Einhell BT-VC 1250 – Oder was taugt ein Nass-/Trockensauger für 25 €

  • Ich schreib’s mal einfach, kann ja nicht schaden.


    Die Vorgeschichte:


    Eigentlich steht bei mir der Kauf eines besseren Gerätes an, welches ich zum Nass-/Trockensaugen nehmen kann, oder aber auch ein Gerät mit Waschfunktion. Darüber ist aber noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Leider steht auch mein bisher genutzter Nass-/Trockensauger (Profigerät von Kärcher) an der Feuerwache nicht mehr zur Verfügung. Er steht nun mit Anschaffung eines Rüstwagens und Rollcontainersystems für Nachschubzwecke als Reserve-Einsatzmittel neben Tauchpumpen und Schläuchen fest verladen auf einem Rollcontainer, natürlich in letzter Reihe. Somit wird eine private Nutzung weder gedultet noch ist sie möglich, wenn ich nicht die halbe Wache umräumen will. Also musste auch eine kurzfristige Lösung her, wenn ich nicht laufend den Haushaltsstaubsauger hin- und her schleppen will.


    Spontane Unlust hielt mich entgegen meiner Gewohnheit ab, das Schalke-Auswärtsspiel in Stuttgart zu besuchen (war die Woche ja schon nach München gefahren) und so entschied ich mich, den monatlichen Stammtisch vom Forum passat35i.de, welchen ich seinerzeit mit initiiert hatte, in Münster zu besuchen. Beiläufig erwähnte dort ein Kollege, dass im Baumarkt nebenan für 25 € Nass-/Trockensauger von Einhell im Angebot wären.


    Also nach dem Stammtisch zu zweit zum besagten Baumarkt hingefahren und angeschaut. Zur Auswahl standen der Einhell BT-VC 1250 und der Einhell BT-VC 1250 S. Das Modell 1250 S hat einen Edelstahlbehälter und sah wesentlich edler aus und kostete 5 € mehr. Ansonsten gleiche Technik. Da der Kunstoffbehälter des günstigeren Modells Einhell BT-VC 1250 recht robust aussah (dazu später mehr), haben wir uns für das billigste des billigen entschieden und jeweils einen Sauger für 25 € mitgenommen.


    Das Produkt:


    Leider gibt die Verpackung und Anleitung keine technischen Details her, außer der Angabe von 1250 Watt und des Fassungsvermögens von rund 20 Litern. Bei der Beschreibung und des späteren Tests beziehe ich mich also nur auf mein subjektives Empfinden.


    Also für 25 € bekommt man:
    Einen Sauger mit vier Rollen und rund 4,5 Meter Netzkabel, zum Nass- und Trockensaugen sowie einer Pustefunktion
    Einen flexiblen Saugerschlauch
    Eine Flächendüse mit Gummilippe und Borsten
    Ein zusammensteckbares dreiteiliges Staubsaugerrohr
    Eine schmale Düse (Fugendüse)
    Einen Schaumstofffilter zum Nasssaugen
    Einen Textilfilter zum Trockensaugen
    Einen Staubsaugerbeutel
    Eine deutsche Anleitung mit Garantiekarte


    Weitere Staubsaugerbeutel gibt es für rund 10 € je 10 Stück im Internet. Sonstiges herstellerbezogenes Zubehör habe ich auf die Schnelle nicht gefunden.


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    Der komplette Lieferumfang des Saugers, hier allerdings nach Benutzung.


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    Ansicht von hinten, für das Kabel gibt es eine simple Lösung, dort kann auch das Zubehör mit befestigt werden.


    Der erste Test:


    Also auf geht’s. Auto auf dem Hof der Feuerwache geparkt und ab dafür. Zwei drei Sachen musste man noch zusammenstecken und mit drei Schrauben befestigen, bevor man loslegen konnte. Sache von zwei Minuten.


    Da dem Sauger nur ein ganzer Staubsaugerbeutel beiliegt, Geiz bekanntlich geil ist und die Bedienungsanleitung nur den Einsatz eines Filters vorschreibt, den Beutel dagegen nur empfiehlt, habe ich auf selbigen verzichtet. Die Bedienung des Saugers ist denkbar einfach, es gibt nur an oder aus. Steckdose weiter entfernt, das Kabel ist genauso lang wie das Auto, also Kabeltrommel dazu geholt und Schalter auf „Ein“. Nix. Ok, Stecker sollte man auch noch reinstecken. Wieder „Ein“ und läuft. Geräusch ist das typische „Autosaugengeräusch“, also annehmbar und keineswegs zu laut. Beim Lesen im Internet stieß ich auf Bemerkungen von ekligem Geruch beim Einschalten. Roch nach neuem Plastik und Gummi, also alles im Lot.


    Einmal das Auto gesaugt und alles Zubehör probiert. Der Sauger selber macht zwar einen billigen Eindruck (Plastik vom Entgraten hängt rum usw.), schaut aber so aus, als ob da in naher Zukunft nichts kaputt gehen wird. Das Zubehör bewerte ich mal mit einer Mischung zwischen Standart und Billigware. Zum Beispiel ist die Gummilippe der Flächendüse schon jetzt knüppelhart.


    Das Handling des Saugers war ok, der Sauger rollte auch auf Pflastersteinen gut und kippelte nicht. Durch den Griff und die geringe Größe ist man auch sehr mobil im Gegensatz zu Großgeräten.


