DIY Glanzmessung- und Diskussionsthread zum Thema: Glanz messen

  • Meine Tests gehen ja noch weiter und noch teste ich ja im Prinzip nur mit einem bzw. zwei Mitteln in Kombination (Amigo, 1000p).


    Wenn meine Aufbauten und Methoden funktionieren, müsste ich nach und nach abnehmende (Reflektions-)Werte fest stellen können, nämlich dann wenn sich die [lexicon]LSP[/lexicon] langsam verabschiedet. Aber so weit ging die Testreihe bis jetzt noch nicht...


    Außerdem muss der Lack an der einen Stelle, wo die weiße Reflektion den Lack trifft immer auf ein und die selbe Weise gereinigt werden vor dem Foto. Dafür nehme ich das #34. Das ist vermutlich auch glanz steigernd aber einen neutraleren Reiniger habe ich erst mal nicht da. Allerdings ist der fast alle, da muss ich erst mal Nachschub besorgen....den hatte ich noch vom Kneten über ^^


    Auch hier gilt übrigens ebenfalls: Egal, ob das Final Inspection den glanz wieder pusht - wenn er immer vorher angewendet wird, habe ich vergleichbare Ergebnisse....

  • Wow, echt bewundernswert was manche sich hier einfallen lassen!
    Ich bin auf jeden Fall begeistert auch wen ich von dem ausricht und winkelzeug rein garnichts versteh :P
    Ich freu mich schon wenn iwann ein neues Thema aufgeht im Produktvergleich und dann paar Bilder und Messwerte mit verschiedenen Produkten zu sehen sind!
    Top Idee, weiter so ! :)

    • Offizieller Beitrag

    Wenn meine Aufbauten und Methoden funktionieren, müsste ich nach und nach abnehmende (Reflektions-)Werte fest stellen können, nämlich dann wenn sich die [lexicon]LSP[/lexicon] langsam verabschiedet.

    Naaaaajaaaa....
    Also: Den maximalen Glanz erhältst du NACH der Politur. ALLES, was danach drauf kommt (Wachs, Versiegelung oder was auch immer) führt imo wieder zu einem Glanzverlust, denn es schmiert den maximal glänzend polierten Lack wieder zu.
    Ergo hast du keinen Glanzverlust, wenn das [lexicon]LSP[/lexicon] nachlässt, sondern eher weil sich Dreck darauf niederlässt, der unvermeidlich einsetzende, langsame Grauschleier.

  • Ja gut, die Sache mit der Politur sind eben so Dinge, die ich nicht weiß .. deswegen sag ich ja, ich kann nicht zu 100% sagen, ob das alles funktioniert was ich hier treibe :D Aber ich will ja vor allem LSPs vergleichen.... Klar, mit Polituren kann man aber sicherlich genau so vorgehen..


    Hier mal mein Testaufbau ganz kurz und schematisiert dargestellt von mir:


    Teil 1: Quadratisches Abkleben des Lacks mit Tape. Markieren des Tapes mit einem kleinen Punkt für den Laser später.
    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/unbenannt-1qpx7s.jpg]


    Teil 2: Ein A4 Blatt Papier wird mit einem Punkt markiert. Dieses wird später Reflektionsquelle.
    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/unbenannt-27hsvy.jpg]


    Teil 3: Kamera und Laser werden vor dem Lack ausgerichtet (Abstand entweder mit einem Gestell oder mit Markierungen auf dem Boden, ich hab erst mal letzteres getan). Der Laser wird dabei eingeschaltet und samt der Kamera so ausgerichtet, dass er den Punkt auf dem Tape trifft.
    Dann wird ein Spiegel von unten vor den Lack geschoben. Der Laserpunkt wird jetzt reflektiert und ich kann auf die andere Seite das Papier so ausrichten, das der (reflektierte) Laserstrahl den Punkt auf dem Papierblatt trifft.
    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/unbenannt-3zvsnk.jpg]



    Teil 4: Jetzt wird der Spiegel vom Lack genommen und der Laser aus geschaltet. In dem Bereich der Abklebung sehe ich nun die Reflektion des Papiers. Das Foto wird gemacht.


    Das Foto kann ich nun an am Rechner in genau dem Bereich, welcher ab geklebt ist messen und erhalte einen Durschnittswert der Helligkeitsverteilung, welche durch die Reflektion des Papiers entstanden ist. Je nachdem, wie viel Weißanteile dort gemessen werden kann man nun fest stellen, ob der Lack bei bestimmten Produkten mehr oder weniger stark reflektiert. Als Ausgangswert kann man hier zum Beispiel den Lack ohne Politur, nur nach einer gründlichen Reinigung hernehmen.


