Unterbodenreinigung, Hohlraumkonservierung (Fluid Film, Permafilm u.a.)

  • Jupp, habe meinen TT ebenfalls mit Mike Sanders versiegelt.....meinen Käfer damals mit dem Fließfett von Mönnich...dieser war wohl der erste Anbieter von Korrosionsschutzfett......


    Einziger Nachteil ist eine gewisse Geruchsbelästigung....die lässt aber nach einem Jahr nach...

  • Eindeutig nein. Mike Sanders Fett muss erhitzt werden (Kochtopf) und wird mit einer heißen Druckbecherpistole verspritzt. Es härtet dann recht schnell aus. Für die dauerhafte Konservierung ist MS-Fett wohl das Beste auf dem Markt, gerade für Hohlräume. Aber halt aufwendig zu verarbeiten, weil man auch die Pistole warm/heiß halten muss.


    Liquid-A ist so eines der besten Mittel auf dem Markt. Es verdunstet keinesfalls, sondern fließt innerhalb 1-2 Jahren wieder ab, also sollte man z.B. in Hohlräumen das FF-A aller 2 Jahre erneuern. Da es keinen großen Aufwand bedeutet (kann sogar mit einfacher Saugbecherpistokle verspritzt werden), ist das ok. Es ist allerdings extrem kriechfähig und so ideal für Hohlräume, weil es halt überall (auch die Wände hoch) hin kriecht. Es dringt tief in vorhandenen Rost ein und umschließtn ihn luftdicht. Daher auch ideal, wenn in den Hohlräumen schon leichte Rostansätze sind. Im Spritzbereich ist es für eine Erstbehandlung ebenfalls gut geeignet, muss aber mit einem dauerelastischen Mittel nachbehandelt werden. So werde ich es auch handhaben, erst FF-A, dann ne Woche später Permafilm und Ruhe ist für etliche Jahre.


    Richtig ist auch, dass FF-A ideal auch zur Aufbereitung alter, spöder Unterbodenschutzwachse (Bitumen etc.) ist. Der vorhandene U.schutz quillt auf und wird wieder vollständig verschlossen. Daher werde ich das FF-A auf den Unterboden des Astra-G in meiner Familie auftragen und dann ggfls. besondere Stellen (radkästen, Achsen) mit Permafilm nachbehandeln.

  • erst FF-A, dann ne Woche später Permafilm und Ruhe ist für etliche Jahre.

    Hmm, interessanter Ansatz, da Permafilm extrem zähflüssig ist und sich das Liquid A wie gesagt verflüchtigt. Ein Langzeitbericht wäre super.



    Verflogen ist vielleicht das falsche Wort, stimmt schon. Es fließt halt raus. Jedoch besitzt Mike Sanders die bessere Kriechfähigkeit.
    Alles in allem, muss ich sagen dass ich dem Rest deines Beitrages zustimme. Troz, dass sich oft die Geister bei dem Thema scheiden und es ewig dauert bis man sich durchgekämpft hat.

  • Mike Sanders kann keine Kriechfähigkeit haben, weil es ein Fett ist. Wäre es kriechfähig, müsste man es nicht erst erwärmen. Denn nur in diesem Zustand "kriecht" es, aber eben nur kurzzeitig. Ideal also für Hohlräume oder Kanten.
    FF-A verflüchtigt sich keineswegs, da es keinerlei Lösungsmittel emthält. Wird es im Sommer warm, fließt es es halt und tropft hier und da aus Öffnungen, z.B. der Schweller.

  • klar ist Mike Sanders kriechfähig und zwar im Sommer wenns warm wird (kriecht auf senkrechten Flächen sogar nach oben). Von der reinen Produktqualität gibts nichts besseres aber die Verarbeitung ist nicht mein Fall.


    Thomas für was hast du Fertan gekauft? Für mich ein absolut überschätztes Produkt.

