Beiträge von Hochglanzschwarz

    Noch eine Frage - warum sind die "Einschläge" denn alle weiß? Was hat sich darin abgelagert damit es weiß wirkt? Kann ja keine Grundierung sein, da man hier dann nicht mehr mittels Politur den Schaden hätte beseitigen können.



    An der Kante Kotflügel zu Licht gibt es ja auch viele dieser Defekte. Wie sieht es denn jetzt aus? Kannst du da zufällig mal eine Nahaufnahme machen?

    Warum die Einschläge weiß sind kann ich dir nicht genau sagen, teilweise ist es definitiv schon die Grundierung.


    Das ist ein gutes Beispiel was du ansprichst, es sieht genauso aus wie auf dem Bild. Die Defekte sind an dieser Kante noch zu sehen, auch nach der Politur! Wenn du dir die Motorhaube (bereits poliert) auf dem Foto genau anschaust siehst du auch hier noch weiße Punkte. An all diesen Stellen sind die Defekte auch nicht weiter zu beseitigen, da durchgeschlagen. Der Frontbereich war verständlicherweise der am stärksten beschädigte Bereich

    Andere Frage - chemisch hast du nicht versucht die "Schadstellen" zu entfernen oder?

    Doch, habe ich, mit GreenStar 1-5. Ohne irgendeine Veränderung. Unter Realbedingungen sieht man aber auch recht eindeutig, dass es sich um Krater handelt. An der Griffmulde zwar nicht so sehr, da die Einschläge hier sehr fein waren, am Kotflügel und Motorhaube, wo auch Durchschläge bis zur Grundierung dabei waren, sah man es eindeutig.



    Wie sah denn das Dach aus? Wie die hinteren Türgriffmulden? Oberer Motorhaubenbereich

    Das Bild stammt von der hinteren Tür. Das Dach sah genauso aus, die Motorhaube viel schlimmer und die Frontschürze so schlimm, dass nächstes Jahr eine neue kommt, denn da ist nichts mehr zu machen.




    DieKM hast du aufs Auto gefahren?

    Den größten Teil, ich fahre den Wagen seit 7 Jahren.


    Die Frage ist aber, wie schnell muss das Auto sein, das sein Sternchen/Sandkorn etc. sich so ans Auto drückt und Kratzer produziert.

    Die Kratzer kommen nicht von den Sandkörnern in der Luft, nur die punktuellen Schäden.


    Man kennt das Phänomen doch im Prinzip recht gut von Insekten. Bei 130 auf der Autobahn hat man damit kaum Probleme, ab 180 füllt sich die Windschutzscheibe dann plötzlich überproportional schnell mit Insektentreffern. Ähnlich ist es mit Sand in der Luft, nur eben in einem höheren Geschwindigkeitsfeld, da der feine Sand nicht so eine hohe Masse hat wie ein Insekt.


    In meinem konkreten Fall ist es Streckenbedingt und Fahrzeitbedingt so, dass der Wagen zum Großteil nahe der Höchstgeschwindigkeit bewegt wird.

    Wie sieht denn der Bereich rund um den Türgriff aus? Ist das genauso zerschossen? Verfängt sich da bei schnellen Fahrten in der Mulde der "Schmutz" und zerballert den Lack?

    Rund um den Türgriff sah es genauso aus, allerdings optisch deutlich weniger auffällig, da hier die Kratzer dominiert haben, die dann augenscheinlicher sind.


    Zum letzten Teil der Frage:


    Schmutz verfängt sich hier nicht, sonst wäre das Problem ja auch nur stellenweise sichtbar und nicht am gesamten Fahrzeug. Ich hoffe es ist in Ordnung etwas theoretischer zu werden (Strömungslehre), da explizit nach einer Erklärungen gefragt wurde.