    Der Laser dient mir dazu, dass der Winkel immer stimmt. Das kann man so aber sicherlich auch mit einem Gestell machen. Aber für die erste Kalibrierung des Gestells brauch man (oder ich brauchte zumindest) den Laser... Außerdem muss man immer die gleiche Stelle am Lack erwischen bei den Fotos, um Messfehler durch Wölbungen oder sonstiges ausschließen zu können. Deshalb muss man auch (leider) mit dem Quadrat rum fahren solange man testet :D Oder man poliert eben die Stelle einen Tag lang immer wieder neu und wachst sie danach auch neu..dann kann man alles an einem Tag erledigen...

    • Offizieller Beitrag


    Nach m.M DURCH die Politur...

    Da meinen wir das gleiche und sind auf einer Spur ;)


    Was mir nur wichtig war auszudrücken ist, dass man nach einem [lexicon]LSP[/lexicon] meinetwegen Glanzgrad 90% hat. Kontrolliert man dies nach einem gesetzten Zeitraum und sieht nur noch 88% ist das nicht zwinged darauf zurückzuführen, dass das [lexicon]LSP[/lexicon] im Glanz nachgelassen hat, sondern dass sich Kontaminationen auf den Lack gesetzt haben - eben der typische Grauschleier, den auch WIR Detailingfreaks an unseren Fahrzeugen bekommen (vielleicht nicht ganz so schnell wie der Otto-Normal-Waschstraßen-Fahrer).


    Misst man jetzt also (vorausgesetzt, man vertraut seinen Messergebnissen) zwei Autos mit unterschiedlichen LSPs an jeweils immer der gleichen Stelle und stellt Unterschiede fest, ist imo keine kausale Verbindung zwischen Glanzverlust des [lexicon]LSP[/lexicon] und gemessenem Glanz zu erkennen. Es liegt meiner Meinung nach dann vermutlich eher daran, unter welchen Bedingungen beide LSPs "leben" mussten, wo die Fahrzeuge geparkt werden, wie sie beansprucht werden - ja, ganz doof: Wie viele Vögel in der Zwischenzeit draufgeschis*en haben.


    WENN mit solch einem DIY-Verfahren gemessen wird und unterschiedliche Messungen einen Wert haben sollen, dann muss es imo auf demselben Fahrzeug(bauteil) sein und zwar nach FRISCH aufgetragenem [lexicon]LSP[/lexicon]. Alles, was danach kommt, ist imo Fischen im Trüben.


    Interessant wäre bei diesem Versuch für mich vielmehr, wie es um den Unterschied des Glanzgrades nach/durch die Politur und nach/durch das [lexicon]LSP[/lexicon] aussieht. Denn hier vermute ich Unterschiede bei unterschiedlichen Produkten. ;)

  • Der Aufbau leuchtet ein, aber ein paar Fragen hätte ich dazu noch.


    - Weißabgleich ist bei den unterschiedlichen Messungen manuell immer auf den gleichen Wert eingestellt worden?
    - Belichtungszeit, ISO, Blende und Blitzleistung sind immer Identisch?


    Falls hier irgendwo eine Automatik eingreift ist das komplette Ergebnis hinfällig.


    Es gibt extra Glanzmessgeräte für Lacke. Hier und da findet man Berichte und Bilder dazu. Wer schon mal ein paar vorher/nachher Werte gesehen hat, weiß wie die Wirkung von wenigen Prozentpunkten haben kann. Zwischen 80% und 90% liegen optisch Welten auf einem schwarzen Lack.
    Eine Steigerung des Glanzgrades durch Siliciumversiegelungen liegt im unteren, einstelligen Prozentbereich auf dunklen Lacken. Wenn du da 3-4 Prozentpunkte zusammenkriegst ist das schon beachtlich. Wobei ich auch hier noch anzweifeln könnte, ob man überhaupt exakt die gleiche Stelle beim Messen erwischt hat. Über Wachse möchte ich nicht urteilen. Mir ist jedenfalls kein Test bekannt, bei dem Glanzgradgewinn durch Wachse auf polierten Oberflächen nachweisbar ist.
    Wenn du bei 30 Aufnahmen bereits 10% Abweichung hast, wie möchtest du denn dann eine echte Änderung von wenigen % beurteilen? Das ist wie 1-2µm Lackabtrag messen mit Geräten die eine Toleranz von +-2µm haben.


