Honda S2000 - Berlinetta Black

  • Moin!
    Um diesen Honda-Bereich mal wieder etwas mit Leben zu erfüllen, möchte ich hier den Bericht zu meiner ersten Maschinenpolitur einstellen. Heute, mit über einem Jahr mehr Erfahrung würde ich das eine oder andere vielleicht etwas anders machen, aber das Ergebnis zeigt eigentlich, das nicht viel falsch gelaufen sein kann.


    Der Lack des Opfers war gutachterlich als "kaputt" befunden worden. Da konnte also nichts mehr verschlimmbessert werden.


    Auto
    Honda S2000
    Berlinetta Black (uni schwarz)
    Etwa 1/4 Jahr auf der Straße und 6.000km auf dem Tacho.


    Zustand
    Der Wagen wurde vor der Auslieferung "aufbereitet". Muß aber wohl das ältestes Pad gewesen sein, was der Azubi genommen hat. Der Lack war über und über mit Hologrammen und Swirrls. An allen Gummis und Falzen waren noch weiße Polierreste zu finden. Gemäß Gutachter ist der Lack auch nicht mehr zu retten. Angebote für Neulackierung liegen vor.
    Da das mit dem Gutachter und den Versicherung etwas gedauert hat, wurde mit dem Wagen zwischenzeitlich der Urlaub verbracht. Daher auch die Kilometer. Die Kratzer waren aber auch bei Auslieferung mit <100km auf dem Tacho schon vorhanden.


    verwendete Mittel
    Meguiars #83
    Meguiars #80
    Menzerna RD 85
    ChemicalGuys EZ CremeGlaze
    ChemicalGuys Jetseal109
    ChemicalGuys Wheel Wax Guard (Felgen)
    ChemicalGuys ProPolish+ (Handpolitur)


    Hilfsmittel
    Wäsche:
    ChemicalGuys Citrus Wash&Gloss
    Meguiars AllPurposeCleaner (1:10)
    Reinigung:
    ChemicalGuys Synthetic Detailer
    Magic Clean Knete
    Türeinstiege:
    Meguiars Ultimative Quick Detailer
    Reifen:
    Meguiars Hyper Dressing (1:4)
    Scheiben:
    Meguiars ClassCleanerConcentrat (1:10)
    Polierpads:
    Meguiars Soft Buff 2.0 W7207/W8207 und W9207
    Pads und Schwämme von Meguiars, ChemicalGuys und Petzoldts
    Microfaser:
    ChemicalGuys Elite (7 Stück)
    ChemicalGuys 530 XL (zum Trocknen)
    ChemicalGuys The Gripper Aplicator (Reifen)
    Microfaser Wash Mitt (Waschhandschuh, vermutlich von CG)
    diverse:
    Nevr Dull (Metallpolitur)
    Polo Motorrad Gel Reiniger (Felgen)
    Kestrel Dual Action DAS-6
    Malerpinsel 40mm
    Malerkrepp
    Tesa Lack-Klebeband (blau)


    Der Wagen war bereits vor einer Woche bei mir, um mal einen Testspot mit der Maschine zu bearbeiten. Ein erster Versuch vor etlichen Wochen mit der Petzoldts Füllpolitur konnte nicht unbedingt überzeugen. So war die Aufgabe klar, und die Arbeit konnte ohne großes Probieren begonnen werden. Wie gesagt, es ist das erste Auto was ich mit der Maschine bearbeitet habe.


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    Hier also das Sortiment im Überblick. Wie sich später herausstellte, waren nur die MF-Tücher etwas knapp. Also wurden einige vor dem Versiegeln in die Waschmaschine gefeuert und konnten dann nach einer Runde im Trockner ein zweites Mal verwendet werden.


    Es ging also los mit einer ordentlichen Wäsche. Die Fliegenreste an der Front wurden mit APC eingeweicht, der Bremsstaub machte Bekanntschaft mit dem POLO Gel-Reiniger. Ein Überbleibsel aus meiner Zweiradzeit, das aber immer noch sehr gut Funktioniert. Abgetrocknet wurde mit dem 530'er Tuch von CG.


