Wie versprochen, die Rückmeldung nach dem ersten Einsatz der WoG Mikrofasertücher. Etwas später als zunächst geplant, jedoch kam ein Kurztrip nach London dazwischen, so dass ich dieses Wochenende endlich Zeit gefunden habe, mein Auto zu waschen. Das war auch bitter nötig, denn aufgrund von diversen Baustellen, die Straßen zu Schlammgruben umfunktioniert haben, lag ziemlich viel Dreck auf dem Lack. Umso bessere Voraussetzungen für einen echten Härtetest der WoG Tücher mit einer Rinseless Wäsche nach Gary Dean.
Das Auto war, wie gesagt, in einem bedauernswerten Zustand, siehe zum Beispiel die besonders mitgenommene Beifahrerseite:
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Der Schwellerbereich war besonders verdreckt, siehe auch der hintere Schwellerbereich:
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Aufgrund der doch erheblichen Verschmutzungen kam eine Waterless Wäsche nicht in Frage. Wie ich ja bereits geschrieben hatte, gab es neulich Ärger mit den Nachbarn, nachdem ich das Auto in der Tiefgarage einer Rinseless Wäsche unterzogen hatte. Ich steckte somit in einer Zwickmühle, entschied mich dennoch das "Risiko" auf mich zu nehmen und nochmals Rinseless zu probieren, jedoch mit einer entscheidenden Modifikation: Nach mehrere Rinseless Wäschen war mir aufgefallen, dass 7 Liter Waschlösung im Eimer deutlich zu viel des Guten waren. Es blieb jedes Mal mehr als die Hälfte des Wassers übrig im Eimer. Deshalb entschied ich mich, diesmal nur eine Gallone Wasser in den Eimer zu füllen, dazu aufgrund der Verschmutzung etwas mehr Optimum No Rinse Wash & Wax als normalerweise (20ml auf 1 Gallone). Außerdem wurden noch wie immer 2 Liter Vorsprühlösung angemischt, auch etwas höher dosiert (40ml ONR Wash & Wax). Als weitere "Vorsichtsmaßnahme" wurde relativ spät am Abend gewaschen, wobei das nicht unbedingt davor schützt, Nachbarn über den Weg zu laufen, aber dazu später mehr.
In den Eimer kamen 8 Wizard of Gloss Quick & Slick Tücher, die sofort das Wasser in sich aufsogen. Ich nahm noch zusätzliche Tücher mit für den Fall, dass ich mehr benötigen würde und wieder etwas Wasser übrig bliebe. Außerdem nahm ich einige WoG Blue Kangaroo Tücher (s.o.) mit zum Trocknen.
WIe immer begann ich damit, den Wagen mit der Vorsprühlösung einzusprühen. Diesmal jedoch aufgrund des Verschmutzungsgrades von Bauteil zu Bauteil. Nach einer längeren Einwirkzeit (die relativ kühlen Temperaturen in der Garage sind diesbezüglich natürlich vorteilhaft) wurde der Schmutz vorsichtig mit den vollgesogenen, kaum ausgewrungenen WoG Quick & Slick vom Lack entfernt. Dabei wurde jede Tuchseite mehrfach gefaltet, um stets mit einem möglichst sauberen Tuch über den Lack zu fahren. Die Tücher bewährten sich sofort, gleiteten extrem gut über den Lack und nahmen den gesamten Schmutz spielend leicht auf, entsprechend schmutzig sahen sie mit der Zeit aus...
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Auch fusselte nichts, der einzige Rückstand auf dem Lack war natürlich die Optimum No Rinse Lösung, welche in einem zweiten Schritt mit den Blue Kangaroo Tüchern aufgenommen und der Lack so getrocknet und auf Hochglanz gebracht wurde. Hierbei gab es die erste große Überraschung: Wie ich oben beschrieben hatte, fusselten die Blue Kangaroo im Lieferzustand erheblich. Jedoch scheint meine "Kur" mit der Fusselrolle Früchte getragen zu haben, denn jetzt fusselte nichts. Und mit nichts meine ich wirklich nichts, da jegliche Fussel auf meinem uni-schwarzen Lack sofort sichtbar sind. Im Vergleich zu den von mir sehr geschätzten Skyline Purple Fluffy 900 fusselten die Blue Kangaroo somit erheblich weniger, sprich gar nicht. Jedoch nahmen sie auch etwas weniger Wasser auf, so dass mehr Tücher für die Trocknung benötigt wurden.
