Haube neu lackiert

  • Das einzigste mal wo bei mir ein Problem mit einem Coating enstanden ist war in diesem Fall.
    Man kann den Pfusch vom Lackierer hier beim Uebergang von der lackierten Stelle mit dem alten Lack sehen.
    Zum Glueck hatte ich den Verdacht bevor ich den Coat drauf machte und habe den Kunden ueber das Risiko aufgeklaert dass da was schiefgehen koennte.
    Leider hatte ich Recht. Nach 1,5 Tagen hat sich diese Stelle weisslich verfaerbt und so wurde das ganze wieder nachlackiert.
    Das hat ja jetzt nicht direkt mit dem Thema, Schaden von einem Coat weil man nicht lange genug nach dem lackieren gewartet hat zu tun aber es koennte trotzdem fuer einige hilfreich sein.
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  • Ich finde ihr übertreibt jetzt ein wenig?
    @Starfox hat auch nur versucht Hilfestellung zu geben, so wie wir anderen auch.


    Das Lackierer keinen Farbton treffen und nix können blabla ist auch etwas übertrieben. Solche gibt es zwar, aber das ich auch nicht die Regel.


    Wie Hans schon schrieb. Lack hat in der Regel 5-8 verschiedene Mischlacke aus denen er zusammengemischt wird. Man fängt mit der größten Menge an, meinetwegen 450g Grobsilber, dann den nächsten 442g Maron usw. Wenn der letzte Mischlack pro Liter dann schon nur noch ein paar Gramm hat mag das auf einen Liter noch gehen. Soll man aber nur einen Kotflügel lackieren oder vielleicht nur zwei Spiegelkappen, dann braucht man eben maximal 250g Lack. Da kommen dann eben auch mal 0,4 Gramm beim letzten Mischlack rein, das ist nicht ganz so einfach und da kann auch mal 0,1g mehr reinflutschen.


    Bevor man sowas behauptet muss man also überhaupt erstmal eine leichte Ahnung von Lacken haben, was vermutlich bei 90 Prozent der Leute hier im Forum sicher nicht der Fall ist.


    Was die Trocknungszeiten angeht ist es auch richtig, es gibt heute Lacke die hoch beschleunigt sind. Manche sind nach 20 Minuten Fingerfest bei Lufttrocknung und teils nach 60 Minuten Montagefest. Aber das ist nicht die Regel weil das viele viele Probleme machen kann die sich erst nach langen Monaten zeigen können. Meist beim Wechsel Sommer / Winter und umgekehrt. Das fängt beim beifallen an, geht über Schichtrisse bis zu Lömi- / Wassereinschlüssen und ist dann noch nicht zuende.


    Also nicht immer auf Lackierer draufhauen weils so schön ist.


  • Das ist kein Pfusch vom Lackierer sondern ein Beilackierübergang mit Löser der zuviel poliert wurde. Hast du da zufällig poliert?

  • Glück gehabt wa.


    Beilackierübergänge sich oft problematisch, deswegen bevorzuge ich immer das gesamte Bauteil mit Klarlack zu lackieren und nur den Basislack auszunebeln, wenn möglich bis in eine Kante oder Rundung.


    Allerdings würde ich auch kein ganzes Seitenteil mit Klarlack machen wenn es nur um die Radlaufkante geht. Das macht einfach keinen Sinn und das will auch niemand bezahlen, da kann man nur mit Löser den Übergang machen. Bei Unischwarz ist es halt das Pech das man da alles sofort sieht was bei jedem anderen Farbton absolut unsichtbar wäre. Wobei Unischwarz an sich schon eine Katastrophe ist weil man Ruckzuck einen Braun- oder Graustich im Lack hat der erst direkt in der vollen Sonne sichtbar wird.


    Mir ist bei einer BMW Seitenverkleidung (Motorrad) mal fast der gesamte Lack weggeflogen beim polieren. Ein paar Kratzer beseitigen und beilackieren. Lief auch alles super. Aber beim polieren ist der LÖSER!! zuerst am Übergang weggeflogen und dann der Lack bis zu der gespachtelten Stelle. Da hats gehalten, aber auf dem BMW-Lack ging alles runter. Zweimal probiert. Dann zu nem anderen Lackierer gebracht, der hats auch nicht hinbekommen. Das Ende vom Lied war das ich alles bis auf den Kunststoff runtergeschliffen hab und komplett neu aufgebaut habe.


