Generelle Fragen zum Thema Poliermaschine

  • Ich habe mal ein paar Fragen zum Thema Poliermaschinen.
    Was bringt eine Poliermaschine eigentlich? Nur eine Kraftersparnis? Oder auch ein besseres Ergebnis?
    Ist man mit einer Polierschine nur bei schlecht gepflegten Lacken eine wirkliche Erleichterung?


    Desweiteren fehlt mir ein wenig der Überblick was man genau alles braucht. Warum ist eine Rotationsmaschine besser als eine Exzentermaschine? Irgendwie fehlt hier im Forum noch so eine Art Überblick für interessierte Einsteiger in die maschinelle Bearbeitung.


    Vielleicht kann einer von euch ja mal die wichtigsten Aspekte zusammentragen. Es gibt ja einige mit großer Erfahrung hier. :) Vielen Dank schon mal für eure Antworten.


    Gruß
    Pascal

  • Hallo und danke für Deine Fragen.


    1. Was bringt eine Poliermaschine eigentlich?
    Ja, sie bringt definitiv eine Kraftersparnis und ja, mit einer Maschine bekommt man ein besseres ERgebnis als bei handarbeit. Dabei gilt für mich die Regel, je beschäfigter ein lack ist, desto eher ist es Zeit für die Anwendung einer Maschine. Mit der Hand ist es einfach eine irre Arbeit und man bekommt es meist nicht so gleichmäßig hin wie bei der Verwendung einer Maschine.


    Durch die Nutzung einer Maschine übst Du gleichmäßigen Druck auf die gesamte bearbeitete Fläche aus und somit entsteht ein gleichmäßiges und damit sehr gutes Oberflächenbild. Bei einem neuwertigen Lack ohne Lackdefekte kann man u.U. auf eine Handpolitur ausweichen, aber auch da ist eine Maschine vorteilhaft. Dafür spricht auch, dass man gerade bei gröberen Lackdefekten eine breitere Auswahl an Polituren hat, die mit Handbetrieb nicht oder nicht so optimal funktionieren. Gerade bei dunklen Lacken können bei Handpolitur Ungleichmäßigkeiten entstehen, die einfach aus unterschiedlichem Bearbeitungsdruck der Hand etc. entstehen.


    2. Eine Rotationsmaschine ist nicht besser als ein Exzenter
    Beide Maschinen haben aus meiner Sicht unterschiedliche Arbeitsbereiche. Mal ganz knapp reduziert sage ich, die Rotationsmaschine bei mittleren und schweren Defekten, den Exzenter bei leichten Defekten. Eine Rotationsmaschine dreht halt nur, dies aber mit hohen Geschwindigkeiten (im Einsatz um die 1500-2500 Umdrehungen p. Minute). Damit geht eine im Vergleich zum Exzenter (die zieht nur eliptische Bahnen) stark erhöhte Abtragsleistung und Hitzeentwicklung einher. Im Prinzip kann man mit einem Exzenter auch mittlere und sogar mittlere Lackdefekte beseitigen, jedoch dauert dies wegen der geringeren ASbtragsleistung sehr lang. Mit einer Rotationsmaschine ist man hier bedeutend schneller, aber dafür muss man auch höllisch aufpassen. Aufgrund der Drehgeschwindigkeit und der damit in Abhängigkeit stehenden Abtragsleistung kommt es bei ungeübten benutzern häufig zu Lackschäden. Da kann es z.B. passieren, dass man an Kanten, Rundungen oder Ecken mal schnell durch den Lack durch und auf der Grundierung ist oder man zu lang auf einer Stelle bleibt und dort der Lack "verbrennt".


    Darum kann ich jedem empfehlen, seine ersten Versuche mit einem Exzenter zu machen. Ist deutlich sicherer. Wer eine Rotationsmaschine perfekt beherrscht (dazu zähle ich mich auch noch nicht), für den ist diese Maschine natürlich ideal.