    Wie genau vermisst du das Bild? Z. B. in Photoshop laden und dann mit der Pipette durchmessen und schauen wie die Farbparameter aussehen? Je näher 255 255 255 erreicht wird, desto glänzender?
    Welchen Punkt misst du denn dann immer? Könntest du die Fotos übereinander legen und mit ruhigem Gewissen sagen, dass du der Messpunkt immer der gleiche war?

    Glanzmessgeräte lassen sich zwar im Winkel einstellen, aber idR wird bei 60° gemessen, nicht bei 45°.



    Sorry, dass ich das mal wieder so genau nehme. Aber messen ist nicht gleich messen ;)
    Dennoch :thumbup: dass du dir so viele Gedanken darüber machst, diese mit uns teilst und das ganze auch mal praktisch angehst!



    PS: Da ich es am Fenster gemütlich finde, lehne ich mal heraus und behaupte sogar, dass Wachse das GlanzBILD verändern, aber nicht den Glanzgrad! Wie man die Charakteristik von Glanz misst, ist mir allerdings ein rätsel ;)

  • - Weißabgleich ist bei den unterschiedlichen Messungen manuell immer auf den gleichen Wert eingestellt worden?
    - Belichtungszeit, ISO, Blende und Blitzleistung sind immer Identisch?


    Na gut, die Frage ist quatsch :D Ich werde nicht diesen Aufwand betreiben um dann die Parameter der DSLR nicht vorher abzugleichen bzw ein voreingestelltes Setting zu benutzen :D


    Wie genau vermisst du das Bild? Z. B. in Photoshop laden und dann mit der Pipette durchmessen und schauen wie die Farbparameter aussehen? Je näher 255 255 255 erreicht wird, desto glänzender?
    Welchen Punkt misst du denn dann immer? Könntest du die Fotos übereinander legen und mit ruhigem Gewissen sagen, dass du der Messpunkt immer der gleiche war?


    Nein, ich wähle den Rahmen per Auswahlwerkzeug aus und bestimme dann erst durschnittlich (also über die gesamte Fläche innerhalb des Quadrats) und später genau mithilfe des Tonwertdiagramms (und einer selektiveren Auswahl) die Helligkeitsverteilung. Anhand der Grafik in dem Dialog (wahlweise auch in der Tonwertkurve) kann man so recht gute Ergebnisse ablesen...


    Ich hab beim Übereinanderlegen der Ebenen im PS bisher (auch nach der Kontrolle über die Differenz als Ebenenmodi) bisher kaum Abweichungen fest gestellt, was die Position angeht! Sicher kann man da noch genauer arbeiten aber der Weg ist, denke ich schon mal ein guter ;)


    Glanzmessgeräte lassen sich zwar im Winkel einstellen, aber idR wird bei 60° gemessen, nicht bei 45°.


    Das hab ich ja erst schon mal erwähnt, aber hier nochmal: Ich will nichts nach irgendwelchen Industriestandards machen und meine Ergebnisse sollen auch nicht einem Lackhersteller oder sonst wem dienen. Ich mach das einfach nur aus Vergleichszwecken für mich. Und wenn ich bei einem Winkel von 45° halt erst so und so viel Reflektion messen kann und bei einem anderen Produkt im gleichen Winkel unter gleichen Bedingungen aber weniger bzw. mehr, hab ich trotzdem ein Ergebnis. Da spielt der Winkel erst mal keine Rolle. Nur ob und wenn ja, wie viel sich der Wert verändert hat...

  • .......und behaupte sogar, dass Wachse das GlanzBILD verändern, aber nicht den Glanzgrad! Wie man die Charakteristik von Glanz misst, ist mir allerdings ein rätsel ;)....


    Der visuelle Eindruck stimmt bei unsren Produkten (nicht Lack) nur eingeschränkt mit den gemessenen überein, deshalb messen wir auch mit 2 unterschiedlichen Winkeln und zwei unterschiedliechen Methoden. (Gemessen mit einem Gerät, wo diese gemeinsam verbaut sind, BTW: Kosten 6 Stellig)


    NUR sind unsre Anforderungen an die Messung ja nicht gleich.


    Je grösser die Messfläche in Natursauerteigs Versuchsaufbau wird (und die ist geschätzt 100 mal grösser als bei unsren Messungen) desto weniger Rolle spielen zB Orangenhaut beim Lack bezüglich ausrichtegenauigkeit.


