Richtig Räder/ Felgen wechseln oder wie vermeide ich Fehler

  • hallo zusammen,


    da es ja jetzt wieder an der Zeit ist die Räder zu wechseln, dachte ich mir,
    das hierzu im Forum noch eine Anleitung fehlt ;)
    Diese Idee trage ich schon lange mit mir rum, da mich einige Leute vor der letzten Saison
    immer wieder gefragt haben: "wo setze ich den Wagenheber an und was sollte ich dabei beachten" ?(


    Und heute hat sich die Gelegenheit für die Umsetzung der Idee geboten :D
    Ein Arbeitskollege machte sich gerade daran seine Räder zu tauschen. Schnell habe ich meine Digi gezügt und ein paar schnapschüsse gemacht 8o
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    Fangen wir mal von ganz vorne an:
    An jedem Fahrzeug gibt es von aussen gut zu sehende Makierungen, wo der Wagenheber an zu setzen ist.
    Wer sich dann noch nicht ganz sicher ist, ob er etwas am Unterboden zerstört, kann ein Holzbrett
    oder einen Lappen auf den Wagenheber legen als Schutz.
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    Das Fahrzeug wird erst einmal ein Stück angehoben (Achtung, Handbremse vorher anziehen) um die Radschrauben lose zu bekommen. Anschließend wird das Fahrzeug soweit angehoben, bis das Rad keine Bodenhaftung mehr hat. Und nun können die Radschrauben komplett entfernt werden.
    Nachdem nun das Rad abgenommen wurde, sollte man sich die Radaufnahme (Radnabe) näher auf Verunreinigungen wie z.B. Rost ansehen.
    Meistens setzt sich auf der Radaufnahme Rost ab, den mann mit einer Drahtbürste entfernen sollte.
    Den nur wenn das Rad Plan an der Aufnahme anliegt, verringert man somit jegliche zusätzliche Unwucht :thumbup:
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    Und danach wird sehr oft ein sehr großer Fehler begangen X( :cursing:
    Hier gibt es immer wieder solche Fachmänner oder Leihen, die auf die Auflagefläche Kupferpaste oder ein anderes Mittel auftragen, weil sie dann meinen, das die Felge somit wieder leichter von der Radnabe abgehen.
    Das ist ein großer Irrtum.
    Nach einer gewissen Zeit, meistens durch Hitze, verschwindet das Mittel.
    Somit ist dann kein richtiger Sitz der Felge gewährleistet. Die Unwcht und das losgehen der Radschrauben nimmt somit seinen Lauf ;( . Also kein Mittel auf die Auflagefläche anbringen.
    Das gleiche gilt auch für die Radschrauben oder Radmuttern.
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    Auch hier wird keine Mittel auf das Gewinde aufgebracht. Den auch hier verschwindet das Mittel.
    Es reicht vollkommen aus die Radschraube wie hier zu sehen ist, mit der Drahtbürste zu reinigen.
    Somit kann auch sichergestellt werden, das die Radschraube später mit dem richtigen
    Drehmoment angezogen wird/ ist ;) .
    Beim anziehen der Radschrauben darauf achten, das diese immer über Kreuz angesetzt und angezogen werden und die Felge auch komplett an der Radnabe anliegt.


    Auch hier wieder ein kleiner Tipp:
    Nach dem anlegen der Radschrauben, kann das Fahrzeug soweit abgelassen werden,
    bis der Reifen leicht den Boden berührt. Somit könnt ihr alleine die Radschrauben
    mit dem Drehmomentschlüssel anziehen.


    Für die restlichen Räder, genau das gleiche wiederholen :thumbup:


    Hoffe, das Euch die kleine Anleitung gefallen hat. Für den ein oder anderen ist dieses nicts neues.
    Es gibt aber auch immer noch Leute, die nicht so genau wissen wie es richtig zu handbaben ist :thumbup:


    Kritik und Verbesserungsvorschläge sind gerne willkommen..... :whistling:


    gruß Baden

  • Tolle Anleitung.


    Leider fehlt mir die Begründung warum man keine Kupferpaste verwenden sollte. Ich benutze bei allen Autos in der Familie seit Jahren Kupferpaste und es gab noch nie Probleme. Früher hat mein Dad sich drum gekümmert und sich jedes Jahr mit festsitzenden Reifen rumgeplagt.


    Anmerken sollte man noch, dass beim anziehen von 5 Radmuttern/-schrauben man nicht über Kreuz anzieht, sondern einfach jede 2. ;)

  • Tolle Anleitung.


    Leider fehlt mir die Begründung warum man keine Kupferpaste verwenden sollte. Ich benutze bei allen Autos in der Familie seit Jahren Kupferpaste und es gab noch nie Probleme. Früher hat mein Dad sich drum gekümmert und sich jedes Jahr mit festsitzenden Reifen rumgeplagt.


    Steht doch da:


    Wenn man Kupferpaste drauf schmiert, hast du praktisch eine dünne Schicht zwischen Auflagefläche und Felge, diese Kupferpaste verschwindet durch Hitze nach einer gewissen Weile, ergo ist dort jetzt ein "Zwischenraum" wo vorher die Kupferpaste war.

  • da gehen seit jeher die Meinungen auseinander. Ich trage schon lange sowohl auf die Radschrauben als auch auf den Bund der Radnabe (nicht auf die Fläche) dünn Kupferpaste auf und hatte schon lange kein Probleme mehr mit festgerosteten Rädern und natürlich auch nicht mir losen Rädern. Es könnte zwar theoretisch sein, dass durch die Kupferpaste auf dem Gewinde sich der Reibwert und somit das Anzugsdrehmoment ändert aber was ist bei einer rostigen Schraube? Da hat sich der Reibwert auch geändert. Nachdem ich mich am Spitfire schon extrem viel mit festgerosteten Schraubverbindungen ärgern mußte behalte ich es auch bei und fette weiterhin fleißig.


    vergessen zu schreiben: bei Alufelgen nehme ich auf der Radnabe lieber ein hochwertiges Fett, da habe ich Angst, dass zwischen Alu, Stahl und der Kupferpaste zu Kontaktkorrosion kommen kann. Obwohl ich nicht genau weiß, ob moderne Kupferpaste überhaupt Kupfer enthält.