    3. Was braucht man als Zubehör?
    Du brauchst natürlich Polituren (z.B. Meguiars #80, #82, #83) und Polierschwämme. Hier empfehle ich aus meinen subjektiven Erfahrungen folgende Anzahl:
    3-4 mittelharte Pads (z.B. Lake Country Orange Light Cut oder Meguiars 7009, 8009)
    2-3 weichere Pads für den Auftrag von Hochglanzpolituren, Waxen, Versiegelungen usw. (Lake Country weiß oder weicher Schwarz, Meguiars Finishing Pad)


    Wie und in welcher Kombination man diese verwendet, hängt ganz von der Maschine, von der Politur und dem zu bearbeitenden Lack ab. So kann ich z.B. die mildeste Meguiars Politur #82 sowohl mit einem weißen polishing Pad (LC weiß) oder mit dem härteren LC Light Cut verarbeiten. Auch reichen für den Auftrag von Wachsen/Versiegelungen/Reinigern (z.B. Dodo Lime Prime) die preiswerten roten Pads von Petzoldts oder Devolgloss aus. Nehme ich auch sehr oft und gern.


    Bevor hier eine eigene Anleitung durch das Team fertig erstellt worden ist, stelle ich Euch mit frdl. Genehmigung des Autors DaveKG (http://www.detailingworld.co.uk) eine sehr anschauliche und ausführliche Anleitung für die Arbeit mit dem Exzenter (DA) und einer Rotationsmaschine zur Verfügung. Ihr könnt Euch die PDFs downloaden und durcharbeiten, natürlich solltet Ihr des Englischen mächtig sein ;).


    Rotationsmaschine
    http://www.file-upload.net/dow…/rotarypolishing.pdf.html


    Exzenter, english Double action DA
    http://www.file-upload.net/dow…1907/dapolishing.pdf.html

  • Also sehe ich das richtig, dass eine Exzentermaschine für mich am geeignesten wäre. Da bleibt ja nur die G220 oder? Dazu dann #83 und #80? Welche Pads sollte man nehmen? Lohnen sich evtl. auch die angebotenen Sets? Lohnt eine Auslandsbestellung oder habe ich da mit Inkompatibilitäten zu rechnen? Inland wäre wohl auch wegen der Garantie ratsamer...Sorry für die vielen Fragen. :)


    EDIT: Sry, da haben wir gleichzeitig geschrieben. :)

  • Genau. Mit der G220 von Meguiars hast Du schon eine sehr gute Maschine ausgewählt. Ich würde Dir aber ans Herz legen, diese unbedingt in Deutschland zu kaufen. Denn hier hast Du den besten und zuverlässigsten Support im Schadenfall und im Idealfall den Händler vor Ort.


    Ich selbst habe die Rotex 125FEQ, ist allerdings sehr viel teurer.


    Bei den Pads kannst bei den weichen (siehe oben) meinen Empfehlungen folgen. Bei den harten Pads gibt es jetzt die neuen LC CSS Pads, also solche mit kleinen Vertiefungen in der Oberfläche. Ob die jetzt besser oder schlechter als die "alten" glatten Pads von LC sind, kann ich net sagen. Davon solltest Du jedenfalls 3, besser 4-5 Stück haben für den Anfang. Bei den Polituren liegst Du richtig. #83 und #80 sind sehr gute Polituren und sollten für den Anfang erst einmal reichen.

