Audi TTRS Parkschaden Reparatur

  • Hallo zusammen,


    Im „kurze Frage - kurze Antwort“ Thread hatte ich kurz das „Problem“ beim öffnen der Türe gezeigt.
    Ich wollte hier kurz zeigen wie ich den Schaden „versucht“ habe zu reparieren.
    Das soll keinen Tutorial Anspruch erheben, dafür bin ich zu sehr Weekend-Warrior, aber vielleicht hilft es dem ein oder anderen, falls er mal einen ähnlichen Schaden hat.


    Fahrzeug ist ein TTRS in Daytonagrau Perleffekt.
    Was ist passiert? Beim Aussteigen ist die Türe meiner Frau leicht aus der Hand geglitten (Ihre Worte) und gegen eine Rauhputzwand gestoßen. Meine Interpretation ist eine andere, aber tut ja nichts zur Sache, der Schaden war da.


    So sah die Türe nach dem Malheur aus:


    Ist eine unschöne Stelle, direkt an der Kante. Das „aus der Hand gleiten“ war wohl relativ stark, sodass die Kante entsprechend aussah... :/


    Kommen wir zum Ablauf:


    Ich habe erstmal die Stelle per Hand mit der UC poliert (Danke @Hans Glanz für den Tip)



    So sah der Schaden danach aus. Nicht dramatisch, aber ärgerlich.


    Im Anschluss habe ich die Stelle mit einem Skalpell gesäubert und IPA entfettet, damit sie komplett sauber ist und der Lack gut haften kann.


    Als Lack habe ich das Original Audi Lackstift-Set genutzt, bestehend aus Basislack und Klarlack.


    Im weiteren Vorgehen habe ich zunächst den Lack mit dem Pinsel des Lackstifts aufgetragen. Der Pinsel war gar nicht so schlecht für diesen Schaden, für Steinschläge jedoch ist er mir nicht fein genug. Einzelne Stellen habe ich mit einem Zahnstocher aufgetragen.



    Aufgrund des Abtrags durch den Aufprall, habe ich versucht durch mehrere Farbschichten das Niveau wieder anzugleichen. Zwischen den Schichten habe ich jeweils ca. 30 min gewartet, damit der Lack trocknen kann.


    Letztlich war ich dann einigermaßen mit dem Ergebnis zufrieden und habe die entstandenen Nasen/Läufer mit 2000er Papier entfernt und den Lack per Hand mit der UC aufpoliert. (Leider habe ich keine Bilder vom Schleifvorgang/-Ergebnis, da war ich nervös genug an der Kante, man möge es mir verzeihen).


    Stelle nach dem Auftrag mehrerer Lackschichten, aber vor dem Schleifen:


    Zu guter Letzt habe ich satt Klarlack aufgetragen und 24 h gewartet, damit dieser voll aushärten kann.
    Auch hier habe ich vom Schleifen keine Bilder. Ich habe im ersten Schritt mit 2000er Papier trocken geschliffen um das Niveau anzugleichen und mit 3000er hinterher. Zum Schluss habe ich die Stelle wieder mit der UC per Hand poliert und final entfettet.


    Und so sieht dann das Ergebnis aus:



    Es ist nicht 100%, dessen bin ich mir bewusst, dennoch bin ich wirklich zufrieden und es fällt nicht mehr sofort ins Auge (Gut, mir schon, weil ich weiß dass da ein Schaden ist).


    Genutzte Materialien:


    IPA
    Skalpell
    Meguiars Ultimate Compound
    Kovax 2000er und 3000er Trockenschleifset
    Original Audi Lackstiftset (Basis- und Klarlack)
    Zahnstocher
    Tupfer





    Vielleicht hat jemand eine Tip, wie man es hätte besser lösen können. Ich wäre auf jeden Fall dankbar.


    Sonst bedanke ich mich fürs lesen und hoffe es hat Spaß gemacht. Vielleicht hilft es ja auch tatsächlich jemandem.

  • Ist auf jeden Fall richtig gut geworden! :thumbup:
    Wie gesagt, Schäden an solchen Kanten sind in der Hinsicht dankbar, dass man sie recht gut kaschieren kann. Auf "freier Fläche" wäre ein vergleichbarer Schaden viel auffälliger.


    Da du nach einem Tipp gefragt hast:
    ich persönlich hätte die beschädigte Stelle (aber nur die!) entlang der Kante noch etwas weiter plan geschliffen. Damit hätte man die scharfkantige Kraterlandschaft innerhalb der Beschädigung besser glätten und die Unebenheiten, die man bei deinem Resultat nun noch leicht sieht, vermindern können. Aber das ist eine langwierige Arbeit, die viel Geduld und Fingerspitzengefühl erfordert.
    Die Alternative dazu wäre der Auftrag eines Füllers gewesen, der vor der Anwendung des eigentlichen Lackstifts nochmal plan geschliffen werden kann und damit bereits eine sauber ebene Grundlage bieten würde.

    Wagenregel Nr. 2: die Autoschlange ist das einzige Tier, bei dem sich der Anus immer ganz vorne befindet.

  • Danke für den Tip @CaptainFox. Würdest Du so auch bei tieferen Kratzern vorgehen? Sprich reinigen, Füllern (ich nehme an HS Füller; Grundierung notwendig vorher?), Schleifen, Lack auftragen, Polieren/Schleifen, Klarlack, Schleifen, polieren?


    Nein, gewöhnliche Kratzer sind ja etwas ganz Anderes. In deinem Fall hier wurde von der Kante ja großflächig Lack abgeschürft, wodurch eine unebene Oberfläche entstanden ist. Einfache Kratzer würde ich wie gehabt mit Lack/Klarlack füllen und dann planschleifen.
    Füllern und grundieren ist meiner Meinung nach nur bei großflächigen Schäden notwendig, bei denen der Lack auch schon komplett durch ist. Große Steinschlagschäden zum Beispiel. ;)

    Wagenregel Nr. 2: die Autoschlange ist das einzige Tier, bei dem sich der Anus immer ganz vorne befindet.

