Nachdem ich nun die Zeit gefunden haben meine Bilder etwas zu sortieren, habe ich den Entschluss gefasst einen kurzen Bericht über meine Aufbereitung zu verfassen.
Leider sind die Bilder lediglich mit dem Handy geschossen, ich bitte deshalb die Bildqualität zu entschuldigen. Durch den recht kleinen Fokusbereich und die damit verbundene Unschärfe zum Rand hin kommen die Schäden leider nicht so gut zur Geltung. Deshalb zusätzlich ein paar erklärende Worte:
Der Zustand des Fahrzeugs war leider extrem schlecht, geschuldet vor allem 120 000 Autobahnkilometern und ausschließlich Waschstraßen-Wäschen. Zusätzlich war der Wagen auch vielfach in Frankreich in Küstenregionen unterwegs und hat viel Sand gesehen.
Somit war der gesamte Wagen übersäht von Steinschlägen, der Frontbereich war gänzlich glanzfrei, der Rest des Fahrzeugs schon recht matt. Besonders gut ist das Ausmaß der Steinschläge auf dem Bild des Kotflügels vorne zu erkennen.
Darüber hinaus war der Wagen übersäht von tiefen Kratzer, die sich teilweise über die Länge einer gesamten Tür erstreckt haben.
Erschwerend kam hinzu, dass der Wagen im Bereich des hinteren rechten Kotflügels neu lackiert wurde, Grund dafür war ein Reifenplatzer auf der Autobahn. Soweit zum Ausgangszustand.
Poliert wurde ausschließlich mit der (verhältnismäßig kleinen) Flex PXE - exzentrisch. Das war allerdings auch nötig, denn ich habe sämtliche tiefen Kratzer einzeln bearbeiten müssen, um nicht unnötig Klarlack zu entfernen. Für die tiefsten Kratzer waren teilweise 5 Cutting Gänge nötig, das möchte man dem gesamten Auto natürlich nicht zumuten.
Das komplette Fahrzeug wurde mit zwei Cutting Durchgängen mit Lake Country Microfaser Pad und KC H9.01 gefahren. Als Finish hat das ultraweiche ServFaces Pad in Kombination mit Sonax Perfect Finish gute Dienste geleistet. Wichtig war beim Finish die Verwendung von wenig Politur und geduldiges Durchfahren bis zum Schluss. Ein einzelnes nicht zerlegtes Korn reicht bei dem Lack aus um noch einmal von vorne beginnen zu können. Zum Abtragen wurden die Premium Tücher von ServFaces verwendet. Wie bereits weiter oben erwähnt haben die tiefen Kratzer teilweise noch 3 zusätzliche Cutting Gänge benötigt, Kratzer für Kratzer – und davon gab es wahrlich genug.
Versiegelt wurde letztendlich mit ServFaces Suave. Gründliche Vorreinigung mit Ultima und Neutra versteht sich von selbst. Der Trick hierbei war, die Abnahme gänzlich ohne Druck zu bewerkstelligen. Das funktioniert natürlich nicht schlierenfrei, denn der übrig gebliebene dünne Film trocknet von selbst und hinterlässt Spuren. Diese mussten dann im Anschluss mit einem Premiumtuch einzeln herauspoliert werden. Nur so war ein Kratzer-freies Vorreinigen ohne Kompromiss in der Reinigungsleistung möglich, mit maximaler Einwirkzeit von jeweils 3 Minuten. Beim Suave habe ich auf eine Schicht gesetzt, dafür aber großzügig aufgetragen, denn auch hier wollte ich die maximale Einwirkzeit von 2 Minuten erreichen. Das hat auch gut funktioniert. Abgetragen wurde in 3-4 Stufen gänzlich ohne Druck, nachpoliert in 2 Stufen. Verbrauch ca 50 Tücher, denn ein Wenden des Tuches Pro Wischvorgang ist bei dem Lack absolute Pflicht, sonst hat man sofort Schlieren/Kratzer. Da kommt bei so einem großen Auto schnell etwas zusammen.
Wie der Titel schon suggeriert war ich insgesamt gute 150 Stunden mit dem Auto beschäftigt, aber das Ergebnis entschädigt für die vielen Arbeitsstunden. In folgendem kurzen Video bekommt man einen guten Eindruck vom Resultat:
Endergebnis Mercedes S-Klasse Unischwarz
Auf dem Bild des vorderen Kotflügels handelt es sich nicht um Staub sondern um Steinschläge