  • Nein, da bleibt nicht nur die G220.Es ist zwar schon eine super Maschine, aber es gibt auch einige Alternativen wie z.B. die Flex XC 3401 VRG. Diese Maschine "vereint" eine Rotationsmaschine und einen Excenterschleifer. Bei dieser Maschine wird der Teller nicht durch die Fliehkraft die durch die Orbitalbewegung verursacht wird gedreht, sondern sie besitzt einen permanenten Zwangsantrieb. Dadurch kommt der Teller auch bei höherem Druck auf die Maschine nicht zum stehen wie es bei allen anderen Excentern der Fall ist.



    http://www.flex-tools.com/de/P…XC_3401_VRG/index.php</a>


    Hier ist schön der Vergleich zu sehen zwischen der Flex und der Porter Cable (vergleichbar mit G220)


    [video]

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    [/video]




    Auch wird die Festool Rotex sehr gerne genommen, sie gilt als "Mercedes" unter den Excentermaschinen.


    http://www.festool.de/mediando…=4536&PARENT=&AKTIVPROD=1

  • Ok wenn ich das also richtig sehe, gibt es bei den Exzentermaschinen dann auch noch Unterschiede in Sachen Leistungsfähigkeit. Also in etwa in dieser Reihenfolge:
    1. Festtool
    2. Flex
    3. G220 und Konsorten


    Die Reihenfolge entspricht also auch deren Preis. ;) Wenn ich es auch richtig verstanden habe (vgl. Video) kann ich mit den teureren Maschinen schneller Lackdefekte beseitigen, bei den günstigeren brauche ich dann mehrere Durchgänge, richtig?

  • Bei der Flex geht es auf gar keinen Fall, weil der Teller ein Zahnrad hat wodurch er angetrieben wird. Flex bietet leider nur einen Teller in der Grösse 140mm an. Dieser wurde schon verkleinert, die erste Generation der 3401 wurde mit 160mm Tellern ausgeliefert.


    Man kommt schon an fast alle Stellen ran, bis auf kleine Rundungen wie z.B. in den Türkanten. Mein Auto kann ich komplett mit der Maschine machen bis auf eben diese Türkanten.

  • Also ich bin von G220 auf die Flex gewechselt und das ist schon nochmal ein Steigerung gewesen, allein weil die mehr Leistung hat was man spürt. Vom Handling her sind beide Maschine relativ identisch, ein kleiner aber kaum ins Gewicht fallender Nachteil ist das die Flex etwas länger ist in meinen Augen, da sie dadurch etwas unbeweglicher ist aber wirklich nur minimal, mit dem richtigen Handling was mit der Übung kommt ist das sicher kein Problem. Hab die Flex ja erst einmal für ein komplettes Auto genommen. Kann die aber nur wärmstens empfehlen.


    Gruß Ronny

  • Ich habe auch die Festool Rotex 125FEQ und bin mit der sehr zufrieden,die ist nicht allzu schwer und sehr handlich und bis jetzt hab ich auch alle Defekte mit der wegbekommen aber das ist auch zum nicht geringen Teil eine Frage der Kombination aus Pads und Politur. Da muss aber jeder seine eigenen Erfahrungen machen damit er für sich weiß was er mit welcher Kombo wie bearbeitet. Für Einsteiger da schließe ich mich den Anderen an ist aber eine Excenter auf jedenfall besser geeignet als eine Rotationsmaschiene.

  • Vielen Dank erstmal für eure Antworten. Ich werde jetzt erstmal in mich gehen und mir die Sache noch einmal überlegen. Eins steht nur fest, die Sache mit der Rotationsmaschine ist mir im wahrsten Sinne des Wortes zu heiß. :D Wenn dann wird es die G220 oder die Flex werden. :) Trotzdem bin ich auf die Anleitung für Exzentermaschinen gespannt. :)

  • Nach 5 Autos, die ich bisher mit der G220 bearbeitet habe, habe ich noch eine Frage :) .


    Woran sehe ich eigentlich, dass eine Politur komplett gebrochen ist und ich die Reste mit einem MFT wegwischen kann?
    Ich habe das bisher immer nach Gefühl und Erfahrung gemacht, wie auch sonst? Es hat immer besser geklappt und spätestens bei der 3. Aufbereitung war ich mit meiner erreichten Defektkkorektur zufrieden.


    Wie kann ich nun aber 100% sicher sein, dass ich den richtigen Zeitpunkt zum stoppen gewählt habe?

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