Liqui Moly Motor Clean - Motorspülung sinnvoll oder gefährlich?

  • Hallo!


    Mein 99er A4 braucht jetzt einen Ölwechsel. Er hat mittlerweile knapp 180tkm gelaufen und ich möchte ihm ganz gerne eine Motorspülung verpassen. Der Motor läuft ordentlich und braucht ca. 0,5 Liter Öl auf 2000 Kilometern. Ich habe schon einige Threads in diversen Foren durchgelesen und habe mir daraufhin das "Motor-Clean" von Liqui Moly zugelegt. Nun hat mir aber der Inhaber der Werkstatt wo ich den wechsel durchführen möchte dringend davon abgeraten, weil Dichtungen dadurch zerstört würden und ich mich hinterher total ärgern würde. bin jetzt hin und her gerissen. Hat jemand von euch Erfahrungen mit Motor-Spülungen bei älteren Motoren gesammelt?


    Gruß Benjamin

  • Ich kann dir nur raten lass das Zeug weg. Die Reinigung bringt dir bei der Laufleistung nur Probleme. Nutze lieber ein Hochwertiges Öl das reinigt auch etwas aber Sinnvoll.
    Der Reiniger löst sämtliche Anlagerungen die eventuell den Motor Dicht halten und greift Gummidichtungen an da es ja Öl zersetzend ist.

  • Hi,


    eine Motorspühlung von Liqui Moly ist total unbedenklich. Und dass Motor-Clean ölzersetztend ist stimmt absolut nicht. Das ist ja kein Bremsreiniger oder ähnliches. Liqui Moly Motor Clean ist neutral gegen gängige Dichtungsmittel - das steht auch auf dem Sicherheitsblatt. Prinzipiell ist noch zu erwähnen, dass Liqui Moly nicht irgendein dubioser Anbieter ist, sondern eine sehr renomierte Firma. Sofern ein Motor tatsächlich aufgrund einer Motorreinigung zerstört wird oder sonst irgendwelche Schäden davon trägt, ist das ein Zufall. Außerdem hat ein solcher Motor schon diverse Vorschäden.


    Du darfst dir von Motor-Clean nicht die Welt erhoffen. Du wirst prinzipiell nicht einmal merken, dass du eine Motorreinigung durchgeführt hast. Das Beste was man machen kann ist, das Öl richtig warm fahren damit es eine gute Viskosität erhält. Dann tropft auch fast alles aus dem Motor. Am Besten die Ölablassschraube raus nehmen und den Motor 1 Stunde lang ausbluten lassen. Einige Werkstätte haben auch einen Ölrüssel womit sie den lezten Tropfen noch aussaugen können.


    Fazit: Motor-Clean wird deinen Motor nicht zerstören. Motor-Clean ist aber auch kein Wundermittel von daher nicht notwendig.


    Empfehlung: Hau das Ding in den Motor und lass es wie beschrieben 10 Minuten im Stand (Leerlauf) drin. Danach Ölwechsel machen und das nächste mal das Geld sparen und das Produkt nicht mehr kaufen. Wenn dein Motor 0,5 Liter Öl auf 2000 km verbraucht ist das noch im absoluten Rahmen. Ich würde dir ein etwas dickeres Öl empfehlen. Nimm ein gutes 10W40 Öl, dünner würde ich nicht gehen.


    Gruß


    Irfan

  • Je höher die Laufleistung und je günstiger das Öl, welches in der Vergangenheit verwendet wurde, desto empfehlenswerter eine Motorspülung.


    An deiner stelle, würde ich eine machen und danach ein hochwertiges Öl verwenden (zb. Mobil1 0w40), dann braucht du zukünftig keine Spülung mehr.

  • @Achilles84
    Nur weil es im Datenblatt steht heißt es nicht das es gut ist.
    Ich habe jahrelang Ölwechsel mit dieser Spülung gemacht.(Verkaufsbedingt)Bestimmt hunderte und meine Erfahrung ist: Bei BMW schon gar nicht da die so feine Ölkanäle haben wenn sich da was löst ist der Kanal zu.
    Gut zersetzt nicht Öl sondern sprengt die langen Kohlenwasserstoffketten.
    Ich habe mehre Motorschäden gesehen nur in der Leerlaufphase wo das Zeug drin war, warum weil der Schmierfilm abgerissen ist. Steht ja auch extra da nicht hoch drehen. Genau aus diesem Grund.


    Zu guter Letzt muss jeder selber wissen ob er es nutzt, ich würde es weg lassen.

  • Ich halte eine Spülung ebenfalls für unbedenklich und sinnvoll, sofern sie richtig angewendet wird. Wunder werden beide Mittel sicherlich nicht vollbringen. Es gibt übrigens zwei Versionen von Liqui Moly:


    10 Minuten-Variante und 200km-Variante


    Ich hab letztere Version bei meinem E46 330d mit über 200.000km angewendet und fahre seitdem schon wieder knapp 30.000km...nächster Ölwechsel steht wieder an. Ich werde auch diesmal wieder die Spülung machen.