  • benno: ok, wenn es heiß wird, genau. FF-A kriecht aber immer.
    Nehme es für Rost an radläufen und am Tankdeckel, bisher einwandfreie Leistung. Ordentlich entfettet, mit wasser abgespült, aufgetragen, nach 2 Tagen schwarz. Leicht mit wasser abgewischt, darunter Zinkschicht. Darauf dann Farbe oder U.schutz

  • also ich hab mit Fertan keine guten Erfahrungen gemacht und viele Bekannte und Freunde auch. Wenn chemisch entrosten, dann mit einer Säure (Pelox Re zum Beispiel) ansonsten immer mechanisch mittels strahlen (die ganzen Drahtbürsten sind Mist) und vernünftig grundieren. Am besten mit 2K Produkten wie einer Epoxy Grundierung. So ists Dauerhaft.

  • Wollt ich auch grad schreiben mit dem Fertan.


    Es hinterlässt übrigens keine Zinkschicht, sondern eine Phosphatschicht weil es Phosphorsäure enthält.
    Ich persönlich nehm lieber Essigsäure zum entrosten. Ist billig und effektiv und lässt sich mit Wasser gut wegspülen.


    Man kann PermaFilm auch mit FLuidFilm mischen, zum Beispiel Liquid A zum verdünnen. Dann kriecht es ein wenig und man braucht mit dem erhitzen nicht so einen grossen Aufwand machen. Lässt sich auch noch spritzen wenn es schon wieder etwas abgekühlt ist.


    Das doofe daran ist halt das es von überall auf den Lack hinauskriecht und man es natürlich richtig sieht weil ich schwarzes PermaFilm und FluidFilm gemischt habe. Jetzt nach dem Winter wo ich aussenrum nicht sooo gründlich und oft gewaschen habe sind die Radläufe und alle möglichen Ecken und Kanten wieder voll Schmier. Ist aber andererseits auch nicht verkehrt wenn man es im Winter einfach gewähren lässt. So sind die Kanten besser geschützt.


    Immerhin ist meiner immer noch sehr sehr Korrosionsfrei im Vergleich zu den Modellen die bis in jede Ecke geputzt und poliert sind. :)

  • Wollt ich auch grad schreiben mit dem Fertan.


    Es hinterlässt übrigens keine Zinkschicht, sondern eine Phosphatschicht weil es Phosphorsäure enthält.


    Fertan arbeite im Gegensatz zu vielen anderen Rostumwandlern nicht mit Phosphorsäure, sondern auf Basis von Tanninen (Pyrogallische Tannine als Glykosidvereinigung).


    Gruß
    t.klebi

    • Offizieller Beitrag

    Mal etwas nebenbei eingestreut... Was ist denn von sowas hier zu halten:


    http://www.autogeek.net/griots-rust-remover.html


    Text von Autogeek:
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    Griot's Garage Rust Remover is made for bare metals, such as aluminum, copper, and brass. It will also brighten copper and brass. But this is just the first step! After removing the rust, use Wolfgang Metallwerk Fine Aluminum Polish to restore a mirror shine to uncoated metals.


    Griot's Garage Rust Remover is very helpful when restoring older cars as well as copper and brass fittings and fixtures. Remove rust the easy way with Griot's Garage Rust Remover.


    Für welche Flächen ist dies nun geeignet? Beispielsweise wenn ich meinen Unterboden (z.B. Achsteile, Antriebswelle...) der leichten Flugrost mangels Schutz bekommen hat vor dem Uunterbodenschutz reinigen will, kann ich dann auch mit dem Zeug arbeiten? Wäre das von der Beschreibung her mit etwas "europäischem" Vergleichbar? Bin in Sachen Korrossionsschutz wie bekannt leider sehr unwissend...

  • Moinsen zusammen,
    Tommi:


    Hört sich für mich wie ein Rostlöser an. Ist wohl in etwa vergleichbar mit dem -Pelox RE Rostentferner-, der beim Korrosionsschutz-Depot erhältlich ist. Das Zeug funktioniert wunderbar. Auf alle Fälle aber nicht die Nacharbeiten vergessen, Also entweder Lack auf die Flächen oder je nach dem wo sie sich befinden, Unterbodenschutz drauf ( da schwör ich auf Perma-Film)


    Ich hab den Pelox bei meinem W124 Kombi ( vorallem Heckbereich Innenraum) benutzt und danach alles schön mit Fluidfilm geflutet :thumbup:


    Rostfreie Grüße
    der Karsten

    • Offizieller Beitrag

    Danke für die Antwort Vandura. Also klingt für mich auch so wie für die Anwendung auf unlackierten Metallen (Griot's Garage Rust Remover is made for bare metals, such as aluminum, copper, and brass. It will also brighten copper and brass), richtig? Habe hier von Doug schon Rostschutz liegen und werde nächste Woche erste Arbeiten am Radhaus durchführen. Wenns Wetter dann mal passt wollte ich mich an die Achsteile etc. machen. Der Griots liest sich ja auch recht ungefährlich, von daher macht wohl Versuch klug. Danach wird selbstverständlich ein Schutz aufgebracht.