    Und da er (erstmal) nur für seinen, diesen einen lack und die eine Stelle was entwickeln will, kann das schon funktionieren.


    natursauerteig, nimmst du immer das gleiche Blatt Papier oder jedesmal ein frisches aus der selben Packung? (bereits wenige stunden an Tageslicht verändern den Weissgrad an dem Blatt papier signifikant, da der enthaltene optische Aufheller abgebaut wird. Das dürfte eine Rolle spielen da das Blitzlicht vermutlich einen gewissen UV anteil haben dürfte (ich weiss es nicht, vermute nur) und somit dann weniger hell erscheint und damit auch weniger Reflektiert wird.


    Vermutlich wäre ein mit matter Wandfarbe gestrichenes "Trägermaterial" oder was ähnliches nicht optisch aufgehelltes, ein gleichmässigerer Ausgangspunkt.



  • Danke für den Tipp bezüglich der Wandfarbe. Das Ausbleichen des Papiers ist mir schon in den Sinn gekommen allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass das nach so kurzer Zeit schon in solcher Form ins Gewicht fällt, dass die Messwerte rapide verfälscht werden.


    Den großen Messebereich habe ich mit Absicht so gewählt, damit ich einen guten Durchschnittswert erhalte. Wie du schon sagst wäre bei kleineren Bereichen die Gefahr gegeben, dass schon eine minimale Abweichung vom Winkel große Unterschiede hervor rufen kann.


    Es gibt bzw. gab in meinen Theorien übrigens noch eine zweite Möglichkeit, welche etwas einfacher anzuwenden ist....diese besteht aus einer mit einem Farbbalken bedruckten Tafel.


    Dazu hatte ich einen Graukeil (Farbfelder, Schwarz mit den Abstufungen von 5% - 100% Schwarz) auf ein A4 Blatt gedruckt, invers auf einen schwarzen Fond.
    Diese Tafel kann man nun (ebenfalls wieder in einem vorher festgelegten Winkel) vor den Lack halten und schauen, welche Felder sich noch reflektieren und welche man in dem Lack nicht mehr sehen kann.


    Um so mehr (vorzüglich dunkle) Abstufungen vom dem Graukeil ich noch im Lack sehen kann, umso besser reflektiert er. Wenn ich mir jetzt die Felder noch genauer abstufe, bspw. 2% Schwarz, 4%,6%,8%,..usw, kann ich recht genau beurteilen, bei welchem Produkt die
    Reflektion der Felder früher oder eben später weg bricht.


    Möglicherweise könnte man so beobachten und später protokollieren, dass bspw. das #16er noch Abstufungen von 90% - 95% Schwarz in den Lack Reflektionen erkennen lässt während bei einem anderen Produkt schon bei 85% nichts mehr zu sehen war.
    Auch hier könnte man wieder mit bildgebenden Verfahren am Rechner arbeiten und dort nachmessen.


    Wenn man die Tafel jetzt nicht im Winkel, sondern immer parallel zum Lack hält, könnte man diese Messmethode theoretisch sogar unterwegs anwenden - das heißt, das ganze wäre dann sozusagen mobil.
    Man müsste nur immer für gleiches Licht sorgen - was vermutlich schon wieder schwieriger sein könnte :D


    Die Tafel könnte als Beispiel so ausschauen - noch höher unterteilt sind natürlich noch bessere Abschätzungen möglich. Außerdem könnte man die Felder beziffern...


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/unbenannt-11luqf.jpg]



    Alle Medienleute sollte dieses Vorgehen evtl. an die Justierung des Gammawert ihres Monitors erinnern:) Ist ein wenig daran angelehnt...

  • Das "Ausbleichen" ist ein "verbrauchen" des verwendeten optischen Aufhellers (in Sonnenlicht bereits nach 5 min messbare geringere Gesamtweisse). Wie stark sich das auswirkt, ist vom UV Anteil des Blitzlichts abhängig. (da du ja im Dunkeln misst/blitzt)


    Wie hoch der Einfluss auf deine Messung ist, könntest du in einem kleinen Versuch ausprobieren, Ein Blatt Papier einen Tag ans fenster legen (innen) und dann das Blatt direkt in der Versuchsumgebung Fotografieren, als vergleich dazu ein frisches Blatt aus der Packung. Wenn das so keinen Unterschied ergibt, machts halt nix aus (Ansonsten würde es quasi ein Gefühl ergeben, wieviel das sein kann.
    Wandfarbe habe ich deswegen empfohlen, die sollte Aufheller frei sein.


    Die Graustufenbalken könnten auch eine Art Vortest sein (wie Aussagefähig müsstest du halt testen, aber dabei dürft das mit der Beleuchtung schwierig sein, oder?