Wie Auto in Etappen aufbereiten?

  • Hallo zusammen,


    ich möchte demnächst das Auto meiner Frau aufbereiten. Beruflich kann sie nicht aufs Auto verzichten, extra Urlaub dafür nehmen möchte sie auch ungern und ich möchte sonntags auch nicht die Poliermaschine anschmeißen. Deshalb wird es schwierig alles an einem Wochenende zu schaffen. Sonntag wäre fürs Aufräumen und versiegeln aber ok.


    Nun stelle ich mir die Frage wie ich das an zwei Wochenenden bewerkstelligen könnte.
    Meine Überlegung sieht folgendermaßen aus:


    -An einem Freitagabend 2-Eimer-Wäsche um alte Versiegelung runterzubekommen. Evtl. reicht es noch fürs Kneten der oberen Bereiche, sagen wir Haube, Dach, Kofferraum.
    -Samstag polieren der oben genannten Bereiche
    -Sonntag versiegeln der oberen Bereiche


    Nun wird das Auto ja wieder eine Woche gefahren und ich muss die übrigen (unteren) Flächen erneut waschen. Am liebsten wäre mir Rinseless, aber da bekomme ich ja wieder eine Wachs-/Schutzschicht drauf. Ich benutze SCG Rinse - Free Wash & Wax.
    Stört das beim späteren Polieren? Sollte ich das Wachs vom Rinse-Free vor dem Polieren entfernen? Wenn ja, wie am besten?


    Des Weiteren werde ich dann beim Polieren zwangsläufig auf die bereits aufbereiteten Flächen überlappen.
    Schützen durch Abkleben oder erst Versiegeln, wenn das ganze Auto poliert ist? Dann muss ich aber nochmal das komplette Auto waschen.



    Hier noch paar Infos:
    Auto: Mercedes-Benz C-Klasse W204 graumetallic
    Poliermaschine: Krauss S15 und S75
    Polituren: Dynared, Sonax Ex 04-06, Meguiar's Ultimate Compound
    Versiegelung: Sonax Polymer Netshield


    Könnt ihr mir paar Tipps geben wie man das am sinnvollsten macht?


    Gruß, Tomi

  • Ich füge meine Meinungen einfach mal in rot in den Text ein :)

  • Danke für deine Einschätzung :)


    Ich habe letztes Jahr das erste Mal maschinell poliert und da hat das schon recht lange gedauert, auf 3-4 Tage verteilt. Deshalb meine Befürchtung, dass ich es an einem WE nicht schaffe.


    Allerdings sollte es ja diesmal doch schneller gehen und falls nicht, werde ich deine Tipps befolgen ;)

  • Ich würde auch sagen du machst du viel Wissenschaft draus. Freitag abend waschen und kneten. Du polierst danach eh, also Feuer frei. Ist Freitags abends gemütlich zu schaffen.
    Samstag polieren. Ein ganzer Arbeitstag. Du hast harte Waffen am Start, da solltest du eigentlich auch fertig werden. Sofern du den Biss hast dran zu bleiben, kein Problem.
    Sonntag kannst du gemütlich Versiegelung drauf machen und Montag kann deine Frau damit an die Arbeit.
    Ich würde das ganze auf einen einzigen Samstag komprimieren. :thumbup: :whistling:


    PS : Um deine Frage mit dem Etappenweise zu beantworten...
    Mach einzelne Bauteile. Waschen musst du halt jedes mal das ganze Auto, aber ich würde immer direkt vor den polieren kneten.

  • Poliert ihr auch immer erst ein komplettes Bauteil und nehmt dann die Politurreste ab oder nehmt ihr die Reste nach jedem polierten „Feld“ ab?

    Ich poliere mehrere Bauteile. Meist das halbe Auto oder mehr. Kommt drauf an, was die Politur zulässt. Manche trocknen und lassen sich dann doof wischen. Sonax zb ist das ziemlich banana ob du sie heute oder morgen abwischt. :thumbup:
    Mit dem ganzen wischen verspielt man Stunden. Wenn die Kombination fest steht und das gewünschte Ergebnis bringt, dann fahr die Kombination überall mit der gleichen Geschwindigkeit und du hast überall das gleiche Ergebnis. Ständig gucken bringt nix. Wisch dir vielleicht mal ein Guckloch, wenn du die Spannung nicht aushälst. :thumbup: Irgendwann baut die Politur eh an Power ab und dann musst du noch eine runde fahren, wenn es an gewissen Stellen zu wenig war. Das siehst du aber auch, wenn du das Auto nach der ganzen Fahrer Seite zb abwischt. Es macht keinen Unterschied in deiner Arbeit oder der Qualität deiner Arbeit. Du stehst aber deutlich weniger rum und wischt umher.