    Meine Universallösung ist da einen kleinen Schuss Dunkelblau mit ins Schwarz zu geben. Das verhindert den Braunstich und der Graustich ist nahezu unsichtbar. Die VW-Rezepte für L041 Unischwarz haben vor einigen Jahren schon 31 Rezepte umfasst wo von Braun- über Rot- bis Graustich alles mit bei war. Kein Plan was VW sich da auf die autos gekippt hat, warscheinlich alles was grad da war. Keine Chance den Originalton da rauszufinden der grad auf dem Auto drauf ist das man da stehn hat, ist ja nirgendwo dokumentiert. Mit Farbkarten kommt man da bei 31 Varianten nicht weiter. Zumal die eh meist nur gedruckt sind und nicht tatsächlich nasslackiert.


    Aber ich schweife ab.

  • Wenn ich noch mal kurz? ;)


    Hab den Wagen eben abgeholt, die Anweisungen des Lackierers entsprechen den Erwartungen :D und ich finde das auch legitim, jeder will, das ist in jedem Handwerk so, sein Werk so gut wie möglich schützen. So weit so gut.


    Der Farbton ist getroffen ich hab in der Halle und in der Sonne von Nahem und von Weitem geprüft, Spaltmaße sind mit bloßem Auge gesehen gleichmäßig, Übergänge passen genau.
    Sie haben die Haube tatsächlich auf Hochglanz poliert, zwei kleinere Hologramme hab ich gefunden und paar wirklich minimalste Kratzer offenbar vom Abwischen, das ist in 5 Minuten weg.
    Pickel hab ich jetzt gar keine gefunden, leicht mehr Zellulite als auf dem Restauto würde ich sagen, womöglich, aber störend fand ich das jetzt nicht, kann auch Einbildung sein, muss ich noch mal genauer ansehen.


    Vorbehaltlich einer exakten Prüfung in meiner Garage :D bin ich aber eigentlich zufrieden mit dem Ergebnis. Wenn ich das richtig sehe ist es nicht wirklich selbstverständlich, dass der Lackierer auf Hochglanz poliert, er wollte sich womöglich dem Restauto anpassen, hat auch was für sich wenn der Wagen nicht aussieht wie Hund trägt wohl zur Motivation bei.

  • Ja guck, dann ist doch alles super.


    Das nochmal auf Hochglanz poliert wird ist unüblich, stimmt. Weil das eine Schweinearbeit ist und die Zeit ja auch bezahlt werden muss. Gut möglich das sie es dem Rest vom Auto anpassen wollten. Das es etwas Orangener ist bei den Temperaturen muss man leider so hinnehmen. Der Lack zieht furchtbar schnell an bei der Hitze bevor er sich glattziehn kann. Selbst mit langem Härter kanns momentan passieren das er zu schnell anzieht bei so einem großen Bauteil. Dann hat man auch schon mal einen kleinen Übergang zwischen den Zügen die man macht oder wenn man noch mal schnell eine Kante nachziehn muss. Vermutlich haben die deswegen nochmal richtig poliert. Normalen oder gar kurzen Härter würde ich zur Zeit gar nicht nehmen wollen. Ausser für kleine Teile, ne Spiegelkappe oder so.

  • Beispritzverdünnung, Beilackierlöser. Standox Smart Blend Plus ist richtig gut. Lesonal z.b. hatte früher keinen Löser im Angebot, da wird normale lange Verdünnung empfohlen. Allerdings haftet der so aufgelöste Nebel da schlechter auf dem Altlack. Das geht eher bei Nass in Nass wenn man eine Schicht Klaren gemacht hat und dann nochmal ne Ecke anhuschen muss und dann ein Übergang entsteht. Etwas Verdünnung hinterher und alles is gut.


    Generell poliere ich die geplante Beispritzzone damit die glatt und sauber ist. So vermeidet man ja auch unnötigen Rauhputz in der Zone.