Cairbon CB66 - DER TEST auf Unischwarz

Liebes Forum, liebe Pflegewütige.

Wenn der Walter was empfiehlt, dann horcht die Fahrzeuggemeinde auf. Zwar hat sich der Röhrl bisher eher damit profiliert, Autos DRECKIG zu machen, aber nun steht er für ein Produkt ein, dass eben diesen Dreck wieder runter bekommen soll. Und zwar:

1. ohne Wasser
2. ohne Kratzer ... und das...
3. GARANTIERT!!!

Hochtrabende Worte allemal!

Wir waren natürlich alle furchtbar neugierig, haben fleißig das kostenlose Testpaket bestellt und den Vertrieb damit offensichtlich überfordert, denn Stand 28. August ist die Testaktion erst mal ausgesetzt.
Tja, die Pflegegemeinde ist doch größer, als kalkuliert

Ich gehörte aber noch zu jenen, die beliefert wurden und das sogar SEHR zügig.
Am Vortag bestellt, am nächsten Tag den Umschlag im Briefkasten gehabt.

Und SO sieht das aus, wenn das ankommt. Schön vor Staub geschützt im Zip-Beutel verpackt:
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Hier mal ein Vergleich des Tuchs mit dem gelben Zaino-MFT.
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Das ist schon recht flauschig, im neuen Zustand. Allerdings kenne ich die Tücher auch von anderen Herstellern und deren MFTs haben nach diversen Wäschen begonnen zu verknoten. Naja, selbst wenn: Ist ein ganz brauchbares Tuch.

ABER: Vorsicht vor dem Aufdruck auf der kurzflorigen Seite!
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Der ist hart und birgt ein deutliches Kratzrisiko. Er sollte also bei den ersten Verwendungen nach innen gefaltet bleiben. Wie wir schon von einigen Stellen gehört haben (und sich eben nach der eben getätigten, ersten Wäsche bestätigt hat), verblasst der mit der Zeit und die Farbe geht raus. Sollte also nach einigen Wäschen auch komplett benutzbar sein.

So, was ist denn noch drin, im Tütchen? Ein kleiner Produktkatalog und... siehe da, der WALTER...
Sagt Walter "Hallo":
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Desweiteren haben wir ein DIN-A4-Blatt mit der Anwendungsanleitung. Lest selbst... (die angesprochenen Latexhandschuhe sind im Übrigen wohl schon wegrationalisiert worden)
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Die Produktflasche selbst mit Zerstäuberaufsatz sagt erneut: GARANTIERT KRATZERFREI!!!
... zusätzlich enthält das Zeug eine Menge Lösungsmittel und ist offensichtlich brandgefährlich
(ich sag schon mal McFly Bescheid ;))
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So, ich hatte ja erwähnt, dass der Unischwarze das Testobjekt sein sollte.
Helle Metallicfarben sind imo überhaupt nicht geeignet, um wirklich zu sehen, ob das Ganze funktioniert und vor allem kratzerfrei bleibt - jedenfalls nicht nach einer einzigen Anwendung.
Der 911er hatte zwar seit der letzten Wäsche keine Regenfahrt hinter sich gebracht, STAND aber dreimal im Regen und wurde danach entweder kurz trocken gefahren (auf trockener Straße) oder trocknete selbstständig vor sich hin. Dies bedeutete, dass er schon ziemlich dreckig war, ohne jetzt grobe Partikel auf dem Lack zu haben.
Seht selbst:
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Vorgang sollte wie folgt sein:
- Motorhaube in drei Bereiche abgeklebt,
- Fahrerseite vorne an der Stoßstange als Kontrollpanel für einen "herkömmlichen" Quick Detailer (in diesem Fall für den Chemical Guys Pro Detailer) auf ebenfalls dreckigem Lack
- Fahrerseite zur Scheibe hin das Panel für den Cairbon CB66
- Beifahrerseite später zur herkömmlichen Wäsche mit Wasser und allem Drum und Dran:
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Da ich immer der größte "Niemals Detailer auf dreckigem unischwarzen Lack"-Schreier bin, war ich natürlich ziemlich nervös ob des Ergebnisses und hatte mir für den Fall der Fälle schon mal die Poliermaschine zurechtgelegt:
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So, jetzt aber Butter bei de Fische!
Erstes Panel: Chemical Guys Pro Detailer....
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flächendeckend aufgesprüht (wollte ja keine Stelle trocken wischen, bei dem Dreck auf dem Lack)
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... mit einem Prima Monster Fluffy in Bahnen von oben nach unten abgewischt...
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... was ein hübsch dreckiges Tuch zurückließ...
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... und einen so dreckigen Lack erwartungsgemäß nicht komplett reinigen konnte. Übrig blieben leichte Schlieren und recht ausgeprägte Reste der Wassertropfen:
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... tja, und wie nicht anders zu erwarten: KRATZER! Macht das sieben Mal in einer Woche Abends und am achten Tag erschlägt es euch, wenn die Sonne schräg auf den Lack fällt. Hier abgelichtet unter dem LED-Lenser (frei Hand bei 1/2-sec. Belichtung, entschuldigt die leichte Unschärfe)
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DAS war das erwartete Ergebnis, wenngleich ich sogar Schlimmeres befürchtet hatte. Die Kratzer aber waren drin und kamen definitiv von DIESER Quick-Wäsche, denn ich kenne meinen Lack in und auswendig und die Richtung passte ebenfalls exakt zum Wischen.