    Das ist nämlich jedes mal Maschine weg legen, Tuch suchen, wischen, über die Maschine stolpern, wo war die Politur noch gleich, ah ich hab ne WhatsApp bekommen - wer das wohl ist, weiter polieren. Viel zu weit überlappen, weil man nicht mehr genau weiß wo man war. Und noch viele Dummheiten mehr. Weißt du wie viel du in der Zeit polieren kannst? Man müsste beide Styles mal von außen filmen, das siehst du warum manche Tage brauchen und andere scheinbar in warp speed arbeiten. :whistling: :thumbup:

  • Genau was du da schreibst hab ich jetzt beim Golf versucht zu optimieren und hab die komplette Kiste an einem Tag abgezogen inkl. ner runde Amigo.
    Aber ich glaube ich hab immer noch einiges an Zeit liegen lassen.
    das Zeit management ist am Ende echt die Kunst.

  • Das ist keine Kunst, sondern Routine ;)


    Es ist genau wie @Hans Glanz sagt, gerade am Anfang hält man sich extrem lange mit Kleinigkeiten (Tuch suchen, über die Maschine stolpern, 5 mal das selbe Bauteil abwischen usw.) auf. Da wird dann wirklich ganz schnell Arbeit für 2 Tage raus, obwohl man es durch routiniertes und organisiertes Arbeiten vermutlich in 8 Stunden oder weniger geschafft hätte. Aber Menschen optimieren sich und ihre Arbeitsweise ja in der Regel selbst, daher kommt die Zeit von alleine :thumbup:


    Ich habe am Wochenende nen schwarzen Geländewagen gemacht, mit 2 Maschinen (jeweils 2 125mm und 2 75mm). Die erste Maschine mit nem MF-Pad und bei der 2. Maschine nen Medium Pad. Also gecuttet und ohne die Politur abzunehmen direkt mit der 2. Maschine hinterher. Dadurch entfällt das Pad wechseln zwischendurch, die Pads kühlen automatisch ab, ich habe die ganze Seite gemacht und erst dann die Politur abgenommen. Ich habe also für 1,5-Step gute 6,5 Stunden gebraucht (Haube musste separat geschliffen werden, wegen Verätzungen). Hätte ich jetzt ewig das Pad wechseln müssen, oder ständig die Politur abnehmen müssen hätte ich vermutlich doppelt so lange gebraucht ;)


    Für mich spielt aber auch der organisierte und aufgeräumte Arbeitsplatz eine nicht unwichtige Rolle. Als „Profi“ hast du dir alles so eingerichtet, dass du möglichst effizient und zügig arbeiten kannst. Als Laie bist du ja meist dazu gezwungen erstmal die passenden Pads, Polituren, Tücher usw. aus den Kartons oder Aldi-Koffern zu finden. Bis du dann merkst, dass du doch was vergessen hast was du erst aufholen musst, dann noch ein Kaffee nebenbei trinken usw... ;)

  • Ich kann da @Hans Glanz und @Bloemi nur zustimmen.


    Heute eine runde Cutting und dann ne Finishrunde an nem Kia gefahren.


    Natürlich muss der Testspot passen, aber dann gehts erstmal rund und abwischen erst nach einigen Bauteilen.


    Habe eben den Kotflügel, die beiden Türen und das Heck gemacht und dann die Politur abgenommen. Ging ohne Probleme.


    Am Anfang habe ich auch nach jedem Durchgang abgewischt, geguckt, Lampe geholt, gewischt, nochmal geguckt usw.


    Das dauert ewig und man kommt in keinen Rythmus.


    Cutting und Finish gingen in 6 Stunden.


    Klar, ne komplett runtergeranzte Karre braucht da sicherlich mehr Zeit, aber die Ersparnis ist trotzdem groß

  • Ich finde die kleinen Ecken, wenn man etwas ins detailing geht dauern halt ewig. Türmulden gehen noch, aber Heck und Front die ganzen kleinen Ecken und Kanten... Da geht bei mir noch massig Zeit weg.
    Andererseits mach ichs ja als Hobby von daher soll es einfach effizient sein und nicht stressig.


    Was ich mir bei den SIOs hier wünschen würde, wäre, dass solche Vorgänge/Tipps auch aufgegriffen werden.
    Den aktiven hier ist das zwar sicherlich alles nicht neu, aber Neulinge können sich da bestimmt einiges abschauen.