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    Im Anschluß wurde mal kurz die Knete auf die letzten Unebenheiten losgelassen. Waren aber nur ganz wenige Fliegenschisse auf der Haube. Der Detailer machte seine Arbeit sehr gut. Hatte sonst immer Waschwasser dafür genommen.


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    Dann ging es ab in die Garage. Die beiden 150w-Spots wurden gezündet und es konnte ein letztes Mal ein Blick auf die Lackschäden geworden werden. Wie gesagt, der Lack wurde von einem Fachbetrieb aufbereitet und so bei Regenwetter ausgeliefert. Das richtige Licht deckt die Defekte aber gnadenlos auf.


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    Zum Glück hat der Honda kaum Teile zum Abkleben. Der Verdeckrahmen bekam das blaue Tesa. Die Seitenblinker und wenige andere Teile wurden mit einfachem Malerkrepp abgeklebt.
    Dann konnte es mit der Politur endlich losgehen. Die Wahl fiel auf die #83 und harte Pads. Bei Stufe 5-6 ging es dann zur Sache. Der Honda-Lack ist relativ weich. Daher brachte in den meisten Fällen schon ein Durchgang mit der #83 ein gutes Ergebnis. An einigen Stellen bin ich ein 2. Mal drüber gegangen. Nach etwa den halben Wagen habe ich das Pad gewechselt. Ab da lief es auch besser mit der Politur-Dosierung. Hatte vorher wohl immer etwas zu kleine Flächen oder zu viel Politur verwendet.


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    Das Ergebnis was schon sehr gut, aber natürlich noch weit weg vom Hochglanz. Parallel hat der Besitzer mit der Hand die Front- und Heckschürze bearbeitet. Da kommt man mit den großen Polierpads einfach nicht in die Ecken. Zudem hat er gleich noch den schmalen Scheibenrahmen poliert. Dazu kamen diverse Auftragspads zum Einsatz. Weiter ging es also mit der #80 und einem mittleren Pad auf Stufe 3-4.


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    Der Glanz wurde deutlich gesteigert, aber so richtig perfekt was das noch nicht. Also habe ich mal die Menzerna-Proben genauer angeguckt und das feinste Finish-Fläschen mit der RD 85 gewählt. Zusammen mit einem weichen Finish-Pad und Stufe 4-5 ging es auf zur finalen Politur. Die Politur lässt sich gut verarbeiten, staubt aber ganz minimal. Das anschließende Abtragen ist im Vergleich zu den Meg's vergleichsweise schwer. Aber das Ergebnis ist sehr gut. Bis auf ganz wenige, tiefe Kratzer wurden sonst alle Defekte beseitigt. Der Lack glänzte nun schon genau so schön wie die Felgen. Die wurden nebenbei nämlich mit der CG WheelWax bearbeitet. Da sollte der Dreck also nicht mehr so schnell haften. Die Endrohre des Auspuffs wurden mit NevrDull bearbeitet.


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    Um das Sortiment voll auszuschöpfen und den Bogen zur CG-Versiegelung zu bekommen, wurde dann das EZ aufgetragen. Wieder mit einem weichen Pas, diesmal aber nur auf Stufe 1-2. Gerade so, das die Maschine zu rotieren begann. Aber ohne großes Durcharbeiten, einfach nur verteilen und mit 2-3 kurzen Durchgängen ein schönes Muster fahren.


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    Jetzt mußte der Glanz natürlich angemessen konserviert werden. Dabei viel die Wahl auf das Jetseal. Als letztes Topic war evtl. noch ein Wachs geplant. Aber das ist noch auf dem Postweg unterwegs. Wird vielleicht später noch nachgeholt.
    Die Versiegelung wurde in zwei Lagen verarbeitet, unter Beachtung der empfohlenen Ablüftzeiten. Mit dem weichen Pad auf Stufe 1 ging das aber flott bei wenig Materialeinsatz. Auch das Abtragen mit dem MF-Tuch gelingt einfach. Kein Vergleich zu der Schinderei mit LiquidGlass die ich früher immer Hatte.


