Blutiger Anfänger mit Angst vor Knete sucht Rat für den allerersten Wachsauftrag ;)

  • Ich möchte im Frühjahr bzw. beim nächsten schönen Wetter zum allerersten Mal ein Hartwachs auftragen. Es wird das Vonixx Native Brazilian Carnauba Paste Wax in der Black Edition auf einem mittlerweile 6 Jahre alten Lack in Black Magic Perleffekt sein. Wir reden hier von einem Garagenfahrzeug, dass relativ wenig bewegt wird und wurde (weniger als 10.000 Km im Jahr).


    Problem 1:


    Ich habe keine Ahnung ob der Vorbesitzer vielleicht schonmal irgendeine Versiegelung aufgetragen hat. Mir kommt das Beading für einen unversiegelten Lack fast schon ein bisschen zu gut vor (soweit ich das beurteilen kann). Oder bringt das BMP tatsächlich einen gewissen „Perleffekt“ mit sich?


    Oder kann mir das egal sein, wenn es sowieso schon mindestens 1,5 Jahre her ist?


    Problem 2:


    Überall steht: Im Idealfall sollte man vorher kneten und polieren.


    So viel vorweg: Polieren ist ausgeschlossen. Mir fehlen Kenntnisse, Equipment und Räumlichkeiten. Außerdem bin ich mit dem Zustand soweit zufrieden. Die paar länglichen Waschkratzer (keine Swirls) hätte ich, da ich eh nur rinseless waschen kann, sowieso innerhalb kürzester Zeit wieder drin und das Wachs soll sowas ja auch ganz gut verdecken.


    Vor der Knete habe ich auch etwas Angst. Ich habe oft gelesen, dass die Spuren im Lack hinterlassen kann. Sollte ich auf jeden Fall kneten, oder nur, wenn ich spür- bzw. sichtbare Verunreinigungen finde? Wie bekomme ich die ggf. entstehenden Spuren wieder weg (zur Erinnerung: Polieren geht nicht)?


    Problem 3:


    Sollte ich den Lack noch anderweitig auf das Wachs vorbereiten? Könnte das, was auch immer da durch das Ech2o auf dem Lack verbleibt und zusätzlich für Glanz und Glätte sorgt, irgendwie hinderlich sein? Oder sollte ich ihn vorher lieber anders reinigen? Vielleicht sogar etwas intensiver, z.B. mittels Príma Amigo?


    Problem 4:


    Da es in meiner Tiefgarage eng und dunkel ist, muss ich ins Freie. Und weil ich auch gern etwas Privatsphäre hätte (Großstadt), würde ich das Ganze gern auf dem Grundstück meiner Eltern machen, was aber auch bedeutet, dass ich im Anschluss noch eine Stunde Heimfahrt zurückzulegen hätte. Ist das ein Problem? Sollte das Wachs irgendwie ruhen?


    Auch hat Onkel Tommi letztens im Podcast was von einem „nachschwitzenden“ Wachs erzählt. Was bedeutet das?



    Bitte entschuldigt den ausufernden Text und die vielen Fragen. Ich möchte, bevor ich diesen nächsten Pflegeschritt gehe, Fehler möglichst ausschließen. Aufgrund der Rahmenbedingungen sind solche Aktionen für mich einfach mit recht viel Aufwand verbunden. Da sollte möglichst alles klappen. Eventuell neige ich auch etwas zur Übervorsicht. ;)

  • Hallo,


    Kneten kann, muss aber nicht Spuren hinterlassen. Wenn du bedenken hast, lass es weg. Es würde aber Sinn machen, an einer SB Box mit Flugrostentferner vorzureinigen, bevor du Rinseless arbeitest.


    Nach der Wäsche und vor dem Wachsauftrag würde ich mindestens entfetten, wenn du etwas mehr Zeit investieren willst, dann Prima Amigo verwenden. Der Lack wird von letzten Verunreinigungen befreit und du hast eine umwerfende Lackglätte.