  • Hmmmz,
    okay dann hab ich mich mit dem Fertan vertan :D


    Aber ich bevorzuge ja auch Essigsäure so wie viele Restauratoren auch.


    Auf keinen Fall sollte man Mittel nehmen die eine überlackierbare "Grundierschicht" erzeugen. Nach wenigen Jahren kann diese Schicht das einzige sein das noch übrig ist.

  • Hat einer von euch Erfahrungen mit Brantho Korrux 3in1? Ich überlege zwischen diesem und PermaFilm hin und her. Ersteres scheint mir länger zu halten, vor allem wenn man es 2-3 mal aufträgt.


    Würde mich mal interessieren, was ihr vom 3in1 haltet!

  • Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Brantho ist eine richtige Schutzlackierung, die wenn sie richtig aufgetragen wurde, schlagfest und fast unkaputtbar ist. PermaFilm ist ein "normales" Schutzwachs, welches nur härter wird, als normales. Deswegen ist es speziell für den Unterboden anwendbar.


    Es kommt ganz darauf an, welches Einsatzgebiet Du hast.


    Gruß

  • aha, interessant. Gedacht wäre es schon für den Unterboden, ein Online-Shop verkauft es explizit für diesen Zweck. Wäre doch nett, wenn man sich einmal die Arbeit macht und dann über lange Zeit Ruhe hätte, statt einmal jährlich den Unterboden anzupinseln...

  • So, nachdem mich die Forenssoftware nach schreiben des Beitrages rausgeworfen hat, nun eine Kurzfassung. Sorry, aber keine Lust mehr alles zu schreiben.


    Brantho ist perfekt, wenn die Vorarbeit stimmt. Gestrahlte Achsteile bekommen mit Brantho eine harte Schutzlackierung. Aber den Unterboden bekommste nicht 100% sauber. Da würde ich lieber zum PermaFilm greifen. Mit einer Malerrolle in hauchdünnen Schichten auf den Unterboden. Insgesamt 3 Schichten sollten ausreichen.


    Gruß

  • Meine Allradler (Wrangler, LandCruiser, Pinzgauer) bekommen alle die Mischung von Brantho Korrux 3in1 (Achsteile, Rahmenteile) und Fluid FilmLiquid A (Hohlräume), das funktioniert hervorragend.


    Das Fluid Film hält nicht so ewig, aber wenn man einen Kompressor zuhause hat ist das auch ruck-zuck wieder mal aufgefrischt. Nur sollte man nach der Behandlung das Auto am besten zum Nachbarn rüber stellen, das Zeugs tropft tagelang überall raus. Am besten parkt man am Hang, mal vorwärts, mal rückwärts, damit alles gut verläuft.


    Wolfgang

  • Morgen,
    Also ich empfehle immer das man sich Gedanken über den vorherrschenden Zustand des Bleches macht.


    Was bei neueren Fahrzeugen ohne Rost oder nur leichtem Flugrost noch einfach ist, wird bei alten Fahrzeugen zu einer echten Fleissarbeit.


    Bei neuen Fahrzeugen bzw erst ein paar Jahre alten kann man mit einer Mischung aus Bootslack (Marke Clou) und Owatröl Rostschutzöl eine glänzende Schutzschicht auf den Unterbodenschutz aufbringen. Wurde ein Unterboden schon entrostet und neu aufgetragen kann man das ebenso machen. Der Vorteil darin liegt in der Schmutzabweisung da sich keine klebrige Schicht bildet. Die Optik ist sensationell und die Reinigung ist ein Kinderspiel. Zudem bleibt die Schutzschicht elastisch und wird nicht von Steinschlägen zum abplatzen gebracht. Der Unterbodenschutz wird so vor dem austrocknen bewahrt. Selbst habe ich diese Methode noch nicht benutzt aber im Rostschutzforum gibt es dazu gute Erfahrungen.