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    Wir haben leider keine 50/50 Bilder gemacht, die man hier zeigen könnte. Ich habe nur eines gefunden, was nach dem ersten Durchgang mit der #83 entstanden ist. Da die Vorgehensweise beim Testspot aber identisch war, sind die anderen Bilder eine Woche älter.


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    Zum Abschluß der ganzen Aktion wurden dann natürlich noch die Fenster geputzt. Die Einstiege und Falze wurden mit dem UQD vom Schleifstaub befreit.


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    Wir haben zu Zweit 9 Stunden für die ganze Aktion gebraucht. Pausen wurden keine gemacht, nur haben wir den Wagen nach jedem Durchgang kurz für ein paar Fotos aus der Garage gerollt. Ohne die Fotos wäre es sicher schneller möglich gewesen, sind immerhin doch über 300 Stück geworden. Die überzogene Pause wurde aber im Anschluß bei kühlem Bier und ein paar Steaks nachgeholt.


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    Es war ein harter Tag, aber ich denke es hat sich richtig gelohnt. Bis auf ein kaputtes Pad (Klett abgerissen) geb es keine weiteren Verluste.


    Danke fürs Lesen.
    Gruß Ingo

  • Hat der Aufbereiter bei Ferrari das Auto putzen gelernt oder war der völligst besoffen?
    Die Lackdefekte sind mal richtig übel!
    Haste aber wieder sehr gut hinbekommen was dem Glanz angeht.
    Nach so einem harten Tag kann man sich ruhig auch mal ein kühles blondes gönnen! :thumbup: :thumbup:

  • Es ist echt immerwieder unglaublich was manche Autohäuser einem als "Aufbereitet" verkaufen wollen....
    Das sieht schlimmer aus wie zehn Jahre Bürstenwäsche.....


    Auch schade um die Lackdicke die bei der sinnfreien gewaltaktion über den Jordan ging....


    Zum Glück war das Teil bei dir gut aufgehoben !
    EIn richtiges Knaller Ergebnis ! :thumbup:

  • Junge junge...wie kann man so ein Gerät lacktechnisch so dermaßen vergewaltigen...?
    Den Aufbereiter müsste man ja glatt anzeigen...wegen "Fahrlässiger Autoverletzung" oder sowas...


    Aber schickes Ergebnis, keine Frage. Ich hoffe, das arme Ding muss nun nirgend wo anders mehr hin, ausser zu Dir?! ;)

  • Ja,
    der Wagen kommt jetzt immer mal wieder bei mir auf den Hof. :D


    Hintergrund für die Aufbereitung waren ein paar Spuren der Putzfrau. Der Wagen stand über ein Jahr im Showroom und bekam dort wohl ein paar Mal Kontakt mit einem Staubwedel. Und diese wenigen Spuren sollten beseitigt werden. Der Aufbereiter hat die Sache durch ein dreckiges Pad und die schlechte Arbeit (Wachsreste überall) erst so schlimm gemacht.
    Durch die Versicherung des Aufbereiters bin ich so ja immerhin indirekt zu einer guten Grundausrüstung gekommen.

  • Lack als "tot befunden".. das sind doch Vollidioten!
    Super Arbeit und selbstverständlich, dass man den Lack noch gut in den Griff kriegen konnte.. denn der war ja nicht wirklich tot, sondern völlig falsch behandelt.

  • Man muss auch bedenken dass der Gutachter da andere Berechnungen macht als du.
    Ich schätze mal der wird einen Aufbereiter mit min 50€ Stundenlohn berechnen und da
    bist du bei 2x9x50, oder lassen wir es 15 Gesamtstunden sein 750€ ... zzgl Material usw.
    Und bei 1000€ und einer fragwürdigen Lackdicke wird die Neulackierung billiger sein
    (rein rechnerisch)


    Aber egal, das Ergebnis schaut super aus und du hast es wieder zu einem
    wahren Schmuckstück gemacht!


    Grüße