    Heißt also:

    1. Vorreinigung an SB Box mit Flugrostentferner

    2. Rinseless Wäsche

    3. Entfetten alternativ Prima Amigo

    4. Wachs auftragen


    Wenn du das Vonixx bereits hast, dann verwende es. Ich hätte dir bzgl. Lackschutzprodukt eher eine Sprühversiegelung wie Sonax Brilliant Shine Detailer oder Sonax Ceramic Spray Versiegelung empfohlen.


    Das wäre meiner Meinung nach, der leichteste Einstieg in die Fahrzeugpflege.

    Ich hoffe ich habe alle deine Fragen beantwortet und nichts vergessen.

    Viel Erfolg und berichte bitte wie es gelaufen ist.

  • Erstmal danke für die Antwort.


    In Sachen Sprühversiegelung habe ich bisher nur das CarPro Elixir verarbeitet, auch wenn das offiziell ein Quick Detailer sein mag. Das war auf Schwarz schon recht anspruchsvoll, ich habe es aber hinbekommen.


    Beim Hartwachs geht es mir zum einen darum es einfach mal gemacht zu haben, zum anderen darum, dass es irgendwie einfach was Edles an sich hat, so ein Zeug aus einem schicken Tiegel auf meinem Auto zu verarbeiten (eher esoterisch, ich weiß).


    Ich besitze das Vonixx auch schon. Von daher...


    Wie ist das mit der anschließenden Heimfahrt? Problematisch? Und was hat es mit dem "Nachschwitzen" auf sich?

  • Keine Frage, ein Wachs aufzutragen hat was. Ich nutze ja auch gerne Wachse. Ist halt nicht das robusteste besonders, wenn der Winter vor der Tür steht, aber es ist auch schnell nachgelegt.


    Bei dem von dir gewählten Wachs ist keine Ruhezeit notwendig. Kannst einfach losfahren.


    Nachschwitzen bedeutet, dass nach ein paar Stunden oder am nächsten Tag (hängt vom Wachs ab) Flecken auf dem Lack zu sehen sind. Diese sind in der Regel nach der ersten Wäsche oder durch nachwischen mit einem Detailer entfernbar.

    Ob das Vonixx dazu neigt, weiß ich nicht. Das können dir evtl andere sagen.

    Auf jeden Fall gilt, je weniger du nimmst desto besser.

  • Den Gedanken, dass du dir Waschkratzer ziehst, nur weil du nur rinseless waschen kannst, musst du heften.


    Es geht sehr wohl trotz rinseless kratzerfrei zu arbeiten. Also ich schaff es seit 3 Jahren. Is also kein Argument ;)


    Ich habe das Vonixx Black dieses Jahr auf dem A5 gehabt und muss sagen das ich maßlos enttäuscht war. Nachschwitzen war nicht der Stress aber die gesamte Performance war einfach schlecht. Jetzt im Winter würde ich definitiv was anderes verarbeiten.


    Von wo kommst du denn ? Eventuell kann ja jemand mit seinem Equipment ne schnelle Hochglanzrunde mit dir drehen. Es lohnt sich auf jeden Fall.

  • @Zlatan:


    Nochmal danke für die Erklärungen.


    Markus:


    Das mit den Kratzern ist zugegeben eher eine Vermutung, einfach weil sie von der Beschaffenheit her zur Rinseless-Wäsche passen und das halt, obwohl ich durchaus extrem vorsichtig vorgegangen bin.


    Allerdings habe ich den Lack nach dem Kauf des Autos im Januar nicht allzu genau inspiziert, weil mein Einstieg in die Fahrzeugpflege erst mit besserem Wetter begann. Ich kann schlicht nicht sagen was da schon beim Kauf da war und ich weiß natürlich auch nicht wie der Vorbesitzer gewaschen hat.


    Wegen dem Vonixx: Das sind ja gute Aussichten. :S Naja, ich hab's jetzt und werd's entsprechend auch verwenden. Ich bin ja eh noch in der Probierphase.


    Ich komme aus Dresden.

  • Hast gesehen?

    Manter em temperatura entre 15ºC e 29ºC.

    Wirst noch bis zum nächsten Frühling warten müssen.

    Und:

    Não recomendamos uso do produto em plásticos.

    Nachlegen sollst Du mit:

    Native Brazilian Carnaúba Spray Wax


    Wenn es Dir vorrangig um Füll-Eigenschaften für Lackdefekte geht, gibt es auch noch andere Lösungen.