    Bei dickem Rost den man nicht entfernen kann und wird die Stelle ständig von Wasser durchspült nimmt man ein dauerhaft kriechendes Mittel. Das kann FluidFilm LiquidA, FluidFilm ASR oder FluidFiml NAS sein, was ich auch favorisiere, oder auch Mike Sanders, Seilfett, Vaseline (Gorulan, Bootsfett) oder ähnliches. Hauptsache es trocknet nicht aus und kriecht dauerhaft weiter.
    Dann kommt anschliessend eine Runde PermaFilm oder Bitumen drauf falls man FluidFilm verwendet hat. Das verbindet sich schön und verhindert das FluidFilm irgendwann ausgespült wird. Oder man wiederholt die Behandlung JÄHRLICH.


    Das ist also perfekt für den Unterboden und Achskörper usw. Also alle Stellen die Wasserbelastung ausgesetzt sind. Gestern habe ich meinen Unterboden auf der Bühne genau untersucht, dort war alles noch in perfektem Zustand. Auch Stellen an denen ich auf Schneewehen aund zusammengeschobenem Schnee aufgesetzt habe waren zwar etwas blankgescheuert aber die Mischung ist dort hervorragend nachgekrochen und ich musste nur leicht ausbessern. Neuer Rost war auch dort nicht zu sehen.


    Für Hohlräume des Innenraumes die nicht ständig von Wasser durchgespült werden empfehle ich das gleiche. Aber dort kann man sich dann das PermaFilm oder Bitumen sparen. FluidFilm NAS oder ASR ist dort sehr gut, es läuft nicht weg und man muss nicht jedes Jahr Teppich und Verkleidungen abnehmen und alls nochmal machen. Ich kann beruhigt sagen das nach drei Jahren immer noch alles super beschichtet ist. Jährlich kontrolliert hatte ich es ja trotzdem.


    Hat man Stellen die gut chemisch (Säure) oder mechanisch (schleifen) entrostet wurden nimmt man eine Rostschutzgrundierung. Hammerit würde ich nicht benutzen, am Auto ist zuviel Bewegung und Spannung so das Hammerit abplatzen kann oder Risse bekommt. Rostbildung ist dann nur noch einen Schritt entfernt. Der Hersteller empfiehlt es ja auch für Massives Metall, nicht für dünne Bleche und Blechübergänge wie Falze usw.


    Ich habe dafür POR15 bevorzugt das sich da bestens bewährt hat. Auf dickem Rost hingegen nicht, es erreicht scheinbar nicht jede Pore und jedes Rostnest wenn der Rost zu dick ist. Zwei Schichten POR15 auf leichten Rost ist ein perfekter Schutz der auch nach Jahren nicht nachgibt.


    Allerdings gibt es enorme Haftungsprobleme auf blankem oder verzinktem Blech wenn es nicht absolut perfekt entfettet ist.


    Für blankes Blech und verzinktes verwende ich seit Jahren eine Zweischichtmethode. 1K-Washprimer (NICHT SÄUREPRIMER) in einer hauchdünnen Schicht NUR AUF ROSTFREIES BLECH auftragen. Roststellen spart man dabei aus, dort darf kein Washprimer drauf weil dieser den Rost nicht versiegeln kann, es würde stark weiterrosten. Dann ein oder zwei Schichten POR15 als Sperrschicht drüber da Washprimer unter Umständen mit der Zeit Wasser durchlassen kann. Damit hat man dann die ausgesparten Roststellen auch versiegelt. Das Ergebnis ist ein perfekter Schutz.


    Richtige Langzeitergebnisse bei der POR15-Methode habe ich noch nicht, erst etwa Zwei Jahre. Aber bisher hat keine einzige Stelle wieder Rost aufgewiesen. Ich habe einige Stellen von der Beschichtung befreit um "drunterzusehen".


    Bulla kennt die ganzen Methoden auch schon aus dem Rostschutzforum glaub ich.