Hallo zusammen,
zunächst ein Hinweis:
dieser Produktvorstellung ist eine Aufbereitung der Testfelge vorausgegangen. Wen’s interessiert: KLICK
Okay, nun zur Produktvorstellung, die ich mit einem ersten Produktfoto einleiten möchte:
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Dann noch ein paar Worte zum ...
I. Hersteller
DEFINITIVE WAX hat sich ganz der Produktion edler Wachse auf natürlicher Basis verschrieben, auch wenn es z.B. auch Produkte wie die Synthetic Edition im Programm hat.
Brough & Howarth, die beiden Personen hinter dem Firmennamen, sind in der Autopflegewelt keine Unbekannten: 2010 machten sie durch die Präsentation des teuersten Wachses der Welt, dem „Definitive Wax Marble“ auf sich aufmerksam, das sich natürlich in erster Linie an die Besitzer von BUGATTIs, McLARENs und anderen Ultra-Edel-Karossen richtete – wenn sie gerade 37.000 USD für das in ein Marmorgefäß gegossene Marble über hatten. Naja, wenn es verkäuflich gewesen wäre , denn das edle Wachs bekam man nur im Rahmen einer Komplettaufbereitung durch Brough & Howarth verabreicht.
Mittlerweile hat DEFINITIVE WAX aber auch erschwinglichere Wachse im Angebot, sogar eine ganze Menge davon, spezialisiert auf verschiedene Anwendungszwecke.
Der Online-Shop des Labels bietet hier eine ganz gute Übersicht.
Rein äußerlich fallen die Wachstigel und ihre Umverpackung durch ein außerordentlich edles Design auf: Die „Dosen“ sind aus massivem Glas, welches im unteren Fünftel („Fuß“) komplett durchsichtig ist und in den oberen vier Fünfteln mit dem Produkt gefüllt ist. Man sieht das Produkt jedoch zunächst nicht, denn das Glas ist hier schwarz abgedunkelt und trägt die Produktbezeichnung und Anwendungshinweise in gediegener, silberner Schrift. Einzig der Deckel ist aus Plastik, glänzend schwarz und geht ein wenig in Richtung „Klavierlack“.
Abgerundet wird das Ganze durch eine Box aus dünnem Holz, in deren Deckel das DEFINITIVE WAX Label geprägt ist. Das Holz ist nun kein edles Tropenholz (nach meinem Laienurteil), aber die Box wirkt handgefertigt und ist ordentlich verarbeitet. Sie ist mit rotem Samt ausgeschlagen. Und sie riecht gut – nach Holz (Sorry, bei mir analysieren alle Sinne mit, auch bei der Verpackung )
Alles in allem also ein gelungener Auftritt, aber uns geht es ja um die „inneren Werte“ – zu denen ich nun kommen möchte.
II. Precleaning
Hierzu habe ich den PreCleaner aus der gleichen Produktreihe benutzt, der auch das spätere [lexicon]LSP[/lexicon] entstammt: Den DEFINITIVE WAX Paint Cleanser. Verarbeitet habe ich ihn mit einem Stück weichem schwarzen Handschwamm (leider aus dem Programm genommen, Ersatzartikel wird gerade organisiert lt. Auskunft von LUPUS Autopflege). Ich zerschneide immer einige davon, weil so aus einem Schwamm 3-4 kleinere, handlichere Versionen werden können – zum gleichen Preis
Was das folgende Foto angeht, würde es sich mit seinen Lichtreflexen sicher gut als „Nach-Anwendungs“-Foto machen, tatsächlich posed der PreCleaner hier aber noch vor Anwendung – der Glanz kommt von der Politur davor:
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Ohne mir selbst auf die Schulter klopfen zu wollen: Bei dieser Szene hatte ich schon Bedenken, dass ich mit dem Paint Cleanser noch einen fotografierbaren Unterschied an Glanz oder Farbtiefe herausholen kann. Ich strebte deshalb sofort ein 50:50 auf dem Innenteil des Felgenspiegels an, was aber erwartungsgemäß weder fotografierbare noch sichtbare Unterschiede aufdeckte:
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Der einzige, dafür deutlich merkliche Unterschied bestand in einer bemerkenswerten Glätte (Tastgefühl) der Oberfläche, was sich aber ja leider in einem Bild nicht einfangen lässt. Wohl aber der Glanz zum Schluss, auch wenn dieser, wie gesagt, nach der Politur nicht mehr durch den Paint Cleanser gesteigert werden konnte. Das will ich ihm aber nicht anlasten, m.E. war das mögliche Maximum einfach schon vorher erreicht.