  • Die letzten 3 Jahre hat der Wagen Liqui Moly Toptec 4600 5W30 alle 15tkm bekommen.
    Der Vorbesitzer hat den Wagen immer zum Audi-Zentrum gebracht, glaube auf den rechnung stand ein 5W30 von Mobil.
    Schlechtes Öl und verschleppte Wechsel hat der also noch nicht erlebt.
    Werde mir das noch mal in Ruhe duch den Kopf gehen lassen.
    Wäre halt toll wenn der Ölverbrauch noch etwas runter gehen würde, aber dafür einen Motorschaden zu riskieren macht wohl keinen Sinn.


    Danke für eure Kommentare!


    Gruß Benjamin

  • Zu dem Thema habe ich im Öl Thread schon mal was geschrieben.


    Wenn undichte Stellen am motor nur durch Dreck dichthalten würden (unwarscheinlich), dann kann das Motorclean nicht wirklich etwas dafür, sondern die alte undichte Dichtung in dem bereich.


    Das Motor Clean (MC) lößt Verunreinigungen, die frischen öl teilweise nicht lösen kann (ölunlösliche Verunreinigungen), ist aber im gruinde genommen ein extremes Additivpaket mit Reinigern und Chemie, die den gelößten Dreck kapseln soll. EIgentlich alles, was auch ein frisches und hochwertiges Öl mitbringt, nur eben Mehr.


    Fahr den Wagen warm, pack das MC danach ins Öl, lass den Wagen 10-15 min. nur im Leerlauf drehen und dann Ölwechsel. Durch das MC wird der Ölfilm so verändert (auch wenn es nur 500ml sind, dass bei Belastung des Motors der Ölfilm reißen könnte, was zum Starken Verschließ führt.


    Ansonsten habe ich das MC bereits 4x (2x beim BMW 90.000 +100.000 km) und 2x beim Peugeot (60.000 + 80.000km) jeweils beim Ölwechsel genutzt und ordentlich dreck rausgespült. Ok, der Diesl rußt immer.
    Hochwertiges Öl kann sicherlich auch viel, aber müßte bei ähnlichem Reinigungsergebnis wohl alle 1.000 - 2.0000 nochmal raus, um verbrauchte Additivpaket wieder aufzufrischen.


    Das MC kann ich empfehlen, würde aber von anderen Produkten, die 300km im Öl bleiben sollen die Finger lassen (Ölschlammspülung usw.). mit solch verdünntem Öl möchte ich nicht rumfahren.


    Was aber bei älteren Motoren sein kann, dass diese bei Verwendung von 0W40 o.ä. anfangen zu schwitzen. Gelesen und gesehen im BMW Forum, E46, M52/M54. Hier greifen Viele gerne auf ein 10W40 zurück, wenn die älteren Fahrzeuge gut warmgefahren und im Winter weniger gequält werden.
    Irgendwann werden Motoren undicht, Abrieb, Verschleiß, Wärmeeinwirkung + aushärtende Dichtungen usw. verändert alles Dichtigkeiten. Wie sich Gummidichtungen im Ölbereich nach 10 Jahren verhalten, kann man sich ja vorstellen. Beim E46 sind da gerne Ökldruckverlußte am Ölfiltergehäuse. Die Dichtungen werden unter Wärme und Öl so hart und bröselig, dass sie einfach mal nach 12 Jahren einen Öl(druck)verlußt generieren.
    Das ist der Verschleiß bei älteren Fahrzeugen so alle 150.000 -300.000km, normal in meinen Augen. Irgendwann müssen auch mal die Zylinderkopfdichtungen gemacht werden, aber ist halt keine Arbeit, sondern technische Pflege in meinen Augen.

  • Hach, es ist immer wieder herrlich, wieviele Menschen denken, dass ein 10w40 ein 'dickeres' und damit u.a. dichtungschonendes ist.


    Nun sei mir die Frage erlaubt, wann ist denn dieses Öl dicker?? Genau, bei 0°C ist es vielleicht dicker als ein 0w xx . Bei ca. 40 C sollten dann beide ähnlich dick/ dünn ( genauer gesagt viskos) sein.


    Nun wird aber ein Motoröl manchmal auch wärmer als 40°C... Und genau ab hier, KANN ein 10w40 sogar weiter ausdünnen und damit schließlich für Undichtigkeiten sorgen. Das Problem ist nämlich, dass die Grundöle bei 15W- und 10W -Ölen meist aus billigen, mineralischen Ölen bestehen. Selbst der Hinweis auf 'teilsynthetisch' bei einem 10W sagt praktisch nichts aus, da der Begriff nicht geschützt oder per DIN festgelegt wurde. Somit können in dem teilsynthetischen Öl 1-99% Mineralöl enthalten sein!
    Da es mittlerweile wirklich gute 0/5W -xxÖle zu gut 20-30€ für 5l gibt, spricht imho nicht mal der Preis für ein 10W40!!!