  • so, da ja nun schon eine kleine diskussionsrunde eingefunden hat, werde ich mal mit einklinken ;)


    Das hier die Meinungen auseinander gehen war mir schon klar.
    Ich spreche hier aus meiner Erfahrung und so wurde es mir auch in der Lehre und Meisterausbildung (alte Schule) gelernt.
    Habe in meiner bisherigen Zeit schon so einiges gesehen und erlebt 8|


    gruß Baden

  • im LKW Bereich mag das vielleicht auch anders sein, ich möchte auch keinen ermutigen was zu machen, was umstritten ist. Nur eine Felge mit dem Hammer runterschlagen müssen (oder andere gewagte Vorgehensweisen) finde ich auch nicht grade lustig. Deswegen meine Dünne Fett bzw. Pastenschicht.

  • im LKW Bereich mag das vielleicht auch anders sein, ich möchte auch keinen ermutigen was zu machen, was umstritten ist. Nur eine Felge mit dem Hammer runterschlagen müssen (oder andere gewagte Vorgehensweisen)

    benno, die Erfahrung kommt nicht vom Nutzfahrzeugsektor.


    Ich war mal jahrelang KD und Reklameister (als TKD) in der PKW-Branche.
    Da habe ich sogar unter anderem erlebt, das es ein Kunde fertig gebracht hat, den Reifen auf der Felge zu drehen beim anfahren.
    Hier kammen viel und meinten: Wir haben bei ihnen unsere Reifen montieren und auswuchten lassen und seither wackelt das Lenkrad.
    Die Fehler lagen dann zu 99% beim Kunden selber, der seine Räder selber am Fahrzeug angebracht hat ;)

  • ok, das glaub ich, dass man da viel erlebt. Wie gesagt, eine falsche oder zu großzügige Anwendung in diesem Fall ist sicher falsch. Ich bleibe aber auch dabei, dass die richtige Montagepaste in geeigneter Menge an den richtigen Stellen in diesem Fall sicher nicht schadet.

  • Das Thema kam doch auf, weil jetzt viele von Winter- auf Sommerräder wechseln, oder? Demnach könnte man schlussfolgern, dass in einem halben Jahr wieder von Sommer- auf Winterräder gewechselt wird. Wer seine Räder also zweimal im Jahr wechselt, braucht auch keine Bedenken haben, dass seine Radschrauben oder sogar die Felgen festgammeln - mit der Drahtbürste ordentlich entrosten reicht hier vollkommen aus.

    ...und leg mal einen Teppich unters Auto, damit der Marder sich vorher die Pfoten abstreifen kann :)

  • Das Thema kam doch auf, weil jetzt viele von Winter- auf Sommerräder wechseln, oder?

    Agent, das Thema hatte ich schon viel früher vor ;)
    Der Grundgedanke war eigentlich ein ganz anderer. Mich hatten letztes Jahr einige User angemailt, weil sie unsicher waren, wegen dem ansetzten des Wagenhebers :S
    Und so ist halt gestern Abend dieser Bericht entstanden :thumbup:
    Du hast aber auch recht, mit deiner Aussage, wegen dem halbjährlichen Räderwechsel.


    gruß Baden

  • Zitat

    bei mir waren sie schon stark festgerostet, trotz 2 mal wechseln im Jahr. Vor allem Stahlfelgen ohne Radkappen sind da gefährlich.

    Ich hab nur Stahlfelgen und im Winter auch ohne Radkappen - geht ohne Probleme und die Karre steht das ganze Jahr draußen 8|

    ...und leg mal einen Teppich unters Auto, damit der Marder sich vorher die Pfoten abstreifen kann :)

  • Noch eine Anmerkung für Leute die die Scherenwagenheber & Co. (meist der Wagenheber der werksmäßig mitgeliefert wird): Da die Dinger zwar recht robust sind aber zuerst nicht so aussehen habe ich mir angewöhnt unter dem Wagenheber ein stabiles Brett als Unterlage zu legen und zu Sicherheit im aufgebockten Zustand unter den Schweller einen Holzklotz (zusammengeschraubt aus mehreren Resten von 10x10cm Kanthölzern) zu stellen. So verhindert man a) dass der Wagenheber wegrutscht und b) das Auto in Folge dessen auf die Bremsscheibe knallt.

  • Das Thema kam doch auf, weil jetzt viele von Winter- auf Sommerräder wechseln, oder? Demnach könnte man schlussfolgern, dass in einem halben Jahr wieder von Sommer- auf Winterräder gewechselt wird. Wer seine Räder also zweimal im Jahr wechselt, braucht auch keine Bedenken haben, dass seine Radschrauben oder sogar die Felgen festgammeln - mit der Drahtbürste ordentlich entrosten reicht hier vollkommen aus.

    bei uns in der werkstatt (bmw händler) bruachts teilweise unglaubliche gewalt um die räder noch irgendwie von den autos zu bekommen, und das nach nem halben jahr.
    bei den autos bei denen es locker geht, kann man dann auchs ehn das paste aufgetragen wurde. ich kann es also nur empfehlen ;)
    haben im mom jeden zweiten samstag reifentag, un da erleb ich leider auch so einiges wo man nur den kopf drüber schütteln kann 8|