Hallo zusammen,
einem lieben Forenkollegen ist ein Akku defekt gegangen. Beim einstecken ins Ladegräte hat dieses geblinkt und damit signalisiert, dass mit dem Akku etwas nicht stimmt.
Daraufhin habe ich mich angeboten, mir das mal anzuschauen, ob eine Reparatur möglich ist und ob es Sinn macht. Gesagt getan, nach ein paar Tagen, war das Teil bei mir.
Der Anfang war vielversprechend, das Gehäuse ist über drei Klipse befestigt. Öffnet man diese kommt folgendes Bild zum Vorschein.
Um den Akku samt Elektronik aus dem restlichen Gehäuse zu entfernen, muss die Rückseite mit einem Heißluftfön leicht erwärmt werden. Ein Haarfön könnte evtl. auch schon reichen, wenn man keinen Heißluftfön zur Hand hat. Wenn man merkt das der Akku "beweglich" wird, kann man beherzt daran ziehen und der Akku ist vom Gehäuse getrennt. Hier sieht man die Klebefläche, welche den Akku im Gehäuse festhält.
Was sofort auffällt, der Akku hat kein "Battery Management System", die Leiterplatte ist rein als Kontaktierungsfläche aufgebaut. Zwei Kondensatoren, zwei 10kOhm Widerstände, das war es. B1+ und B2+ dienen zum aufladen des Akku, Kontakt "T" ist ein Temperaturfühler. Ohne Temperaturwerte wird der Akku im Ladegerät nicht geladen. Um die Leiterplatte vom Akku zu entfernen müssen die Kontakte (siehe schwarze Pfeile) entlötet werden.
Hier sieht man den Temperaturfühler. das schwarze Kabel mit dem Boppel am Ende. Es handelt sich hierbei um einen NTC Widerstand. Je wärmer es im Akku wird, desto niedriger wird sein Widerstandswert. Aus dieser Widerstandkennlinie wird dann die Temperatur abgeleitet. Bei Raumtemperatur misst man ca. 10kOhm, das ist ein üblicher Wert.
Bei den Akkus handelt es sich um einen bekannten. Es sind die gleichen wie sie auch Flex und wahrscheinlich fast alle anderen auch verwenden.
Hersteller Samsung, Typ INR18650-20R
Wenn sich jemand fragt, was die Zahlen bedeuten:
18 = Durchmesser in mm
650 = Höhe in mm
20R = Kapazität 2000mAh
Soweit so gut. Beim Nachmessen der Zellen wurde ich etwas überrascht, ich wäre ja davon ausgegangen, das eine Zelle Hops gegangen ist. Aber alle drei hatten nur noch eine Spannung von 0,1V. Das ist ungewöhnlich.
Aber jetzt zu meinem Problem. Ein Ersatzakku in genau dieser Konfiguration mit diesen Nickelfahnen konnte ich nicht finden. man müsste also die Kontakte selbst Punktschweißen, Akkus bitte nicht Löten, die Hitze kann zu Schäden führen. Ein Punktschweißgerät habe ich nicht, kann man aber für ca. 30-40€ ein vernünftiges beschaffen. Das heißt, wer darin begabter ist als ich hat nun Informationen, wie er den Akku selbst reparieren könnte. Akkus gibt es für 4-5€ das Stück bei seriösen Anbietern. Die Nickelfahnen in U-Z Ausführung gibt es auch für kleines Geld.
Für mich selbst, hätte ich kein Problem mit einem reparierten Akku weiter zu arbeiten, jedoch bin ich mit meinem lieben Kollegen so verblieben, dass es hier Sinn macht einen neue Akku zu kaufen.
Bitte nicht die Sinn Frage stellen, ob es sich lohnt den Akku für einen Materialwert von ca. 20€ zu reparieren, wenn man einen neuen Akku bereits ab ca. 45-50€ kaufen kann. Es ist ein Hobby wie jedes andere. Wer daran Spaß hat, macht es der Freude wegen.