    Kneten unter freiem Himmel würde ich im Augenblick auch nicht. Selbst wenn Du die Knete warm bekommst, der Lack ist eisekalt.



  • Testa


    Gut zu wissen, danke! Ich hätte aber sowieso Wohlfühlwetter abgewartet, nicht nur für's Wachs sondern auch für mich. :)


    Die Füll-Eigenschaften nehme ich gerne mit, aber hier soll es jetzt erstmal hauptsächlich um reinen Vorgang und die optimale Vorbereitung gehen. Ich will vor allem sehen wie gut das alles für mich umsetzbar ist und wie gut ich klarkomme. Die Performance des Wachses selber ist jetzt erstmal zweitrangig. Da kann ich dann ja in Zukunft auch mal ein anderes testen.



    Reicht da eigentlich ein Auftragspad für's ganze Auto, oder muss man zwischendrin durchwechseln weil das Wachs drin festtrocknet? Und mit wie vielen Tüchern zur Abnahme gehe ich auf Nummer sicher (Superb Limo)?

  • Ein Auftragspad reicht in der Regel aus. Da trocknet nichts. Aber wer von uns hat nur ein Auftragspad? ;)

    Wie viele Tücher du brauchst, hängt davon ab, wie "dick" du aufträgst. Ein dicker Auftrag ist nur Produktverschwendung und verbessert die Standzeit nicht. Du musst nur mehr Tücher verbrauchen um den Überschuss abzunehmen.

    Wachse trägt man wirklich dünn auf. Einmal oder zweimal das Pad ohne Druck in der Wachsdose drehen reicht vollkommen aus. So kommst du auch bei einem Superb ohne weiteres mit 1 oder 2 Tüchern aus. Du hast ja 8 Seiten, somit kannst du grob gesagt, pro Bauteil eine Seite verwenden.

  • Wenn es nur um das Versiegeln geht: Der gesamte Dreck muss runter.

    Anderenfalls ziehst Du Dir beim Versiegeln - das ist mit Wachs ein mechanischer Vorgang - mit den Dreckresten auch noch zusätzliche Kratzer in den Lack.

    Soll die Versiegelung lange halten, muss sie direkt auf den Lack. Alt-Versiegelungen oder gar Fette müssen also auch runter.


    Ist das geschafft, reicht ein Pad. Wachs härtet nicht schnell aus. In aller Regel sind "Weichmacher" drin, damit man es überhaupt aus der Dose bekommt. Von einigen Ausnahmen abgesehen, ist Wachs erst nach 24 Stunden belastbar.


    Die Zahl der Tücher ist abhängig von eigenen Fähigkeit. Bei Wachs gilt: Weniger ist mehr. Manche raten Anfängern darum: Auftrag mit der Maschine, um das Wachs auch wirklich nur hauchdünn aufzutragen.


    Zu dick heißt: Überschüsse müssen erst abgenommen werden. In einem zweiten Schritt werden die aller letzten Reste abgetragen.


    Zum groben Überschuss-Abtrag zwei Allzweck-Tücher. Man hat aber den Bogen ziemlich schnell raus. Bei Microfiber Madness heißen sie Slogger.

    Am Ende ein Detailing Tuch. Bei Microfiber Madness heißen sie Summit 800.


    So richtig verallgemeinern kann man das nicht. Zu dick darf der Auftrag nicht sein, Temperaturen wollen eingehalten, Ruhezeiten vor dem Abtrag beachtet werden. Gibt Sensibelchen unter den Wachsen.


    Als vergleichsweise narrensicher gelten die Wachse von Dodo Juice. Gibt sehr günstige 30ml Töpfe zum Testen.

  • Ich habe mich fast von Anfang an auf MFM eingeschossen. Bei einer der ersten Bestellungen habe ich einfach mal ein Crazy Pile in den Warenkorb, pardon, Einkaufseimer gelegt. Ich musste einfach wissen wie sich so ein 10€-Lappen anfühlt. ;) Nachdem ich es dann in den Händen hatte, war mir klar dass ich dabei bleibe.


    Die linke ist jetzt meine Rinseless-Kiste.