Nachteile/Risiken von Coatings

  • Hallo Leute,


    ich dachte mir das wird den ein oder anderen interessieren. Momentan machen sich ja viele ein Coating auf´s Auto, weil die meisten ein super Beading/Sheeting und sehr lange Standzeit haben. Heute wurde ich von einem Bekannten angesprochen er wollte explizit das Echelon Zen Xero auf seinem Mercedes haben. Also bei Petzoldt´s bestellt und die "Einweisung" erhalten.


    Der Herr Christian Petzoldt kläre mich auf das Coatings keine Allheilmittel sind.


    Ein Nachteil ist, dass die Coatings so extrem hart werden. Sollte die Vorarbeit nicht 100% sein, so kann mann die meisten Coatings bestenfalls mit einer Politur in der Regel aber nur mit schleifen entfernen, was erheblich an die Substanz des Klarlacks geht.


    Steinschläge können auch helle Ablpatzer hinterlassen, wie auf der Frontscheibe.


    zu guter letzt ist noch zu beachten, sollten mal teile beilackiert werden, kann dies auch Problematisch werden, es kann nicht sichergestellt werden ob der Lack an den übergängen auf dem Coating hält und ein Farbunterschied ist auch nicht auszuschließen. Viele Coatings dunkeln den Lack ja bekanntlich nach...


    Das sind so die Hauptpunkte.


    Ich bin beileibe kein Gegner von Coatings, habe schon mehrere selbst verarbeitet, jedoch brachten mich diese Nachteile zum Grübeln, gerade wenn man es gewerblich betreibt und dann mal ein Kundenauto mit einem Coating versiegelt. Ich habe keine Lust eine Neulackeirung an einem Ferrari zu bezahlen wenn einer dieser Fälle eintritt.


    Zusammengefasst:


    Vorteile:


    + Beading
    + Sheeting
    + Standzeit
    + Glanz
    + Kratzerresistenz


    Nachteile:


    - schleifen bei Fehlern
    - Steinschläge
    - Beilackierung schwierig


    Gruß


    Erdi

  • Alle Coatings (bis auf das Crystal Serum) bekommst du mit einer normalen Politur entfernt und eine erhöhte Steinschlaganfälligkeit konnte ich nicht feststellen. Da aber die Coatings keine extrem starke Verbindung zwischen Lack und sich selbst eingehen, kann ich das auch nicht so ganz nachvollziehen.


    Waxe dunkeln mitunter auch nach ;) und einen Farbunterschied kann es nur geben wenn er vorher schon da war ;)

  • Ja die Aussagen kenne ich auch vom Christian. Kann sie aber leider nicht alle nachvollziehen.


    Abplatzen bei Steinschlägen - noch nie erlebt. Wir reden hier von "Möchtegernschichtstärken" von 1-2mü. Was soll man da bitte sehen.



    Lackieren ist klar - das gilt aber auch bei Versiegelungen wie Netshield, Liquid Glass... Da sollte man einfach den Kunden/Lackierer drauf hinweisen.


    Schleifen bei Fehlern ist meist auch nur ein Wunsch der Hersteller um das Marketing zu pushen...

  • Manche bezeichnen ja auch nen Durchgang Wolle mit FG400 (oder ähnlicher Politur) als Schleifen.


    Echelon zb haben wir bei meinem A1 damals problemlos mit Finish Politur wieder runter geholt. Wie hier schon erwähnt wurde ist das einzige Coating, von dem bekannt ist, dass es geschliffen werden muss das Crystal Serum.


    Von dem her auch wenn er sicher Ahnung hat der Herr Petzoldt, so sind seine manche seiner Aussagen nicht ganz der Praxis entsprechend.

  • Wer auf einem Coating lackiert, und sich dann wundert wenn es nicht hält, ist selbst schuld. Das gleiche gilt aber auch für sämtliche anderen Lackschutzprodukte wie Wachse oder herkömmliche Versiegelungen. Wenn lackiert wird, muss der Lack chemisch blank sein. ;)

    Wagenregel Nr. 2: die Autoschlange ist das einzige Tier, bei dem sich der Anus immer ganz vorne befindet.

