Exzentermaschinen entfernen keine Hologramme sondern verschleiern sie?

    Die Sonax Aussage ist natürlich so nicht ganz korrekt.


    Letztendlich wird bei beiden Verfahren einfach ein Teil der Lackschicht abgetragen und dabei werden Schleifspuren hinterlassen die je nach Politur und Maschine fein bis grob sind und regelmäßig oder eher unregelmäßig sind.


    Eine Exzenter kann also sehr wohl Hologramme entfernen. Sind diese allerdings sehr tief und der Lack sehr hart kann es sein, dass die Exzenter einfach in einem Durchgang nicht ausreicht die Schicht bis zu der Tiefe der Hologramme abzutragen und dann werden nur die Kanten der feinen Kratzer abgerundet. Ich denke auf sowas wollte der Herr von Sonax hinaus und hat es unglücklich formuliert.


    Aber letztendlich ist jeder Poliervorgang egal mit welcher Maschine (oder von Hand) und so weiter einfach nur ein Abtrag von einer gewissen Schichtdicke Lack, die je nach Kombination sehr unterschiedlich ausfallen kann.

    Zitat von CaptainFox

    ...Hier wird es dann ganz interessant, die geschliffene Oberfläche mit einem Mikroskop oder einem RZ-Messgerät (Oberflächenrauheit bzw. in dem Fall gemittelte Rauhtiefe) zu betrachten. Siehe da, die Oberfläche sieht stark vergrößert nach wie vor aus wie der Grand Canyon, die Riefen sind noch da, obwohl per bloßem Auge nicht sichtbar.
    Um nochmal bei der Rauhtiefe zu bleiben, laut unserem Vorlesungsskript in Fertigungsverfahren kann durch Schleifen eine Rauhtiefe von bis zu 0,012 μm (0,000012 mm) erreicht werden. Ich denke das Polieren dürfte etwas geringere Werte haben, aber in einem ähnlichen Bereich liegen.


    Wenn ihr nun also Swirls, Holos oder andere sichtbare Lackdefekte mit der Exzenterpoliermaschine bearbeitet, tragt ihr die beschädigte Lackschicht zwar ab, sodass der Defekt raus ist (und nicht "verschleiert"!), hinterlasst dabei aber die besagten, ultrafeinen Riefen der Pad-/Politurkombination auf der bearbeiteten Oberfläche. Unter einem Mikroskop oder RZ-Messgerät müssten die ziemlich sicher auch sichtbar sein. Mit bloßem Auge aber nicht...

    schweift vermutlich zu stark vom eigentlichen Thema ab, deine Gedanken sind für mich nachvollziehbar aber Rz sehe ich als falsche Kenngröße in dem Fall. Es geht hier ja um die verbliebenen Täler, die wären mit Rvk (der Riefentiefe) besser bestimmt. Zum Beispiel bei geschliffenen Lagerstellen an Kurbelwellen folgt anschließend eine Finishbearbeitung um die Kenngröße Rpk (Spitzenhöhe) möglichst stark zu reduzieren, der Rz-Wert ist nicht so ausschlaggebend.


    ich hab vor ein paar Jahren ein paar Messungen auf einer lackierten Oberfläche gemacht, da gings mir aber um die Wellentiefe (Wt) weil ich nur die Orangenhaut betrachtet habe


    Beitrag
    Die Oberflächenfehler einer Lackierung
    In vielen Beiträgen wird das Thema Orangenhaut angesprochen, meistens wird gefragt wie man sie am besten entfernen kann. Einen allgemeinen Thread zu den möglichen Oberflächenfehlern einer Lackierung hab ich hier nicht gefunden.

    Über die möglichen Fehler findet sich hier eine Übersicht
    http://www.standox.de/standox/…cts/THK_Lackdefekte_D.pdf

    Bei Neufahrzeugen ist die Orangenhaut wahrscheinlich der Fehler der am stärksten stört, vor allem weil er am gesamten Fahrzeug vorzufinden ist und nicht…
    benno
    Zitat von jm21

    Was sagt ihr dazu?

    Die Aussage von Sonax war ja nun eigentlich eher, dass die Hologramme zwar weg sind, dafür aber ein Grauschleier (Haze) entsteht. Das war mit verscheiern gemeint und nicht das Auffüllen durch Füllstoffe aus der Politur.
    Und Haze mit der Excenter ist ja nun ein bekanntes Problem.


    Als Sonax bei JP war um seinen E36 aufzubereiten, war übrigens der "Aufbereitungsmeister" von Sonax mit einer Rupes LHR15 mit der Cutmax und EX Politur am Start.



    Zitat von jm21

    Gibt noch einige andere fragwürdige Aussagen (eher Ausreden als Aussagen) in dem Video in Bezug auf Scheibenversiegelung und Rinseless Wäsche, aber hier geht es um die Poliermaschine.

    Naja, Rinseless wurde halt nicht angenommen und deswegen nicht weiterverfolgt. Das Thema ist ja heute auch immer noch schwierig an den Mann zu bringen.


    Die Jungs von Sonax gehen halt an viele Themen etwas nüchterner ran. Ich finde es aber schon sehr gut, mal zu sehen, wie viele Tests die fahren und wofür die extra Maschinen haben, um Dinge zu testen.

    Zitat von Chrischie

    Moinsen!


    Hin oder her, unser Ziel ist es einen optisch defektfreien Lack zu haben. Mir ist es total Schnuppe ob physikalisch Messbar noch irgendwelche Nanokratzer im Lack sind. Sollte ich irgendwann an diesem Punkt sein, dass mich Kratzer stören sollten die ich nicht sehen kann, dann lass ich mich einliefern.


    Grüße

    Da bin ich mehr als bei dir. Schön solch ein Statement zu hören.

    So völlig verkehrt finde ich die aussage auch nicht, um das zu verstehen muss man sich nur halt schonmal damit auseinandergesetzt haben. Für Laien ist das eher nicht denk ich mir.


    Es geht ja auch beim polieren um nix anderes als grobe Schleifspuren durch immer feiner werdende zu ersetzen die man dann im Idealfall nicht mehr sieht. Hologramme sind einfach nur spuren mit einem viel viel grösseren Radius, deshalb sind die ja auch als fast gerade Spuren zu sehen. Alle Spuren die sehr stark gekrümmt sind lassen sich ja auch viel weniger erkennen, selbst wenn sie genauso grob und tief wären. Und Exzenter machen ja genau das, stark gekrümmte Spuren die man immer weniger sieht je feiner es wird.


    Ok ist ein bissel grob umrissen.