  • Vielleicht hab ich mich unglücklich ausgedrückt. Vandalismuskratzer, sprich Schlüssel bis aufs Blech, mit Grundierung und Füllern oder nur das normale Pozedere?

    Ganz ehrlich - neu lackieren.
    Egal wie viel Mühe und mit welchem Uhrmacher Werkzeug du da dran rum doktorst, das Licht bricht sich und das ist sichtbar. Kommt halt auf Auto und Geldbeutel an. Ausbessern ist was für ältere Autos imho.


    Meiner Meinung nach gehört da Basislack rein, vielleicht mit dem Fine Line Pen in 2-3 Schichten und dann Klarlack drüber. Das ist aber in meinen Augen eher Rost Schutz. Wirklich optisch geil geht einfach nicht. Wenn es wirklich gut gemacht ist (und das dauert), dann sieht man es aus manchen Winkeln vielleicht nicht mehr.

  • Ganz ehrlich - neu lackieren.Egal wie viel Mühe und mit welchem Uhrmacher Werkzeug du da dran rum doktorst, das Licht bricht sich und das ist sichtbar. Kommt halt auf Auto und Geldbeutel an. Ausbessern ist was für ältere Autos imho.


    Meiner Meinung nach gehört da Basislack rein, vielleicht mit dem Fine Line Pen in 2-3 Schichten und dann Klarlack drüber. Das ist aber in meinen Augen eher Rost Schutz. Wirklich optisch geil geht einfach nicht. Wenn es wirklich gut gemacht ist (und das dauert), dann sieht man es aus manchen Winkeln vielleicht nicht mehr.


    Genau, bei derartigen Schäden kann man nur noch "verschlimmbessern". Aber ja, in dem Fall (Lackschaden runter bis aufs Blech) würde ich auf jeden Fall grundieren, evtl auch Füllern. Die Grundierung stellt ja die haftende Verbindung zwischen Blech und Lack sicher, gut möglich, dass der Ausbesserungslack ohne Grundierung wieder abfallen würde. Zumindest bei großen bzw. großflächigen Schäden.
    Bei kleineren Steinschlägen, wo mal auf 0,5 mm2 das blanke Blech durchblitzt, ist eine Grundierung meiner Erfahrung nach nicht unbedingt nötig.

    Wagenregel Nr. 2: die Autoschlange ist das einzige Tier, bei dem sich der Anus immer ganz vorne befindet.

  • Ganz ehrlich - neu lackieren.Egal wie viel Mühe und mit welchem Uhrmacher Werkzeug du da dran rum doktorst, das Licht bricht sich und das ist sichtbar. Kommt halt auf Auto und Geldbeutel an. Ausbessern ist was für ältere Autos imho.


    Meiner Meinung nach gehört da Basislack rein, vielleicht mit dem Fine Line Pen in 2-3 Schichten und dann Klarlack drüber. Das ist aber in meinen Augen eher Rost Schutz. Wirklich optisch geil geht einfach nicht. Wenn es wirklich gut gemacht ist (und das dauert), dann sieht man es aus manchen Winkeln vielleicht nicht mehr.

    Richtig... Golf V, 1.9 TDI riesen Kratzer in der Tür... geschliffen was ging. Rest mit Basislack + 2 Schichten Klarlack (leider ohne Pen, wäre alles rausgelaufen :D) und am Ende noch mal geschliffen.
    Aus gewissen Winkeln und ~50cm Abstand sieht man es nicht mehr. Es ist aber definitiv vorhanden und sieht "furchtbar" aus. Optisch besser als nen 60cm langer weißer Strich und eben Rostschutz. Bei dem Auto die Tür zu lackieren wärs mir nicht wert. Bei allem anderen -> ab zum Lackierer

  • Genau, bei derartigen Schäden kann man nur noch "verschlimmbessern". Aber ja, in dem Fall (Lackschaden runter bis aufs Blech) würde ich auf jeden Fall grundieren, evtl auch Füllern. Die Grundierung stellt ja die haftende Verbindung zwischen Blech und Lack sicher, gut möglich, dass der Ausbesserungslack ohne Grundierung wieder abfallen würde. Zumindest bei großen bzw. großflächigen Schäden.
    Bei kleineren Steinschlägen, wo mal auf 0,5 mm2 das blanke Blech durchblitzt, ist eine Grundierung meiner Erfahrung nach nicht unbedingt nötig.

    Ja aber das bringt einen auch in eine Zwickmühle. Irgendwann hat man so lange dran rum gemacht, das man auch eine Lackierung davon bezahlen kann. :D
    Selbst als privater, wärst du 8 oder 12 Stunden deiner profesion nachgegangen.... :thumbup:


    Grundierung ist zwar technisch durchaus angebracht, aber es ist nicht so einfach KEINEN Berg zu bauen und trotzdem alle Schichten der Original Lackierung nachzumachen. Aus meinen Versuchen hat sich noch nirgends was ausgewaschen. Gut entfetten reicht in den meisten Fällen. Ganz große Schäden sind eh meist noch mit Dellen verbunden, spätestens da bin ich dann erstmal raus. ;)

  • Ja mit dem verschlimmbessern habt ihr sicher recht, wäre für mich selber auch nichts. Ich hätte einen Koti der eben so einen Schaden hat. Der geht eh zum Lackierer aber ich hätte mich aus Interesse gerne vorher daran versucht, deshalb frage ich.