Der Paint Cleanser ist ergiebig, ich habe ihn mit einem kleinen, weichen Schwämmchen sparsam aufgetragen und in der Flasche keinen sichtbaren Verbrauch erzeugt, sie ist immer noch “voll”. Das Auftragen selbst war leicht, ist ja nur ein „Verteilen“ auf der Felge, aber der bei ca. 21°C nach 5 Minuten angetrocknete PreCleaner ließ sich auch leicht wie Staubwischen wieder abnehmen.
Bilder der pregecleanten Felge:
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Im Felgenbett, das nicht maschinell poliert werden konnte, will ich eine kleine sichtbare Verbesserung nicht kategorisch ausschließen, aber das Ganze ist schon sehr subjektiv, besonders auf einem Foto:
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Meine abschließenden Eindrücke vom DEFINITIVE WAX Paint Cleanser:
+ Hinterlässt ein sehr glattes Finish
+ Sparsam anwendbar
+ Easy on, easy off
o Nach meinen Eindrücken und Herstellerinformationen nicht abrasiv. Trotzdem soll er angeblich leichte Kratzer entfernen und Swirls minimieren. Dies deutet m.E. auf eine füllende Wirkung hin, weshalb ich diesen Punkt beinahe zu den Minuspunkten verschoben hätte: Rauspolieren ist göttlich, Kratzer drinlassen ist menschlich, Füllen ist Pfusch.
Wirklich bemerkt habe ich eine Füllwirkung bei der Anwendung jedoch nicht.
o Edle Optik der Wachstigel setzt sich in der einfach Plastikflasche nicht unbedingt fort
- Preis: Das 250ml Gebinde liegt mit einem Literpreis von EUR 91,80 in etwa zwischen DODO JUICE Lime Prime (EUR 67,80) und SWIZÖL Cleaner Fluid (EUR 156,00) – das ist keine Glanzleistung.
III. Wachsen
Der nächste Schritt ist der Schutz des bisher erzielten Ergebnisses, welchen das Felgenwachs DEFINITIVE WAX Rotundus Glaze übernehmen soll.
Laut Hersteller ist es wie alle DEFINITIVE WAXes handgefertigt und besteht nur aus natürlichen Inhaltsstoffen, vornehmlich Grade 1 Carnauba Wachs (der Volumenanteil wird nicht genannt). Es eignet sich für alle Arten von Rädern/Felgen und soll eine extrem harte Schutzschicht bilden, die Bremsstaub und andere Verunreinigungen abhält. Die Produktbeschreibung erwähnt außerdem die einfache Verarbeitbarkeit und empfiehlt, zuvor den DEFINITIVE WAX Paint Cleanser anzuwenden.
Also habe ich einfach mal drauf los gewachst und vorerst nur die universelle Faustregel der Fahrzeugpfleger beachtet: Weniger ist mehr.
Das gewachste Felgenbett sah dann so aus:
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Nach dem Bett habe ich auch die Vorderseite der Felge gewachst (leider kein Foto). Bei der Verarbeitung des Rotundus Glaze fand ich bemerkenswert, wie sich das in dem Tigel „trocken“ und hart wirkende Wachs nach Aufbringen auf die Felge mit mittels eines weichen Schwamms in eine ölige, weiche Paste verwandelte. Als würde schon die geringe Reibungswärme durch die Aufnahme aus dem Pot und die Verteilung auf der Felge genügen, und seine Konsistenz grundlegend zu verändern. Dadurch war es sehr angenehm, einfach und vor allem sparsam zu verteilen.
Die Verarbeitungsanleitung nennt keine genau Ablüftzeit, sondern wie bei vielen ähnlichen Produkten beschränkt man sich auf den Hinweis, dass das Wachs abzunehmen („buff off“) sei, wenn es sichtbar angetrocknet ist („hazed“). Dies war bei ca. 21°C im Raum nach 5 Minuten der Fall, und ich habe begonnen, die Rückstände im Felgenbett abzunehmen.
Dabei war auffällig, dass das zum Abnehmen verwendete, weiche aber kurzfaserige GRIOTS Speed Shine Mikrofasertuch schon kurz vor Fertigstellung des Betts anfing zu „stoppen“, als wäre es schon mit Wachssrückständen gesättigt. Und das, wohlgemerkt, obwohl ich das Rotundus Glaze nur sehr dünn aufgetragen hatte. Ich weiß nicht, ob das Felgenwachs dies verursacht hat oder ob das Tuch nicht ganz sauber war (es war nicht neu, nur gewaschen), aber ich wollte es hier mal erwähnt haben, falls noch andere Tester über dieses Phänomen stolpern sollten.