  • Ein weiterer Nachteil von Coatings sind für mich auch Verätzungen durch zb Vogelkot, Insektenresten, Baumharze etc., die alle zwar korrigiert werden können aber das einfache nachlegen wie bei Wachsen, Polymer-Versiegelungen o.ä. fällt natürlich flach

  • Auch ich habe mich vergangenes Jahr ausführlich mit HR. Petzold über dieses Thema unterhalten, und auch ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie ein sehr erfahrener Mann, so etwas erzählen kann?! ?(


    Ich habe zig nauere Autos, mit verschiedenen Coatings versiegelt, deren Blech teilweise so dünn ist, das man es stellenweise ca. 10-20mm eindrücken kann.
    Das habe ich auch getan :D
    Aber nichts ist passiert.


    Daraus folgere ich: Coatings müssen flexibel sein.


    Diese Story mit Klarlack kann eher abplatzen, halte ich aufgrund der gemachten Erfahrungen, für absurd..


    Bei meinem super empfindlichen Lack, kan ich nur eins sagen:


    Coatings sind für mich ein Segen. :love:

  • Wer auf einem Coating lackiert, und sich dann wundert wenn es nicht hält, ist selbst schuld. Das gleiche gilt aber auch für sämtliche anderen Lackschutzprodukte wie Wachse oder herkömmliche Versiegelungen. Wenn lackiert wird, muss der Lack chemisch blank sein. ;)

    Genau! Hab gerade einen einen "Anrempler" an der hinteren Stoßstange zur Beseitigung in die Werkstatt gebracht. Der Meister holte gleich den den Lackierer damit dieser erfragen kann welche Pflegeprodukte verwendet wurden. Kurz gesagt, ein erfahrener Lacker fragt nach bevor er anfängt mit arbeiten.

  • ein erfahrener Lacker fragt nach bevor er anfängt mit arbeiten.

    Das halte ich für ein Gerücht. Bei metallic muss eh immer einlackiert werden und dafür wird der Bereich drum herum immer gepadded. Mich hat mein Lackierer ( wohlwissend das was drauf ist ) auch nicht gefragt. Er hat das UNC-R einfach mit den Pads runter gezogen an den Türen zum einlackieren mit Klarlack...

  • wenn ich das so lese, muss Marvin ja ein totaler "Depp" sein, was ich strikt ausschliesse und verneine.


    Crystal Serum ... Testverfahren, wie man dem Süppchen beikommt siehe Glossboss Artikel Crystal Serum Test



    einer der Gründe warum auf meine bisherigen Autos kein Coating kam ... denn wenn eine Nachbearbeitung schwer möglich ist, sind die Türen für Alltags-Kratzerchen-beheben nicht allzu weit offen. Abgesehen davon hat mir noch niemand ein Coating gezeigt, was wenigstens feine Swirls verhindert.


    Gibt genug Artikel und Bilderchen von Autos mit Coatings nach 1 Jahr und nach 2 Jahren mit den typischen Waschanlagen-Swirls .. nicht mal die verhindern Coatings, aber schimpfen sich kratzresistent.


    Die Verkaufsargumente sind ja bekannt, wenn auch ein wenig daneben ...


    Glanz-Garantie :D :D :D zum wegschmeissen lustig, den Glanzgrad können 99,99% aller Anwender überhaupt nicht messen, weil sie kein Glanzgrad-Messgerät haben


    Beading :D :D :D jedes saugute Wachs kann das äquivalent


    Kratzresistenz :D :D :D mit 9H oder 9H+ der Joke des Jahrhunderts, denn nach der Mohs-Härtelogik dürfte eine Substanz mit einer niedrigeren Härte der höheren Härte keinen Schaden zufügen können. Dann nehmt mal so ein 9H oder 9H+ Coating und danach eine 7 oder 8H Substanz und es muss nicht mal ein Stein wie Quartz sein, da reicht ein Küchenschwamm um euch die Coatings richtig fest zu verkratzen. Ebenfalls perfekt beim Produkttest von Glossbloss aber auch anderen Anbietern nachzulesen.


    Das herrlichste Coating Argument ist: es gibt keine Kratzer auf dem Klarlack, weil Kratzerschutz. Stimmt sogar, denn die Kratzer gehen ja ins Coating und nicht auf den Klarlack. Nur geht jedes Coating eine mehr oder weniger intensive Verbindung mit dem Klarlack ein. Zu behaupten dem wäre nicht so, ist, bei allem größten Respekt, grober Unfug. Coatings müssen eine Verbindung mit dem Klarlack eingehen. Und je intensiver diese Verbindung ist, desto länger hält sich das Süppchen auf dem Lack. Bei Wachs am besten zu sehen, dass wäscht sich runter ... Coatings eher nicht.


