Gestern ruft mich ein Freund an, er wolle nächste Woche seinen BMW verkaufen und hätte da so einen "Kratzer" auf der Haube... ob ich ihm helfen könne. Natürlich willigte ich ein, ist ja in dem Sinn kein (kirchlicher) Feiertag und in der Garage polier ich dann auch mit der Maschine wenns sein muss. Gegen halb 12 stand er vor der Tür, Auto frisch bei Mr. Wash "gereinigt" (gestern). Ich hab wie im Titel erwähnt nur Detailfotos gemacht. Der Lack hat schon 110.000km gesehen und einen Besitzer der "ein paar Mal" in der Waschanlage war. DESOLAT würde ich es bezeichnen, sowohl INNEN und erst Recht aussen. Die 20 € Reinigung beim Mr. hat außen gut funktioniert, Lack war sauber, Felgen (die er schonmal bei mir hatte weil ohne WheelBrightener nix mehr ging) waren auch sauber. Innendrin... reden wir nicht drüber, wenn er es nicht gesagt hätte dann hätt ich gedacht es wäre nur eine Außenreinigung gewesen. Staub, Flecken, Dreck - ich weiß da kann man nicht mehr erwarten für den Preis aber da dacht ich mir nur: "NIE IM LEBEN - Und jetzt weiß ich warum ich es selbst mache!" Nun gut, ich schweife ja wieder ab...
Der gute (?) hatte irgendeinen groben Dreck im linken Haubenbereich. Der war nicht zu beseitigen. Die schwammige Aussage war "Hab dann richtig gerieben mit nem Schwamm..." - Auch hier hätte ich vermutet er hätte sich selbst am Nassschliff versucht, aber seht selbst:
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Da hatte man schon Mühe "den" Kratzer zu finden um den es eigentlich geht! Meine Fresse... auch vom Gefühl her mehr Schmirgelpapier als Lack. Daß der Rest des Wagens hoffnungslos verswirlt war brauch ich wohl nicht erwähnen...
Nun denn, also Versuch macht klug - jedoch war klar daß man hier nicht mit einer Meguiars #80 rangehen musste und auch das Ultimate Compound blieb im Schrank stehen. Megs #105 war angesagt und ich versuchte es mit der Rotex und orangenem LC Pad. Nach einem Durchgang war der stumpfe Bereich hochglänzend und glatt - leider sah man dann ganz deutlich welcher Schaden wirklich angerichtet wurde von ihm:
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Also ich sags schonmal: Im prinzip konnte man jeden einzelnen Kratzer mit dem Fingernagel fühlen. Nein, anders gesagt: Jeder Versuch mit dem Fingernagel ohne zu stolpern über den Bereich zu fahren endete in einem "Klack" Geräusch, nämlich als der Nagel im Kratzer hängenbliebt. Ich hab immer noch nicht rausbekommen WAS er da veranstaltet hat, aber es hat "toll" funktioniert - zumindest war der Dreck weg.
Auch nach 2 Durchgängen 105 war keine weitere Besserung in Sicht, also schnallte ich ein orangenes LC Spot Buff 4" Pad auf die Makita und gab dem Tier die Sporen und jagte mit 1500 U/m die #105 zur Höchstleistung. Natürlich musste hier vorsichtig gearbeitet werden, Kantenbereich UND der Knick der Haube mussten bedacht werden - und Nachlackierung käme teurer als die Kratzer Kratzer sein zu lassen. Es stellte sich dann nochmals eine Verbesserung ein und die Rotex schickte dann noch eine Runde Meguiars #205 über den Bereich. Mehr war ohne echte Kanonen in Form von Nasschleifen meiner Meinung nach nicht rauszuholen, wahrscheinlich heisst die Endlösung hier Spot Repair / Neulack.
So war dann das Finale (etwas falscher Winkel aber man kann die fetten Kratzer noch deutlich sehen):
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Zu guter Letzt noch ein Foto. Ich wills mal nicht 50/50 nennen aber hier habt ihr mal ein Bild wie der Rest des Lacks (rechts vom Lichtkegel - aber das brauch ich wohl nicht sagen ^^) ausschaut und wie er sich links davon darstellt. Ich krieg jetzt noch Gänsehaut wenn ich vom polierten Bereich zum unpolierten Bereich mit der flachen Hand gestrichen habe... wähhhhhh, 1500er Schleifpapier-Gefühl olé!!!
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Auch wenns keine Pics davon gibt: Final wurden noch diverse Aufkleberreste und Wasserverlaufsspuren entfernt. Ein Parkrempler wurde (bis auf die Delle) beseitigt und im Innenraum mal die Hautreste vom Lederlenkrad mit Hilfe des #40 entfernt SOWAS wäre auch ein tolles Objekt für unsere nächste Detailingworld Hessen - aber bis dahin ist der Karren hoffentlich verkauft....