Bevor ich wegen Stillschweigens im aktuellen "Beadingfotos Sammelthread" noch gesteinigt werde, hier der versprochene Bericht zu den schicken Perlchen die ich heute gezüchtet habe.
Dem Titel könnt ihr ja schon entnehmen, daß es um das Meguiars Brake Dust Barrier geht. Das Produkt wurde erstmals auf der SEMA Show 2011 vorgestellt und ist in USA seit dem Frühjahr erhältlich. Es findet sich auch bereits im druckfrischen Meguiars Deutschland Katalog und ist / war teilweise im EU Ausland bereits erhältlich (aktuell aber auch wieder OUT OF STOCK). Ich hab vorab eine Testflasche ergattern können und wollte die Chance nutzen das Produkt schonmal zu testen und vorzustellen. Liegt schon seit 1 oder 2 Monaten hier "auf Halde" - aber man kennt das ja: Irgendwas ANDERES ist IMMER!
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Produktbeschreibung
Das Brake Dust Barrier ist für Versteher der Verenglischung natürlich selbsterklärend. Der Packungsbeschreibung nach soll es eine Barriere zwischen Felge und Bremsstaub erzeugen. Auf gut Deutsch: Sowas wie eine Felgenversiegelung eben! Allerdings in der wohl eher unkonventionellen SPRÜHFORM - und dazu nicht als Pumpsprayer sondern als Aerosol. Wie üblich verliert sich auch Meguiars in den hochtrabenden Versprechungen - "lasts weeks" , "Felgen sind leichter zu reinigen" und so weiter und sofort. Funktionieren soll es auf Lack, Chrom und sogar polierten Felgen und "outperformed" bereits existierende Felgenversiegelungen. Gut gebrüllt Löwe! Das konnte [lexicon]CG[/lexicon] mit dem Lava Wachs mindestens genauso gut.... aber das ist eine andere Geschichte. Achja, laut Flasche soll ein einfaches ABSPÜLEN reichen um den Bremsstaub zu entfernen. Spätestens bei solchen Aussagen wird der geneigte und geprüfte Autopfleger skeptisch...
Das Mittel soll "irgendwann 2012" in Deutschland zum Preis von 14,90 € die 255g Flasche erhältlich sein.
Anwendungsbeschreibung
Felge muss 100% trocken und sauber sein. Das Produkt soll man in gleichmäßigen Schichten aufsprühen so daß es eine ebene Deckung gibt. Etwa 6 Minuten nach Anwendung durchtrocknen lassen. Mehrschichtige ANwendungen sind grundsätzlich möglich, ob das Vorteile bringt hab ich noch nicht in Erfahrung bringen können. Eine Entfernung der Schicht soll mit Reinigungsalkohol / [lexicon]IPA[/lexicon] möglich sein. Ob die Felge frei von anderen Wachsen sein soll, geht aus der Flaschenbeschreibung nicht hervor.
Test
Zuerst mal den IST Zustand des leider seit Wochen völlig ungepflegten Tigras geprüft. Den Lack lassen wir mal außen vor und bleiben bei den Felgen
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Nicht schön, aber selten!
Also wurden sie gründlich mit Felgenreiniger eingesprüht und dann machte ich erstmal den üblichen Waschgang mit dem Zottelhandschuh aka Cobra Chenille Wash Mitt. Öhhhm... sagte ich, ICH? Blechdosenbill war gerade für einen Besuch eingetroffen und wollte mir in Ermangelung angezogener "Felgenreinigungsklamotten" zur Hand gehen. Daraus wurde dann ein unvermeidbar längeres Telefonat meinerseits, während dem ich tatenlos zuschauen musste wie Blechi ruckizucki die Felgen säuberte. Ein Mann der Tat - kann man nicht anders sagen und dazu bleibt mir wie so oft "nur" ein dickes DANKESCHÖN FÜR DIE HILFE übrig. Nach dem Telefongespräch konnte ich wenigstens noch einen kleinen Teil zum Test beitragen und die Innenbetten der Felgen die nicht zu erreichen waren mit dem Wheel Woolie säubern (für irgendwas muss ich die schweineteuren Fehlkäufe ja nutzen).
Saubere Felge FTW:
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Da man das Meguiars Brake Dust Barrier möglichst NICHT auf die Reifen oder den (schmutzigen) Lack sprühen soll, bastelte ich kurzerhand eine demnächst patentierte Schutzabdeckung und spühte los:
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Hintergrund war der, daß ich jeweils eine Felge vorne und hinten zu 50% einsprühen wollte um dann wirklich einen 1:1 Vergleich bei der kommenden Felgenreinigung zu haben. Die gegenüberliegende Felge sollte komplett unbehandelt bleiben (was aber auch eher zeitliche Gründe hatte ^^).