Seite nach der Reinigung und Trocknung:
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Dass die Quick & Slick Tücher entgegen dem Feedback von einigen Usern nicht gefusselt haben mag an der Gary Dean Waschmethode gelegen haben, bei der ein mit Waschlösung vollgesogenes Tuch über den Lack gefahren wird. Ein deutlich schwierigerer Test diesbezüglich sollte eine Waterless Wäsche sein, bei der erheblich weniger Flüssigkeit auf dem Lack ist und sich ein Fusseln gravierender auswirkt. Einen solchen Test werde ich in absehbarer Zeit aber noch nachliefern.
Für die Blue Kangaroo gilt aber bereits jetzt die Aussage, dass sich diese hervorragend für den zweiten Schritt einer Rinseless bzw. Waterless Wäsche eignen, für zweiteres wahrscheinlich sogar noch besser als für ersteres, aufgrund der nicht ganz optimalen Wasseraufnahmefähigkeit (bei Waterless ist erheblich weniger Feuchtigkeit auf dem Lack). Dies wird aber mit der Fusselfreiheit mehr als kompensiert. Die Tücher sind sehr weich, entsprechend schonend und sehr angenehm zum arbeiten. Eine echte Empfehlung! Schade, dass sie nicht mehr lieferbar zu sein scheinen. Meine Vermutung ist, dass sie dem "Marlin" Trockentuch entsprechen, nur in einer deutlich kleineren und entsprechend handlicheren Variante (40x40cm), aber da müsste man vielleicht bei Janis nachfragen.
Das gleiche gilt natürlich auch für die Quick & Slick Tücher, welche für die Rinseless Wäsche fast als optimal zu bezeichnen sind. Sehr weich, für die Größe / das Gewicht sehr gute Wasseraufnahmefähigkeit (von der Gallone Waschlösung blieb am Ende nichts mehr übrig, die 8 Tücher hatten alles restlos aufgesaugt - zum Glück reichten die 8 Tücher für die komplette Außenwäsche aus). Auch macht die randlose Ausführung keine Probleme bei der Haltbarkeit, zumindest nach einer Waschmaschinenwäsche bei 60°C und anschließendem Ausschlagen der Tücher vor dem Aufhängen auf die Wäscheleine nach zu urteilen. Ein paar Fussel lösten sich, aber wirklich vernachlässigbar. Das gleiche gilt übrigens auch für die schwereren und prinzipiell beim Ausschlagen stärker belasteten Blue Kangaroos: Trotz relativ hohem Gewicht, trotz "B-Ware", absolut keine Probleme.
Deshalb eine Empfehlung für beide Tücher, vor allem in Angesicht der doch sehr moderaten Preise.
P.S.: Die Entscheidung, nur noch die Hälfte des Wassers für die Waschlösung zu nehmen hat sich als goldrichtig erwiesen. Wie auch auf den Fotos ersichtlich, waren dadurch die Rückstände in der Garage nochmals weniger, das Wasser reichte auch für 8 Tücher locker aus und deshalb gab es diesmal auch keine Probleme mit den Nachbarn. Ich wurde nämlich trotz später Stunde von einem Nachbarn gestört und es entwickelte sich ein nettes längeres Gespräch über Gott und die Welt. Ich hoffe, mit den insgesamt 5 Liter nochwas, die ich für die komplette Wäsche benötige (Waschen und Vorsprühen) einen guten Kompromiss gefunden zu haben und in Zukunft vor Nachbarschaftsprotesten verschont zu werden.