    Also habe ich die Krather im Coating ... also im 9H oder 9H+ Coating und denen muss man ja beikommen können, polierend und nicht schleifend ... nur ist das in den wenigsten Fällen möglich.


    Vor Steinschlägen schützen Coatings ja auch nicht, dazu sind sie zu hart
    Vor Kratzer ja auch nicht, dazu sind sie immer noch zu "weich".


    Wozu also Coating?


    Als Kompromiss für jene, die die echten Vorteile bevorzugen und wollen


    Aber definitiv nicht das Nonplusultra ... momentan ... kann sich ja noch viel ändern


    und am Rande ... Herr Petzoldts weiß sehr gut, was er da von sich gibt

  • Nach diesem sehr ausführlich Post muss ich auch mal dazu was sagen.
    Hast du überhaupt schon mal ein Coating verarbeitet??
    Für mich persönlich sind Coatings wirklich ein Segen. Ich fahre einen Unischwarzen Audi und habe ihn früher mit verschiedenen Wachsen versiegelt. Mein Auto wird mit 2 Eimer und sehr vorsichtig gewaschen und trotzdem sah ich immer sehr feine Swirls, die gerne vom abtrocknen kommen.
    Ich habe alles mögliche ausprobiert, weil ich denn ganzen Schrank voll mit Wachsen und Polymer Versiegelung hatte.
    Erst als ich mit Coatings angefangen habe, ist dieses Problem beinahe Geschichte. Ob es Waschanlagen Swirls abhält oder nicht kann ich nicht sagen, weil mein Auto nie in der Waschanlage war, aber die feinen Swirls von der Handwäsche, sind auf jedenfall viel weniger.
    Das alle Hersteller übertreiben, sollte jedem bekannt sein und ob Herr Petzolds und Glossbos mit ihrer Aussage recht haben ist mir auch ziemlich Wurscht, ich sehe dass es funktioniert und das reicht mir.

  • Ich glaube hier wird viel zusammen gehauen , was nicht zusammen gehört.
    Eine 9h Fläche wiedersteht Beanspruchung von geringer und gleich 9h.
    Jetzt aber das eigentliche Problem: mechanische Kraft und Druck der ausgeübt wird macht aus einem weicheren Gegenstand einen härteren.
    Beispiel: Tür die auf eine andere Tür schlägt. Meist ein Kratzer! Entsteht durch enorme Kraft und dies bedeutet das selbst ein lackiertes Blech in ein anderes Blech Kratzer rein machen kann.
    Beim Waschen dito. Kleine Steine werden mit Druck und Kraft mechanisch über den Lack geschoben.
    Selbst wenn der Stein weicher ist entsteht durch die herrschenden Kräfte trotzdem ein Schaden an der Härten Oberfläche.


    Noch einfacher. Glas ist härter als fast alles. Aber zerkratzt trotzdem. Nicht durch Eiskratzen sondern kleine Sandkörner die durch Kraft zerrieben werden.


    Wie soll ein coating das verhindern? Geht nicht. Aber bei gleichen Bedingungen sprich 9h trifft auf 9h entstehen eben keine Kratzer. Bei Wachs u d normaler Versieglung schon.


    Nutze selber auch nur leichte Coatings und diese erstmal wegen dem Glanz der erzeugt wird. Und ja man sieht Unterschiede zwischen Wachs,Versieglung und coating.

  • Hauptvorteil von Coatings? Die Standzeit. Einmal drauf und bei meiner Beanspruchung 2 Jahre Ruhe. Wachse oder Polymerversiegelungen mussten nach allerspätestens 6 Monaten erneuert werden, da das Waschen immer schwerer ging und am Ende eine Qual war (gute Anhaftung von Schmutz -> schwere Reinigung, schlechtes Abperlen und Sheeting erschwerten das Abtrocknen des Lackes enorm).
    Bei meiner Waschtechnik entstehen kaum Mikrokratzer, da wöchentlich gewissenhaft gewaschen wird, keine "Katzenwäsche", kein reines Abkärchern, immer volles Progamm. Somit reicht auch eine Politur alle 2 Jahre. Eventuell habe ich auch etwas Glück was meine Lackeigenschaften wie Farbe und Lack-Härte angeht.

  • Nö.
    War mir zu teuer. So weit ich mich erinnere knapp 170€ für 50ml.
    Zudem hatte ich kein Bock darauf, erst ein 300€ Gtechniq Paket zu kaufen, und das war am Anfang des Serum Programms Pflicht ...