Rinrei W-33 - Sheeting-Gozilla aus Japan

  • Das Rinrei W-33 wird mit einer besonderen Leistung beworben: Sheeting-Monster. Bei einer Oberflächen-Neigung ab 10 Grad soll das funktionieren.


    W-33 - ein Wachs aus Japan. Rinrei ist in Tokyo beheimatet. Gegründet im Jahr 1944 mit nun mehr als 250 Mitarbeitern. Rinrei hält 125 Patente. Sie sind spezialisiert auf Beschichtungen. Die haben sogar Fußbodenwachs, auf denen Hunde Halt finden (sollen). Ein Unternehmen, das man mit Emsal in Deutschland vergleichen könnte. Mit dem Unterschied, dass Rinrei auch Autopflege im Sortiment hat.



    Kosten und Import: Pastöse Synthetik-Wachse sind in Japan billig. 6 Euro dort im Sonderangebot, 7 Euro bei Amazon.jp. Amazon versendet aber nicht. Am Ende ging es problemlos über Ubuy.jp (Amazon/Ebay-Konkurrent aus Kuweit), PayPal sowie DHL und umgerechnet 48,50 Euro. Für 180 Gramm ist das halbwegs erträglich. Nach acht Tagen kam es an.


    Auf dem Deckel findet man vergleichende Werbung. Der Test zur beschleunigten Messung der Witterungsbeständigkeit nach dem Japanischem Industriestandard zeige: Der Effekt hält sechs Monate an, der Vorsprung gegenüber Mitbewerbern soll zunehmen. Reiner Labortest. Die Konkurrenzprodukte werden nicht genannt. Rinrei behauptet, das W-33 überstehe 10 Fahrten durch die Waschanlage.



    Verwendungsanleitung: Vorwäsche, trocknen, mit dem mitgelieferten Applikator (passt haargenau in die Dose) verteilen, nach 5 bis 10 Minuten abnehmen. Betont wird: Nur im Schatten verwenden. Ab 40 Grad Celsius gasen die flüchtigen Stoffe in der Dose aus. Kühl lagern.


    Geruch ist leicht chemisch. Das Wachs selbst ist ein ganz leicht öliges Hartwachs. Der mitgelieferte Applikator erinnert an Fusso. Habe einen Schaum-Applikator genommen.



    Lack war frisch poliert und entfettet. 20 Grad Celsius, 35 Prozent relative Feuchte.


    Um einen Vergleich zu haben, wurde auf ein Drittel des Dachs das Neowax No.1 aufgelegt.


    Auftrag: Neowax No.1 liegt leicht vorn

    Abtrag und Glätte: Rinrei liegt leicht vorn


    Der Look ist unspektakulär. Der Lack wirkt nicht "dicker". Karosserie-Kanten werden aber schön betont. Eine merkliche Farbveränderung habe ich nicht festgestellt.


    Das Rinrei hinterlässt weder Wolken noch Schlieren. Kein Nachschwitzen festgestellt. Abgenommen habe ich nach etwa 10 Minuten. Nach einer Stunde war es aber auch kein Problem. Es kreidet dann leicht weiß aus.


    Ein absolut zickenfreies Wachs. Beading steht im Lastenheft allerdings nicht drin.

  • Testa

    Hat den Titel des Themas von „Rinrei W-33 - Sheeting-Monster aus Japan“ zu „Rinrei W-33 - Sheeting-Gozilla aus Japan“ geändert.
  • Einige Nieselregen, viel Blüten- und Saharastaub sowie 500 Kilometer sehr, sehr stramme Autobahnfahrt. Keine Wäsche.

    Habe ihn jetzt mal aus der Garage in einen Platzregen gefahren:


    Neowax No.1 auf dem Dach:


    Rinrei auf der anderen Dachhälfte:


    Für mich hat es den Anschein, als würden sich auf der Rinrei-Seite viel größere Tropfen bilden, die dann irgendwann zu schwer werden und trotz sehr geringer Dachneigung abfließen müssen. Es rutscht dann sehr viel Wasser das Dach hinab. Hier liegt das Neowax deutlich zurück.


    Es stimmt schon: Das Rinrei W-33 bietet sehr, sehr wenig "Haltekraft". Auf der Haube, die nur ein "Gefälle" von 7 Grad hat, waren die Tropfen mitunter groß wie ein 2-Euro-Stück - bevor es es dann abwärts ging.


    Die Ablaufbahnen sind auch schön trocken. Das Neowax liegt in diesem Punkt aber allenfalls kurz dahinter.

  • Stand noch mal im Schauer:


    An den Spritzwasserdüsen, wo die Wölbung der Haube besonders gering ist, bilden sich die besagten großen Tropfen.


    Nach meiner Beobachtung liegt der größte Unterschied zum Neowax No.1 in der Tropfenform. Wollte man das mit einem Pilz vergleichen, zeigt beim Neowax der Stiel in Richtung Neigung. Beim Rinrei der Kopf.


    Breche den Test jetzt ab. Das Rinrei W-33 ist meiner Meinung nach ein Funktionswachs. Der Look ist für ein pastöses Wachs sehr unspektakulär.