Da kurzzeitig Regen einsetzte, baute Blechdosenbill aus meinem zum Patent anstehenden Sprayschutz einen ebenso zum Patent angemeldeten RäderRegenSchutz (RSS, pantent pending):
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Eindrücke
Erster vorhersehbarer Kritikpunkt: Ein leichtes Lüftchen sorgte für umgehende Sprayverteilung "in die Luft". Ob davon jetzt irgendwelche Teilchen auf den Lack flogen war nachher nicht zu erkennen, aber dennoch sollte man sowas (wie bei anderen leichten Sprays auch) bedenken. Überraschend kam das aber jetzt nicht. Den Geruch des Mittels wollte ich jetzt nicht näher erschnüffeln - sonst kann ich ja gleich ne Klebstofftube unter den Riechkolben halten bis ich high bin
Zweiter Kritikpunkt: Wer nicht gerade mit dem goldenen Handwerkerhändchen ausgestattet ist bzw. nur in seinem früheren Leben irgendwelche Tuningsünden mit der Sprühdose lackiert hat, wird seine Problemchen haben das Spray flächig und eben zu versprühen. Denn nur einen Hauch zuviel auf den SPrayhead gedrückt und schon hat man ne Laufnase auf der Felge! Blechdose machte es dann mal vor, ich machte es dann halb so gut nach Aber gut, das ist ne Übungssache und man muss einfach immer in Bewegung bleiben und nicht punktuell sprühen. Viele Laufnasen verliefen sich aber dann solange das Zeug noch nicht ausgehärtet war, so daß man selbige am Ende echt suchen musste.
Dritter Kritikpunkt: Die Felge muss ja trocken sein! LOGO! Haben wir auch gründlich mit einem Guzzler Tuch getrocknet. Aber durch den Sprühdruck erzeugt man zeitweise im Felgenbereich einen Sturm im Wasserglas und somit ruckizucki diverse Rinnsale aus dem Radschraubenbereich oder aus irgeindeinem Wassernest. Und das ist dann richtig mies!!! Sobald das flüssige Spray mit Wasser im Berührung kommt, reagiert es irgendwie und wird zu einem weissen Etwas:
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Da man ja nicht das flüssige Spray verwischen soll (ebenfalls eine Anweisung der Flasche), ist das dann ne blöde Sache. Ich habe mich im Nachhinein nochmal in USA belesen und da wird empfohlen, in solchen Fällen noch einen Schwung drüber zu sprühen oder ein Tuch mit Spray "sättigen" und die Stelle überwischen. Dadurch sollen solche Nasen und Flecken angeglichen werden. Wenn nix mehr hilft, hilft [lexicon]IPA[/lexicon]. In meinem Fall sieht es jetzt noch so aus Zumindest sind das keine bleibenden Schäden.... Hilft also nur 100%ige Trocknung der Felge bzw. auch in Ritzen und sonstigen Wasserverstecken.
Nach einiger Aushärtezeit dann der Kunstbeading Test - ein Teil der Bilder war ja im [lexicon]Beading[/lexicon] Thread schon zu sehen, hier nochmal ein Sammelsurium und der Vergleich mit dem rechten, unbehandelten Bereich an der vorderne Felge:
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Und noch einmal die Wiederholung der schönsten Perlchen:
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(Zwischen)Fazit
Also ich muss sagen, daß ich nach Kritikpunkt 1-3 durchaus nur mittelmäßig angetan war von dem Produkt. Die Verarbeitung an sich ist kinderleicht, aber das korrekte und flächige Sprühen fällt einem (MIR) aktuell noch etwas schwer. Aber gut, das sollte man ja irgendwie "erlernen" können. Die Probleme beim Wasserkontakt waren natürlich ebenso unschön, vor allem schränkt es eigentlich die Anwendung etwas ein. Eine frisch gewaschene Felge bekommt man maximal nur mit Druckluft oder einem entsprechendem Trockner 100% wasserfrei - ergo heisst es "auf gut Glück" oder nicht sofort nach der Felgenwäsche die Felge besprühen. Nicht ganz optimal sag ich mal, aber jetzt auch nicht extrem schlimm.
Was mich dann zum positiven Zwischenfazit bewogen hat: Das [lexicon]Beading[/lexicon] ist einfach ein KRACHER in meinen Augen. Insbesondere wegen der SCHNELLEN (nicht ganz unkomplizierten) Anwendung. Aufsprühen, trocknen lassen, fertsch! Wenn jetzt die Werbeversprechen von Meg auch nur annährend eingehalten werden, könnte ich mich mit dem Produkt wirklich anfreunden und mich dafür begeistern. Das [lexicon]Beading[/lexicon] spricht ERSTMAL für sich und muss sich ERSTMAL auch nicht vor einem Gtechniq C5 verstecken - vor allem mit deutlich geringerem Aufwand und "Risiko" und zu einem fairen Preis.
Ich habe am Samstag eine Fahrt nach Hamburg mit rund 500km 1-way (und zurück) vor mir, danach sollten die Felgen schon einen gewissen Stich bekommen haben - und wenn nicht fahre ich erstmal einige Tage weiter bis sie schön marmoriert sind. Dann werden die Herstellerversprechen geprüft und hier natürlich dokumentiert.