So, die Spannung steigt, der neue Kandidat tritt in den Ring:
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... ebenfalls flächendeckend aber so dünn wie möglich aufgesprüht:
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... ebenfalls in längsrichtung nach Anleitung abgewischt (langflorige Seite zuerst für den groben Dreck)...
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... was erneut ein dreckiges Tuch zurückließ...
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... aber auch massive Schlieren. In EIMAL Wischen ist da schon mal nix erledigt:
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Also mit der kurzflorigen Seite hinterher:
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... und nachdem ich so zwei/dreimal drübergewischt hatte, sah das so aus...
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Ebenfalls nicht hundertprozentig sauber. Es blieben auch hier starke Reste der Wassertropfen und auch die beiden Baumrückstände ließen sich nicht zum Gehen überreden (wurden lediglich verwischt):
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Wie aber stand es um die Kratzer?? Hmm..., also wie soll ich sagen??
Es gab keine! In der Tat nicht.
Ich habe minutenlang mit der Nase auf dem Lack rumgesucht, die LED-Lenser im Anschlag und immer wieder im Vergleich mit der Stelle vom Pro Detailer, wo die Kratzer waren. Ich konnte beim besten Willen keine neuen und dem Cairbon zuzuschreibenden ausmachen. Nix...
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Hier mal ein Video, das gut den Unterschied zwischen Pro-Detailer-Fläche und Cairbon-Fläche zeigt. Der Schwenk beginnt unten beim Pro Detailer, die Kratzer sind sichtbar - geht dann über das Abklebeband zum Cairbon und man sieht, dass keine Kratzer entsprechend dem Pro Detailer vorhanden sind:
[video]

Aber ich wollte es wissen!
Ab zur Seitenbacke hinten links. So ziemlich das kratzempfindlichste Teil an diesem Auto (warum auch immer). Das muss ich meist nur schief angucken und schon sind Spuren drin.
Gleiche Prozedur wie auf der Haube (natürlich mit einer sauberen Seite des Tuchs).
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Auch hier: Schlieren nach dem ersten Wischen:
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... und hier nach dem Nachwischen:
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... und Kratzer??? JA, ein paar...
Allerdings musste ich mich dafür schon ziemlich verrenken und Anstalten machen, um das zu knippsen:
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Ausschnittvergrößerung:
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Mal nach draußen fahren:
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Also, die Überraschung war zunächst schon mal recht präsent.
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Beading vom CB66 nach HDR-Vorreinigung des Wagens:
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Beading vom Pro Detailer:
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Das gleiche nochmal, nachdem ich den Beginn der Wäsche aufgrund eines Naturschauers verzögern musste -
NATURBEADING CB66:
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Naturbeading Pro Detailer:
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Auch hier hat das Cairbon imo knapp die Nase vorne.

Nun kam die übliche Wäsche für den Rest: Foam-Gun, Zwei-Eimer, HDR und anschließende Trocknung mit Elite Plush Deep Pile-Tuch:
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Danach sah die herkömmlich gewaschene Haubenseite so aus, auch hier die Wassertropfenreste nicht ganz weg, insgesamt aber auf der Fläche gesehen etwas schwächer in der Ausprägung:
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... und Kratzer?? Keine:
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Um sicher zu gehen, dass das Cairbon nicht irgendetwas überdeckt, habe ich die mit CB66 gereinigte Fläche abschließend noch mal mit ISO-PROP-Mischung abgewischt. Auch danach ändert sich nichts am Gesamtbild, das nahezu kratzerfrei ist/war.
Aufgrund der eingetrockneten Wassertropfenreste und der Kratzer vom Pro Detailer gab es dann natürlich doch eine kurze Hochglanzpolitur und einen Auftrag mit einem hochwertigen Rostlöserwachs.

Mein persönliches, rein subjektives Fazit zum Cairbon (und ICH werde NICHT von dieser Firma bezahlt!!)
In der Tat scheint es der schonendste Quick Detailer zu sein, wenn es um die Reinigung von ernsthaft dreckigem Lack geht.
Das kann sich natürlich ändern, wenn man das wieder und wieder und auch mit gröberem Schmutz macht und man irgendwann mal schrägen Sonneneinfall hat, für den Moment hat er mich aber überrascht und auf unkritischen, hellen Metallic-Lacken könnte das sogar eine Alternative sein, wenn das Auto nicht all zu dreckig, die Rückstände noch nicht zu hartnäckig sind.