    Wie gesagt, ein gutes 0/5W dünnt im heißen Zustand bei Weitem weniger aus und ist somit per se 'dicker' !
    Auch was den Verschleißschutz angeht, ist man bei synth. bzw. HC-Ölen auf der sichereren Seite, da diese meist einen höheren HTHS-Wert haben. Dieser gibt die Scherstabilität bei 150C an ( ja diese Temps herrschen schnell an Kolbenboden und somit Zylinder). Einfach im Datenblatt auf einen HTHS um die 3,5 achten......

  • @Te


    Und noch was, wenn du deinem Motor und deinem Öl wirklich was Gutes tun willst, dann empfehlen sich Dichtungspflegemittel alà Wynns oder Lecwec. Das sind quasi reine Weichmacher die deine Kunststoffdichtungen wie Simmeringe, oder auch Ventilschaftdichtungen schön geschmeidig halten. ( letztere sind nicht selten für erhöhten Ölverbrauch zuständig)


    Edit:
    ....weiter gebe ich zu bedenken, dass das LM 4600 5w-30 ein aschearmes, DPF-geeignetes Öl ist. Hast Du denn überhaupt nen DPF, geschweige einen Dieselmotor? Macht bei einem Benziner zwar nichts kaputt, jedoch ist das Additivpaket deutlich abgespeckter um Asche einzusparen. Diese könnte, bei hohem Ölverbrauch, den DPF zusätzlich schädigen.


    Was mir da noch gerade auffällt, eigentlich würde bei dir nichts gegen xW-40 sprechen. Dieses ist "obenrum" evtl. nicht ganz so dünn.


    Was hast du denn für ein Fahrprofil?

  • ...
    Schlechtes Öl und verschleppte Wechsel hat der also noch nicht erlebt.
    Werde mir das noch mal in Ruhe duch den Kopf gehen lassen.
    Wäre halt toll wenn der Ölverbrauch noch etwas runter gehen würde, aber dafür einen Motorschaden zu riskieren macht wohl keinen Sinn.
    ...

    da ich auch mal einen 99er A4 hatte, würde ich sagen "never touch a running system" ;)
    Lass alles so, wie es ist ... mit ca. 250 ml auf 1000km Ölverbrauch bei einer Laufleistung von 180000km ist doch alles in einem absolut akzeptablen, ja sogar normalen Bereich.



    P.S.
    Mein A4 hatte knapp 1l auf 1000km gebaucht (bei 120000km und noch innerhalb einer möglichen Kulanz) und Audi schrub mir in einem Statement, daß bis zu 1,5 l auf 1000 Stand der Technik sei. Es war dann auch mein Letzter.

  • daß bis zu 1,5 l auf 1000 Stand der Technik

    Bei BMW 6 Ender M54 wird max 1L /1000km angegeben , wobei BMW AG nicht die Floskel "Stand der Technik" verwendet, sondern "zu akzeptierende Toleranz".
    Schwankungen gibt es innerhalb der Produktion immer und und lieber Ölfresser als Kolbenfresser! :D

  • Hach, es ist immer wieder herrlich, wieviele Menschen denken, dass ein 10w40 ein 'dickeres' und damit u.a. dichtungschonendes ist.

    Das haben sich keine Menschen ausgedacht, sondern Ingenieure nachgehalten.


    BMW 3er Modell E46 M54 Motor


    Ab Werk mit 5Wxx
    Dann auf 0Wxx geschwenkt, Feedback der Werkstätten nach 4 Jahren, dass die Motoren anfangen zu "schwitzen"
    und zurück auf Werkstattempfehlung 5W xx


    Ob die nur teureres Castrol (0Wxx) verkaufen wollten, wage ich zu bezweifeln.

  • Ich habe nicht gesagt, daß es bei anderen Herstellern besser ist, sehe aber ein, daß mein Kommentar in Richtung Ingolstadt überflüssig war ... sorry, kommt nicht wieder vor.

    ... ist nicht überflüssig, aber leider immer noch der Satz in den Werkstätten und Autohäusern von VAG.
    Es ist leider die unnötigste Ausrede/Servicesprachblase und wird VAG noch sehr lange nachhängen. Da darf man die durchaus mal mit aufziehen. :D

  • @Strikeeagle


    Die Visko ist das Eine, die tatsächliche Ölqualität das Andere. So neigen manche Öle dazu einen höheren Verdampfungsverlust als andere zu haben. Weiter verfügen manche qualitative Öle über etwas mehr der o.g. Weichmacher ( das Mobil 1 soll dazu gehören).
    Will damit sagen, nur die Visko als Anhalt für entsprechende Eigenschaften zu zu Rate zu ziehen ist nicht ganz richtig. Trotzdem bleibe ich bei meiner o.g. Erklärung, die höhere KALT-Visko kann weder den Ölverbrauch noch eine Undichtigkeit verhindern/lindern etc. .


    Letztlich darf und soll sich natürlich jeder das in den Motor schütten, was er möchte. Ich habe oben lediglich die Unterschiede erklären wollen.