habe ich ausgewählt weil ich mit dem Hersteller immer sehr zufrieden war und es halt freigegeben ist für meinen Motor.
    Für Alternativvorschläge bin ich offen.

  • Hallo derbenni,


    na das sind doch schon einmal ordentliche Info´s.


    Dass Du mit LM zufrieden ist soweit schön und gut, das von Dir verwendete Öl ist aber meines Erachtens nicht ganz so für deinen Motor geeignet.
    Da es sich bei dem Öl um ein aschearmes ( also auch additivarmes) Öl handelt, ist es eher für DPF-Diesel geeignet/konzipert. Man spart sich quasi einige Additive um die Restasche bei evtl. Verbrennung gering zu halten. Somit schont man den DPF, geht aber zu Lasten sinnvoller Additivierungen, wie z.B. Weichmachern, Dispergentien (Schmutz in Schwebe- Halter), Korrosionsschutz, usw. ....


    Wenn Du bei LM bleiben möchtest empfiehlt sich das hier: Klick. Da es sich bei den LM-Ölen aber nicht um Eigenentwicklungen handelt, kannst du dich auch beim eigentlichen Hersteller "Meguin" umsehen. Praktisch die gleichen Öle, nur preislich in und wieder interessanter.


    Was ich Dir noch empfehlen möchte, ist, auf ordentliche Freigaben alá MB 229.5 zu achten. Diese stellen die strengsten Anforderungen dar.


    Hier siehst Du nochmal sämtl. Sorten die die o.g. Freigabe erfüllt.


    EDIT: Hier noch ein paar Ölempfehlungen von mir: Addinol 5W-40 Super Light; Total Quartz Energy 5W-40, Motul 8100 x-cess 5W40 und der Klassiker Mobil 1 0W-40........


    und hier nochmal ein (nicht ganz wissenschaftlicher) Test bezüglich der Kältefließeigenschaften unterschiedlicher Viskositäten....

  • Kann ich nur zustimmen. LM ist durch die baumärkte halt bekannt und verbreitet und die hohen baumarktpreise täuschen etwas. Es ist sicher nicht schlecht aber man bekommt gleichwertiges auch für kaum mehr als die hälfte. Siehe meguin.


    Oder eben ravenol rss oder fuchs z.b. Mobil1 hat auch noch ein paar öle, mobil1, nicht mobil. Gibt verschiedene ölqualitäten bei mobil.

  • Wenn Du dich mal in das Thema Öl einlesen willst, würde ich mal die PDF mit den zusammengefassten Texten vom "Sterndocktor" ansehen. google findet es!


    Viskosität ist da mit das unwichtigste Merkmal und da setzt man sich mit den technischen Werten der Öle auseinander. HT Werte usw., Battlecore hat es schon angedeutet.
    Das Addinol ist verdammt nah am Mobil1 0E40, was ja fast immer als das hochwertigste Öl angesehen wird.
    Preislich ist es dafür aber um Längen günstiger.


    Bei Vergleichen im Preisbereich des Addinol (~5€/L) gibt es eigentlich keine wertigeren Öle. Ausnahmen mögen durch Angebotspreise zustande kommen. Ich für meinen Teil bleibe beim Addinol erst einmal (25L eingedeckt vor 1 Jahr).


    Links:


    Addinol
    http://www.addinol.de/oilfindnew/oil_details.php?id=1646
    PDF Sterndocktor
    https://www.google.de/url?sa=t…gw&bvm=bv.112766941,d.bGg
    Ölthread hier im Forum:
    Der Motoröldeckel und die bösen Ablagerungen inkl. Diskussion: Welches ist das beste Motoröl

  • Ravenol RSS 10W60 benutzen

    Ich glaube das Ravenol ist nur so beliebt, weil es eine sehr hohen Esteranteil hat. Das Zeug bleibt als Film an jeder Oberfläche haften und läuft nicht zurück in die Ölwanne. Die Motoren sind ab der ersten Umdrehung gut geschmiert und läufen hörbar leiser nach Start im kalten Zustand. Ist aber in meinen Augen nix für den Alltag und sollte nur unter Beobachtung genutzt werden, inkl sehr kurzem Wechselintervall - Spasswagen mit sportlichem Fahrprofil halt.

  • Ja mit den 60er Ölen wechselt man öfter, aber es ist eben so wie du schon sagst, läuft von der ersten Umdrehung besser und viel viel weniger Dampf im Motor und somit sauberere Ansaugkanäle. Wegen der Öldampfrückführung undso, bei billigem Öl ist da manchmal alles nur so am triefen weil die dampfen ohne Ende. Im Winter wenns direkt mal längere Zeit minus 15-20 Grad sind, ist es etwas dick weil mein Auto ja draussen steht, da ist Drehzahl unter 2000 angesagt bis es wenigstens 40 Grad hat sonst klickert er ganz leicht beim Lastwechsel. Da hab ich auch einmal schnell auf 5W50 gewechselt. Aber so derbe tiefe Temperaturen über längere Zeit haben wir ja selten.


    Intervall hab ich 5-7000 so um den Dreh. Das passt schon gut.


    911 AG,
    15W50er kenn ich mich so garnit mit aus, Frage, wieso 15er Öl? Bei den Leistungsstarken Motoren von damals war doch auch schon 10er Öl Standard? Oder triefen die mit 10er / 5er Ölen? Wieviel km haben die Motoren drauf und wurden die schonmal überholt, neu gelagert und gedichtet oder revidiert inkl. honen?

  • Hallo!


    Der Ölwechsel ist fertig und ich habe auch das LM Motor Clean benutzt.
    Das Altöl sah genau so aus wie bei den vorigen Wechseln auch, mir ist kein Unterschied aufgefallen.
    Ich bin vor dem Wechsel eine halbstündige Autobahnfahrt mit leicht erhöhter Drehzahl gefahren.
    An der Werkstatt angekommen lag die Öltemperatur bei etwas über 90 Grad, mit dem Motor Clean habe ich den Motor 10 Minuten im Leerlauf belassen.
    Danach kam das Altöl raus und ich habe ihn gute45 Minuten ausbluten lassen.
    Mit dem frischen LM TopTec 4600 5W-30 läuft er eigentlich wie nach jedem Ölwechsel, ich glaube die Vibrationen im Leerlauf sind weniger geworden.
    Aber das kann auch Einbildung sein.


    Wärend der Spülung war ich aber, nach den Geschichten möglicher Motorschäden doch etwas nervös und habe auf jedes Geräusch geachtet.


    Jetzt drehe ich gleich noch eine kleine Runde.


    Vielen Dank für die vielen Antworten und euch allen ein schönes Wochenende!


    Gruß Benjamin


    EDIT
    Beim nächten Wechsel werde ich mir dann ein Addinol Öl holen.
    Wobei ich noch nicht weiß welches es werden wird.
    Ich tendiere zu dem ADDINOL Mega Light MV 0539 LESAE 5W-30