    Es überlagern sich bei höheren Geschwindigkeiten zwei Phänomene, die sich gegenseitig verstärken. Zum einen kommt es an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs vermehrt zu Strömungsablösungen, da die laminiere Strömung nicht mehr in der Lage ist der Fahrzeugkontur zu folgen. Deshalb geht die Strömung hier in einen turbulenteren Bereich über, es kommt an diversen Bereichen zu Verwirbelungen. Diese sind energiereicher und der Sand in der Luft wird stärker beschleunigt, der Impuls nimmt zu. In Summe führt das auf die Praxis zurückgeführt dann zu größeren Schäden am Fahrzeug, weil energiereichere Schmutzpartikel mit höherer Geschwindigkeit die Grenzschicht des Auto vermehrt durchschlagen, anstatt mit der Strömung an dem Auto "vorbei zu gleiten"


    Ich kann voll und ganz verstehen, dass nicht jeder glaubt, dass es sich hier um Lackdefekte handelt. Das will ich auch niemandem verübeln. Allerdings stellt sich mir die Frage, welchen Vorteil ich davon haben sollte, Polierstaub als Steinschläge zu verkaufen. Ich denke speziell den sehr erfahrenen Usern hier im Forum wird klar sein, dass die Entfernung der schweren Kratzer deutlich aufwändiger war, die "Steinschläge" wurde hier als Abfallprodukt einfach mit entfernt. Meine Arbeit würde dadurch also in keiner Weise aufgewertet werden.
    Ich dachte einfach es wäre interessant und somit eine Bereicherung für das Forum, denn wie ich bereits sagte, ich habe dieses Schadensbild sonst auch noch nicht vorher gesehen.

    @img Die Punkte unter der Dichtung sind vermutlich durch Sandkörnchen entstanden, die sich unter die Dichtung gesetzt haben und sich dort, unter der Dichtung eingeklemmt, in den Lack eingearbeitet haben. Deshalb ja auch die recht deutliche Spur des Dichtsitzes, dort wo die Dichtlippe am engsten anliegt.


    (Ich habe großes Verständnis für kritische Rückfragen und beantworte diese auch gerne. Wenn aber meine Aussagen/Bilder gänzlich in Ihrer Glaubhaftigkeit angezweifelt und teilweise ins lächerliche gezogen werden @Ben Klock, fehlt meiner Meinung die Grundlage für eine konstruktive Diskussion und somit auch der Nutzwert den das Forum doch allen Nutzern und Mitlesern bringen sollte. Das aber nur als kleiner Einwand am Rande, jetzt zurück zum Thema)


    Die vielen gleichmäßigen weißen Punkte sind weder Staub noch Polierrückstände, sondern definitiv Defekte im Lack. Wenn man das nicht glauben kann würde ich bitten das Bild noch einmal in Ruhe etwas herein gezoomt zu betrachten, dort sieht man dann doch recht eindeutig, dass all die Kratzer oberhalb der Punkte verlaufen. Somit kann es sich schwerlich um Verunreinigungen handeln sondern zwangsweise um Defekte im Lack. Gerne kann man dazu auch noch einmal das Bild von dem vorher erwähnte vorderen Kotflügel anschauen, dort zeigt sich exakt das gleiche Bild. Das gesamte Fahrzeug wies ausnahmslos diese punktuellen Defekte auf. Dass an der ein oder anderen Stelle auch mal ein Staubkorn mit dabei ist möchte ich überhaupt nicht abstreiten, das wäre für mich in der Garage unter Nicht-Labor Bedingungen von der Sauberkeit auch gar nicht darstellbar auf einem Unilack.


    Der Grund für die Defekte liegt meiner Meinung nach eindeutig an den hohen Autobahngeschwindigkeiten über viele Jahre und Kilometer hinweg. Deshalb hat der Wagen auch bereits seine dritte Windschutzscheibe, weil man vor lauter "Steinschlägen" (ich traue mich gar nicht mehr das Wort in den Mund zu nehmen) bei Sonnen und Dunkelheit nichts mehr erkennen konnte.

    Das Trocknen ist gar nicht so sehr das Problem. Das Problem für mich ist, dass eine Verwendung von Trockentüchern auch eine gründliche Handwäsche voraussetzt - und genau die wollte ich gerne vermeiden, hatte gehofft, dass der Hochdruckreiniger durch die Keramikversiegelung zumindest im Winter ausreicht. Bin aber kein Fan davon händisch zu trockenen wenn ich nicht vorher auch händisch gewaschen habe.

    Im Grunde ist es eine punktuelle Beschädigung wie du richtig sagst, bei sehr hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn über 100 000 Kilometer hinweg jedoch in der Summe nicht mehr. Zumal dieser Bereich des Autos formbedingt (Kotflügelverbreiterung über den Radhäusern) am exponiertesten ist. Dann muss man sich die einzelnen (punktuellen) Steinschläge in der Summe wie Sandstrahlen vorstellen. Das zeigt zum einen das Schadensbild als auch die Schmutzansammlung nach der Fahrt.


