Lake Country Polishing Ball

  • Moin!


    Hier möchte ich euch mal ein offenbar eher weniger verbreitetes, aber relativ cooles Hilfsmittel für besonders schwer zugängliche Bereiche vorstellen: den Polishing Ball von Lake Country.


    Auf Empfehlung eines Forenmitglieds hin bestellte ich mir das teil trotz anfänglicher Skepsis letztes Jahr zum Ausprobieren mal mit. Ich denke bei einem Preis von 14 Euro kann man das schon mal machen. Mein eigenes Auto ist relativ poliermaschinen-unfreundlich, da es verschiedenste nur schwer zugängliche Ecken und Kanten besitzt, für die ich schon seit längerem eine Alternative zur mühsamen Handpolitur suche. Zumal diese an solchen "Arschloch-Stellen" auch nicht gerade angenehm ist.


    Ich entschied mich für die kleinste Variante des Polishing Ball, mit 3"/70mm Durchmesser. Es gäbe ihn noch in zwei größeren Ausführungen, nämlich 4"/100mm und 5"/125mm. Wobei sich mir nicht ganz erschließt, was genau man mit der 125mm-Variante anfangen sollte. Viel zu groß!


    Da ist das Ding! :)


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    Ab in die Bohrmaschine damit. Erstes Testobjekt war mein uni-schwarzer und ziemlich verswirlter Heckdiffusor. Als Politur wählte ich die Meguiar's Ultimate Compound. Ähnlich wie bei herkömmlichen Pads habe ich drei kleine Kleckse auf den ball gegeben und zunächst von Hand auf der abgesetzten Finne am Diffusor verteilt.
    Anschließend mit sehr langsamer Drehzahl die Politur verteilt, wie vom Polieren gewohnt. Das gründliche Verteilen ist beim rotierenden Polishing Ball besonders wichtig, sonst gibt's natürlich Spritzer!


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    Den Diffusor habe ich in drei Teilsegmente eingeteilt, die ich jeweils längst mit dem Polishing Ball abgefahren habe. Die Drehzahl habe ich übrigens nach Bauchgefühl gewählt, also keine definierte Voreinstellung getroffen.
    Während dem Poliervorgang habe ich den Polishing Ball mit leichtem Druck in die Kuhle gedrückt, um eine gute Führung zu haben. Der Polishing Ball neigt nämlich etwas zum Spazierengehen. Auf ebenen Flächen würde ich ihn daher nicht einsetzen. Dafür gibt's aber auch einfache Pads bzw. Spotpads. Zwischen den Poliergängen sollte man die Bohrmaschine übrigens auch immer wieder etwas "abkühlen" lassen. Bohrmaschinen oder Akkuschrauber sind im Gegensatz zu Poliermaschinen nämlich nicht für ununterbrochene Dauereinsätze ausgelegt. Gerade bei günstigeren Maschinen wäre ich vorsichtig.


    Hier das Ergebnis, bereits fertig versiegelt:


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    Gleiches Spiel bei den M-Technik-Seitenschwellern. Hier kommt gelegentlich noch hinzu, dass Beifahrer beim Ein-/Aussteigen mit den Schuhen an den ausgestellten Schwellern hängen bleiben. Was hier über zum Glück nur an einer Stelle der Fall war, der Rest sah so aus:


    Die üblichen Wasch-Swirls, untenrum meistens etwas übler. Aber nichts Wildes.


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    Ein Durchgang mit der Ultimate Compound auf dem Polishing Ball und die Sache sieht so aus:


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    Und nochmal das gleiche Spiel an der Frontschürze. Auch hier gibt es so einige Stellen, die mit herkömmlichen Maschinen nicht recht zu erreichen sind. Zum Beispiel die Ecken vorne außen. Hier die Politur nach dem Verteilen und vor dem vorsichtigen Einfahren auf niedriger Drehzahl.


