Alfa Romeo 159 TI SW 1.8 TBI

Sodele, wie versprochen jetzt ein erstes SiO. Es handelt sich um den Alfa Romeo 159 SW meines Bruders in Nero, Farbcode 601.

Eins vorab: Vielen, vielen Dank für die Hilfestellungen. Hatte mir auch als nicht angemeldetes Wesen in den letzten Jahren einiges an Wissen hier abgegriffen, Produktempfehlungen geglaubt, ... also wirklich: Dankeschön!

Muss ebenfalls dazu sagen, dass mein Respekt vor den teils wirklich umfangreichen SiO nochmals gestiegen ist. Habe das vom Zeitaufwand aber auch technisch nochmals unterschätzt, weils irgendwie doch nicht so einfach ist, den Lackzustand dann vernünftig einzufangen, ständig zwischen Polieren und Fotografieren zu wechseln, etc.

Setting war das dritte Septemberwochenende. Bin nach dem Dienst und dem Gespräch mit dem Vermieter direkt in die Heimat gefahren, Treffpunkt war die Werkstatt von meinem Bruder. Dort hatten sich die Pflegeprodukte alle versammelt, sodass relativ zügig um 16 Uhr losgelegt werden konnte. Geplant war Waschen, richtige Kombination rausfinden, abkleben, und schön langsam polieren, vielleicht dem Bruder zeigen wie es geht.

Der Alfa kommt aus Osteuropa und hatte rund 2000 km hinter sich, sah also dementsprechend aus:

Also ging's vor die Werkstatt, dann gabs ein Schaumbad mit Citrus Oil und anschließend eine zwei Eimer Wäsche mit Meguiars Wash+. Zum Schluss wurde noch geknetet, da war aber nicht mehr so viel zu holen.

Danach war der Schmutz zumindest weg, es kamen aber auch einige Defekte raus, die Schmankerl anbei:

Eine komplett zerkratzte Heckstoßstange. Das ist auch nicht ganz optimal gelöst, weil man die Heckklappe kaum ohne Kontakt aufbekommt. Vielleicht sollte man das Auto einfach von vorne beladen.

Diese kreisrunden Defekte. Gabs insgesamt dreimal, einmal auf dem Dach, zweimal auf der Motorhaube

Das war auch schon vorher zu sehen. Denke da hat sich Harz oder Ähnliches einfach reingebrannt.

Und die Knete:

Danach ging es dann ans abkleben. Da mein Bruder dabei war, konnte ich diese Aufgabe glücklicherweise abtreten und nebenher schonmal eine geeignete Kombination rausfinden.

Hatte Alfa als eher leichten Lack eingeschätzt, und somit erstmal ganz zart angefangen mit der Fiero. Mir fehlt hier einfach die Erfahrung, das von vornherein ausschließen zu wollen. Da war jedoch nichts zu holen, habe mich dann Stück für Stück gesteigert auf letzten Endes Meguiars M100 auf roten KochChemie Pads mit Zwangsrotation. Hier waren dann teilweise auch mehrere Durchgänge notwendig, um etwas zu erreichen. So viel gecuttet hatte ich bisher noch nicht, musste mich dann erstmal versichern, dass ich die Spuren davon noch rausbekomme.

Da die Motorhaube wirklich übel aussah (hatte damals auch im Kurze Frage - kurze Antwort nachgefragt), hielt ich mich eine gefühlte Ewigkeit an ihr auf. Letzten Endes war dann irgendwann 21 Uhr und es war noch kein Bauteil poliert. Aber es war abzusehen, dass es hier mit einem Durchgang nicht getan sein wird Es ging dann also erst am nächsten Tag wieder weiter.

Und zwar Samstag am frühen Vormittag:

Ich muss gestehen, dass ich vom Polieren selber nicht so viele Bilder habe, da mir die Zeit im Nacken saß. Ein paar 50/50 Bilder kann ich aber liefern:

An der C-Säule

Die Einzelscheinwerfer

Gearbeitet wurde bis 14 Uhr, danach gabs Kaffee und Kuchen. Leider ohne vorher/nachher, aber er war danach weg.

Da es dann noch Überraschungsgäste gab, hat sich der Beginn am Sonntagmorgen auf den Mittag um 11 Uhr verschoben. Musste hier dann noch die Schweller cutten, insbesondere die Heckstoßstange. Die kam erstaunlich gut raus dabei, da schick ich am besten ein Bild nach.

Mein eigenes Auto bekam in der Zwischenzeit neue Dämpfer/Federn und Distanzscheiben, Genuss kam aber noch keiner auf. Um 13 Uhr konnte ich dann mit dem zweiten Schritt anfangen. Das stellte sich leider zur absoluten Tortur raus. Hatte gehofft mit der M205 ein schönes Finish fahren zu können, aber so ganz zufrieden war ich nicht und irgendwie war der Lack dann doch ganz schön zickig geworden. Ich hab wirklich mein ganzes Arsenal (die KC Polituren, Amigo, Fiero, Leale, Dynared, M205, unterschiedliche Pads) in gefühlt jeglicher Kombi ausprobiert, nach einer Stunde hatte ich dann die perfekte Kombination: M205 auf orangenem LC HDO gefolgt von Labos Fiero auf Anti-Hologramm-Pad von Koch Chemie.

Das war die Arbeit der M205

Und das war dann das was die Fiero noch rausgeholt hat.

Insgesamt hat mich das dann nochmal 6-7 Stunden gekostet, inklusive einer ganz kurzen Essenspause abends.

Also war es jetzt 22 Uhr, das Auto war entfettet (Sonax Prepare) und die Versiegelung konnte drauf. Da ich auf meinem Wagen das CC One hab und damit sehr gut fahre, und außerdem noch was übrig ist und ich Schwabe bin, kam das auch auf den Alfa. Habe es dieses Mal mit den CarPro Velours Tüchern und deren Applikator aufgetragen. Auspolieren erfolgte mit YellowFellows, da konnte mein Bruder mich dann wieder unterstützen. Um Punkt 23:59 Uhr waren wir dann fertig.

Am Folgetag bekam der gute dann noch die Gummi-Dichtungen mit Zymöl Seal aufgefrischt, der Innenraum wurde mit DashAway bearbeitet und die Reifen mit Fireballs mattem Tire Wax versiegelt.

Weil die Sonne dann rauskam verabredete ich mit meinem Bruder auf einem nahegelegenen Hügel. So konnte ich mein Fahrwerk testen und er sein neues Kleid.

Mein persönliches Fazit zu der Aufbereitung/Polieraktion:

Bin insgesamt schon zufrieden mit dem Ergebnis. Denke an Defekten habe ich vielleicht so 70-80% beseitigen können, da wäre mit einer Rota sicherlich noch mehr drin gewesen. Die Motorhaube hat mich viel Zeit gekostet, da würde ich das nächste Mal früher die Reißleine ziehen. Das Finish beeindruckt mich hingegen schon. Es kommt nicht ganz so gut rüber in den Bildern, aber es „ballert“ schon, grade beim Hinterherfahren im Sonnenschein. Dafür hat es sich dann schon gelohnt, mein Bruder ist auch sehr happy und wird denke ich auch besonders auf sein Schmuckstück aufpassen.

Vielen Dank für die Rückmeldungen!

Und ja, ist ganz klar dass die Alfas irgendwie immer eine Herzensangelegenheit werden/sind. Der hier hat schon ein paar Kilometer, deshalb fährt immer etwas Skepsis mit, aber auf der Rückfahrt aus Rumänien war er ganz brav.