    Du kannst dir dazu vielleicht nochmal das Fotos des Kotflügels von oben anschauen, da siehst du recht gut wie massiv die Steinschläge sind und das in einem Bereich, der parallel zur Strömung steht. Wenn du dir das jetzt an einem Bereich vorstellst, der direkt in der Strömung steht (hintere Radhäuser), dann kann man recht gut nachvollziehen, dass das Schadensbild flächig wird und nicht mehr als einzelne punktuelle Steinschläge zu verstehen ist.

    Ich verwende das ETARI MD 666. Im Bereich unten vor dem Hinterrad und entlang der unteren Zierleiste der Tür waren definiv nur zwischen 65-70 my, mehrfach nachgemessen und Messgerät neu kalibriert.
    Da bekommt der Wagen auch die meisten Steinschläge ab, war deutlich am Lack sichtbar. Ob der Wert jetzt auf 5 my exakt ist weiß ich nicht, aber die Abweichung zum Bereich wenige Zentimeter darüber war immer wieder reproduzierbar nachmessbar 20-30 my.
    Als Referenz: am Einstiegsbereich der B-Säule waren es gemessen knapp über 70 my, dort ist ja bekanntlich die geringste Klarlackdicke. Von daher passt dir Größenordnung.

    Natürlich gebe ich euch recht, mit mehr Erfahrung, größerem Maschinenpark und eventuell auch größerer Risikobereitschaft wäre das Projekt für viele von euch sicher auch in 70-100 Stunden möglich gewesen. Da ich aber pro Jahr nur eine Hand voll Autos mache, möchte ich all meine Übung auf eine Maschine fokussieren um diese bestmöglich zu beherrschen. Insofern sehe ich die 150 Stunden nicht als verlorene Zeit, sondern als gewonnene Erfahrung.

    Respekt vor dem Ergebnis, aber 150 Stunden, uff..
    Da hätte man sich auch zwei Drittel sparen können. :D

    Man muss noch erklärend hinzufügen, dass gerade im unteren Bereich hinten der Rädern und den Türen teilweise noch 65 mü Gesamtlackdicke verfügbar waren (bedingt durch das immense Maß an Steinschlägen in diesem Bereich), wenige Zentimeter höher dann bereits wieder über 90. Das sind alles keine Bedingungen um optimistisch mit viel Cut an die Sache heranzugehen. An diesen Stellen habe ich genauso viel Zeit mit Messen verbracht wie mit Polieren, normalerweise fasst man diese Bereich überhaupt nicht mehr an. Da muss man sich dann sehr gut überlegen, wo man aufhört und wo man noch weiter macht, speziell dann, wenn ein Kratzer in so einen Bereich hineinläuft.

    Hut ab! 8o :thumbup:


    Bei der Arbeit mal an einen Benzinkanister und Feuerzeug denken müssen? :)

    So schlimm war es zum Glück noch nicht. Aber an den Lackierer meines Vertrauens habe ich des öfteren gedacht ;)



    150 Std. muss man erstmal hinkriegen und wäre mir die Lust sicherlich vergangen, daher Respekt fürs durchziehn.
    Sag jetzt bloß nicht noch nonstop durch geackert mit Streichhölzer in den Augen...


    Kratzfreie Fahrt...

    Nein, nonstop wäre nicht möglich gewesen, das hat sich über zwei Monate hinweg gezogen.

    @Dr.Boris Wie gewünscht noch zwei Fotos vom Gesamtfahrzeug



    @psaiko Prinzipiell hast du natürlich recht, vor allem dann, wenn man es gewerblich macht. Bei mir steht Materialerhalt aber an oberster Stelle, auch wenn es nicht wirtschaftlich ist. Teilweise waren übrigens 10 mü nötig (nachgemessen), um die Kratzer zu entfernen. Das ist schon nicht unerheblich um das mal am ganzen Fahrzeug durchzuziehen. Gerade mit kleinem Microfaserpad auf höchster Stufe ist die PXE nicht zu unterschätzen, auch wenn andere Maschinen da deutlich mehr können.