Ich habe dann zu einem frischen CARRAND Microfiber Max gewechselt, um den Felgenstern und die Zwischenräume problemlos abnehmen zu können:
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Der „Stoppeffekt“ trat nicht wieder auf.
Nachdem ich den Felgenstern dann auch eingewachst hatte, habe ich einzelne Bereiche unterschiedlich lang ablüften lassen, um zu testen, ob das Rotundus Glaze zu lange Ablüftzeiten „bestraft“. Wie im Felgenbett trat der milchige Schleier, der Abnahmebereitschaft anzeigt, auch hier bei 21°C nach 5 Minuten auf.
Abnahmeverhalten nach …
- 5 Minuten : sehr leicht, wie Staubwischen
- 10 Minuten geringfügig schwerer, aber immer noch recht leicht.
- 15 Minuten: praktisch keine Veränderung mehr, leicht abnehmbar
- 25 Minuten: keine Veränderung mehr, leicht abnehmbar
- 35 Minuten: keine Veränderung mehr, leicht abnehmbar
Ein recht „unzickiges“ Wachs also, sowohl bei Auftrag wie bei Abnahme. Wenn ich dagegen an das FINISH KARE Hi-Temp Wax 1000P denke, das ich mal eine Zeit lang als Felgenwachs verwendet habe: Ein Unterschied wie Heather Graham zu Glenn Close …
Durch den Vorgang des Wachses und des Abnehmens hat sich übrigens der ganze Raum mit dem angenehmen Duft des Rotundus Glaze gefüllt, meine Laien-Nase würde das beschreiben als den vanilligen Duft von Carnauba mit einer unaufdringlichen, nicht klar identifizierbaren Frucht-Note … einfach lecker.
Nach Fertigstellung der Felge habe ich noch einige Fotos geschossen, von denen aber nicht viele was geworden sind. Es war mittlerweile draußen dunkel geworden und ich war komplett auf Halogenlicht angewiesen, was meine Kamera nicht allzu sehr mag.
Die beste Nahaufnahme ist noch die hier …
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… während die Bilder der ganzen Felge ähnlich doof und nichtssagend geworden sind wie dieses hier:
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Wie man sieht, habe ich der Optik der Reifenflanke noch mit ein wenig ZAINO Z-16 auf die Sprünge geholfen …
Meine abschließenden Eindrücke zum Rotundus Glaze:
+ Einfach anzuwenden, gut verteilbar, verzeiht späte Abnahme
+ Sparsam anwendbar
+ Guter Glanz (ähnlich schwer zu beurteilen wie beim PreCleaner – der Grundglanz nach der Aufbereitung war schon sehr hoch)
+ Angenehmer Geruch
+ Ansprechende Verpackung
o Standzeit bleibt noch festzustellen
o Glätteeffekt nur mäßig: Die enorme Glätte nach dem Paint Cleanser wurde durch das Wachs wieder reduziert. SWIZÖL Autobahn oder POORBOYS Wheel Sealant hinterlassen hier ein deutlich glatteres Finish, was aber nicht zwingend ein Nachteil sein muss.
o Der Preis ist mit knapp EUR 60,- für großzügige 200ml gerade noch okay, wenn man bedenkt, dass das SWIZÖL Autobahn mehr als das Doppelte kostet. Das POORBOYS hingegen kostet umgerechnet nur ca. ¼ des Rotundus Glaze, ist dafür aber nicht so sparsam anwendbar. Also mit dem Preis knapp an einem Minuspunkt vorbeigeschrammt.
So, das war es soweit.
In der näheren Zukunft wird sich das Rotundus Glaze auf der Felge gegen das POORBOYS Wheel Sealant und das versehentlich (Verwechslung von unbeschrifteten Proben) angewendete DEFINITVE WAX Sythetic Edition beweisen müssen.
Zur späteren Nachvollziehbarkeit, auch für mich:
VR: POORBOYS Wheel Sealant (2 Schichten)
HR: POORBOYS Wheel Sealant (2 Schichten)
VR: DEFINITVE WAX Synthetic Edition (2 Schichten)
VL: DEFINITIVE WAX Rotundus Glaze (1 Schicht weil Naturwachs, Schichten sinnlos)
Ich werde mehr oder weniger regelmäßig Updates posten.
Viele Grüße,
Celsi