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    Tipp: ob es daran liegt, dass die Politur durch die relativ geringe Temperaturentwicklung nicht richtig durchgearbeitet wird weiß ich nicht, aber man sollte unbedingt mit Kontrollreiniger/Ipa nach dem Polieren mal schauen, was Sache ist. Hier kamen prompt noch einige feine Steinschläge und Kratzer zum Vorschein, die man vor dem Kontrollwipe nicht gesehen hat. Ein zweiter Durchgang konnte Abhilfe schaffen.
    Hologramme oder Schleier hat der Polishing Ball zumindest mit der Ultimate Compound übrigens nicht hinterlassen!


    Nach dem Polieren habe ich den Polishing Ball direkt in einen Eimer mit APC-Lösung gelegt und zwei Tage einweichen lassen. Dann einfach ein paar Mal ausdrücken und das Ding ist wieder sauber. In die Waschmaschine kann man das Teil wegen seinem Dorn für das Bohrfutter natürlich nicht stecken. :D



    Fazit:


    Der Polishing Ball ist gerade bei Fahrzeugen, die viele schwer zugängliche Stellen aufweisen eine gute und preisgünstige Hilfe. Das Arbeiten mit ihm ist sehr einfach und entspannt, gerade auf konkaven Bauteilen, die eine Kuhle aufweisen, in die man den Ball drücken und somit eine gute Führung erzeugen kann. Er hat einen brauchbaren Cut und wird mit üblichen Swirls locker fertig.


    Was ich am Polishing Ball dennoch etwas schade finde, ist seine Größe. Ich finde, es dürfte ruhig noch eine etwas kleinere Variante geben. Eine, mit der man auch in den Bereich der Türgriffmulde, unterhalb des Türgriffs kommt. Das wäre mal eine echt feine Sache! Die oft stark verkratzten Türgriffmulden gehören zu meinen am meisten verhassten Stellen beim Polieren. ;)


    mfG
    Yannick

    Wagenregel Nr. 2: die Autoschlange ist das einzige Tier, bei dem sich der Anus immer ganz vorne befindet.

  • Hi


    @CaptainFox: Eine sehr anschauliche Produktvorstellung. Big Tup
    Ich hätte das ja vor dem lesen nicht geglaubt aber jetzt nach dem Lesen landet etwas neues auf meiner Wunschliste. ^^
    Welche Härte hat der Polierball in etwa, verglichen mit den "normalen" Polierpads ?
    Oder erinnert die Weichheit eher an die gelben Soft Tennisbälle aus den 1€ Läden ?


    Danke fürs teilen!

  • Nutze ich auch schon seit einer Ewigkeit. Verbreitet ist das Teil wohl deshalb nicht, weil sich hier mal jemand damit den Lack von den Felgen geholt hat. Müsste über die Suche zu finden sein.


    Ich hab auch noch den 125er. Gedacht für die Innenbetten der Felgen, aber dafür braucht es dann schon eine etwas stärkere Bohrmaschine. Mit nem Akkuschrauber kommst da net weit.


    Härte würde ich so zwischen Rotweiß orange und blau einordnen. Nehme auch immer die UC dafür.


    Nach dem einweichen einmal in die Bohrmaschine spannen und Vollgas...trocken. Also der Ball. Du nicht :D

  • WAAAS? Wie hat er das denn geschafft. Ich habe mit dem Ball einen ganzen Satz Ultraleggeras von "matt" auf "glanzschwarz" umpoliert (da, wo man mit dem Ball dran kam, sonst Hand) - ging völlig gefahrlos.
    Oder ist er mit der Metallachse innen irgendwie an die Felge gekommen?


    Links original matt, recht "glanzpoliert"
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  • Je nach Lack reicht ja der Druck aus dem Gartenschlauch. Solange man die ganzen Parameter rundherum nicht kennt darf man auf so etwas nicht viel geben. Ich bekomme meine Felgen mit dem Ball und der Hilti auch blank, immer eine Frage des "wollens" :D

  • WAAAS? Wie hat er das denn geschafft. Ich habe mit dem Ball einen ganzen Satz Ultraleggeras von "matt" auf "glanzschwarz" umpoliert (da, wo man mit dem Ball dran kam, sonst Hand) - ging völlig gefahrlos.Oder ist er mit der Metallachse innen irgendwie an die Felge gekommen?

    Ich weiss net...musst AMenge mal fragen...