    Die Saugleistung siedel ich mal in Höhe eines normalen Haushaltssaugers in mittlerer Stufe an. Glatte Flächen wie Armaturenbrett und Sitzflächen werden sofort staubfrei, bei Teppich und Sitzritzen war etwas gründlichere Arbeit erforderlich, mit mehrmaligen Nacharbeiten ging aber auch das irgendwann.


    Die Flächendüse ist für den Gebrauch im Auto leider zu groß. Es nervt etwas, dass der flexible Saugerschlauch sich nur am Gerät um 360 Grad dreht und nicht auch am Ende der Düsen. Nutzt man keine Düse, da die Flächendüse zu groß ist, ist das Ende des flexiblen Schlauchs ein wenig kurz und unergonomisch. Die Fugendüse ist nichts besonderes aber brauchbar.


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    Fußraum Beifahrerseite vor dem Saugen - sah in real viel schlimmer aus.


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    Die gleiche Seite nach dem Saugen, das dreckige Plastik bitte einmal außer Acht lassen, wird noch gemacht.


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    Für Drecksarbeiten wie Sandstrahlen sollte der Sauger auch kleine Partikel mitnehmen, die Kiste überlagertes Speisesalz machte keine Probleme.


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    Der Behälter nach dem Aussaugen des kompletten Autos und der Salzkiste, unten links der Textilfilter.


    Ich wünsche keinem eine Überflutung des Autos, deshalb sind eher kleinere Wasserflächen das Hauptaugenmerk beim Nasssaugen in der Autopflege. Zum Nassaugen soll man den Textilfilter gegen den Schaumstoffilter tauschen. Ich befürchte, dass sind die ersten Teile, die ich nachkaufen muss, die sitzen sehr stramm und man sollte nicht zu fest dran ziehen, sonst hat man bald Bruch. Dafür konnte ich den Textilfilter, der nach dem Einsatz ohne Staubsaugerbeutel schon sehr zugesetzt aussah, durch einfaches Ausklopfen wieder frisch machen.


    Ich habe dann meine Winter-Alltags-Gummi-Fußmatten abgespritzt und wollte die Funktion des Nasssaugens einmal testen. Mit der Flächendüse ging gar nichts, ohne Düse ging es auf glatten Flächen gut, die Ritzen (mit Fugendüse) brauchten auch hier etwas gründlichere Arbeit, das Ergebnis war dann aber auch in Ordnung.


    Insgesamt gesehen könnte die Saugleistung also etwas stärker sein.


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    Nasse Fußmatte nach dem Abspritzen.


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    Bis auf kleine Flecken von Feuchtigkeit ging die Nässe komplett weg.


    Auch Luftpusten soll mit dem Sauger möglich sein. Dazu muss man den flexiblen Saugerschlauch umstecken. Nach einem kurzen und nicht aussagefähigem Test befürchte ich, dass man damit eher Verwirbelungen macht, anstelle eines gezielten Luftstroms.


    Fazit:


    Das meiste habe ich oben gesagt, dennoch ein paar Ergänzungen dazu: Für 25 € erhält man natürlich kein High-End-Produkt, aber einen durchaus brauchbaren Sauger in typischer Einsteiger-Baumarkt-Qualität. Für Leute, die nicht wöchentlich saugen, nicht laufend den Haushaltssauger schleppen wollen oder kein teures Profigerät wollen, wäre dieser Sauger eine Überlegeung wert. Eigentlich war ich trotz anfänglicher Skepsis recht positiv überrascht und der Sauger hat alle Zwecke - wenn auch ab und an nur mit Nacharbeiten - beim heutigen ersten Test erfüllt.


    Wenn ich mich dann endlich für meine End-Ausrüstung entschieden habe, wird dieser Sauger als Zweitsauger für Drecksarbeiten (Sandstrahlen usw.) oder für die schnelle Reinigung von losem Schmutz z.B. nach längeren Fahrten benutzt werden. Dann gibt es eventuell auch Langzeiterfahrungen. Sollte er nicht lange durchhalten, tun die 25 € nicht weh und mehrmaliges Münzeinwerfen an der Tanke wäre gleichteuer geworden, nur wesentlich unkomfortabler.


    Unabhängig von meinen Ausführungen stehen in den im Internet zu findenden Bewertungen auch positive Erfahrungen in Bezug auf Wassersaugen im Keller oder Bauschuttsaugen bei kleinen privaten Umbauten. Es wurde dann aber das geringe Fassungsvermögen von nur 20 Litern bemängelt.


    Preislich habe ich den Sauger auch schon für mehr als 90 € gesehen, das halte ich aber für viel zu viel. Im Normalfall wären maximal 40 € angebracht, ansonsten würde ich auf das nächste Discounter Angebot warten.

    • Offizieller Beitrag

    Danke für den prima Bericht! Ist sicherlich eine Option das Teil. Allerdings solltest Du (auch wenns billig war ^^) bei feinem Staub aufpassen wenn Du ohne Filterbeutel saugst. Da ist ruck zuck der Saugfilter (weiß grad nicht wie es heisst ^^) zugesetzt und DU brauchst einen neuen. BTW: Wie ist es mit Zubehör / Ersatz (Filter, Beutel)?

    • Offizieller Beitrag

    Das etwas andere Show-off. Wirklich gut ge- und beschrieben, Christkind! Super Bericht und definitiv nützlich für das Forum!
    Für 25 Euro scheint man mit dem Teil ja nun wirklich nichts falsch zu machen...

  • Ist nen super Ding - steht bei uns immer Griffbereit bei Wind und Wetter in der eisigen Garage. Finde die Saugkraft ganz gut gibt schwächeres auch von Kärcher. Wir haben die Metallausführung und der hält und hält.... ! Danke für deinen Bericht ;)