Kaufe ich ihn mir deshalb??
Nein!

Das Zeug ist mir definitiv zu teuer und ich werde auch mit Cairbon nicht zum täglichen Schmutz-Detailer.
Zumal er in der Reinigungsleistung gegen eine "richtige" Wäsche nicht ankommt und in der Verarbeitung aufgrund seiner Neigung zu Schlieren auch nicht vollkommen ohne Anspruch ist.
Dazu kommt, dass ich nicht weiß, was da drin ist und keiner weiß, wie das mit etwaig auf dem Lack liegenden Wachsen oder Versiegelungen harmoniert.
Bleibt man da in einer Cairbon-Linie (gibt ja auch eine Versiegelung von den Jungs), dann könnte das schon eher Sinn machen.
Desweiteren würde ich es auch mit dem CB66 nicht so weit treiben, dicke Drecksbrocken vor dem Tuch herzuschieben. Irgendwann sind der Chemie Grenzen gesetzt und die Physik setzt ein. Da kann auch das tollste Produkt dann nicht mehr Dreck "umschließen", "anheben", "in Atome zersetzen" oder weißderkuckuck...

Für alle, die sich das Test-Set geordert haben:
Probiert es mal aus, macht euch euer Bild und bildet euch eure eigene Meinung.

@All: Erst Mal Danke für eure netten Worte, was den Test angeht.

Nox: Ich denke, genau für diesen Zweck ist er eine gute Alternative. Zumal (jeder, der es bekommen hat) der kleine Pumpzerstäuber dafür eine perfekte Mitnehmgröße hat.

dannyriviera: Du glaubst gar nicht, wie voreingenommen ich dem Produkt gegenüber war. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen mit Trockenwäschen an diesem speziellen Lack, hatte ich das Thema Quick-Detailer nur noch mit unguten Gefühlen im Kopf.

Seba: Tja, so sieht er leider aus, wenn man mit dem Makrobereich der Kamera arbeitet. Die Steinschläge auf dem Unischwarz sind schon extrem und Haube und Frontstoßstange warten schon zwei Jahre auf eine Neulackierung. Hab es bisher nicht geschafft. Dazu gesellen sich dann noch ein paar Fussel von MFTs, die sich da im Licht brechen, und schon hast du einen feinen Metalliclack

@Immo: machen wir gerne wieder kurz vor dem Winterschlaf

Tommi: Ich habe bei der Anwendung auch überlegt, wie ich es mache. Ob so sparsam wie möglich oder halt eben flächendeckend. Da ich dann gegenüber dem Pro Detailer keinen objektiven Vergleich gehabt hätte, habe ich es dann ebenfalls halbwegs flächig benetzt.
Das Zeug gaaaaanz gering zu versprühen, ist aber imo mit dem Zerstäuber auch nicht drin. Du hast halt einen Bereich, wo relativ viel landet und eine Korona drumherum, wo nur so Spratzer entstehen. "möglichst dünn UND gleichmäßig" ist somit schon mal nicht drin
Jetzt könnte man hingehen und auf so eine Fläche nur zwei Sprühstöße machen und darauf hoffen, dass WÄHREND des Wischens der Schutz-/Anhebeeffekt beim Schmutz auch klappt, aber da war ich dann echt zu schissig.
Den exakten Verbrauch kann ich nicht mehr berechnen, da ich nicht weiß, wie viel da zu Beginn drin war. Ich glaube auch nicht, dass Cairbon in das Testset immer exakt die gleiche Menge abfüllt, so dass ein nachträgliches Messen jetzt auch nichts bringen würde. Auf dem Bereich habe ich vier Pumpstöße auf den Lack gegeben.
Allerdings: 100 ml sind da bei mir in keinem Fall drin.

Ich habe mir aber gestern Folgendes überlegt:
Analog zu meiner Erfahrung zu Beginn von Trockenwäschen an diesem Wagen, werde ich nun nach jeder Stephase draußen und jeder Fahrt (Regenfahrten werden vermutlich nicht dabei sein) die Haube mit dem Zeug trocken detailen, solange ich noch Produkt habe. Davon werden Bilder gemacht und am Ende schauen wir uns das nochmal an. Dann können wir auch sehen, was eine Langzeitanwendung damit bewirkt. Dabei werde ich dann weniger Produkt verwenden und versuchen, das Ganze möglichst fein zu zerstäuben - Abgemacht??

.... und am Ende können Imo und ich dann den Wagen machen

Zitat von Sebastian

Hallo Walter!

Danke, S.
Naja, wenn im Hintergrund die Poliermaschine zur Sicherheit liegt, dann ist es ja gar nicht so ein großes Wagnis.
Und irgendwie ist es ja schon die Neugier, die einen bewegt, zu sehen, wie es um eine GARANTIERTE Kratzerfreiheit steht.
Ich bin gespannt, wie jetzt die "Langzeit"-Phase endet.