Benötige Hilfe! Bin mit dem Ergebnis der Politur nicht zufrieden!

  • Hallo, erstmal kurz zu meiner Person, ich bin 24 Jahre alt, ausgebildeter Kfz-Mechatroniker und bald staatlich geprüfter Maschinenbautechniker.
    Vor etwa 4 Jahren habe ich bekam ich von meine Eltern eine Meguiars Poliermaschine geschenkt, da ich mich seit meinem ersten Auto für das Aufbereiten von Autos interessierte. Soweit so gut :)
    Ich habe jedoch leider das Problem das ich mit meinem Ergebnis nicht zufrieden bin. Letztes Jahr waren es vor allem Uni Lacke die ich mit Ultimate Compound poliert habe, bei denen ich zwar einen guten Glanz erzielte, die Defekte oder Kratzer leider fast vollständig verblieben. Diese Jahr wollte ich es dann anders machen und besorgte mir ein Set von Menzerna, Polierschwämme von rotweiss sowie polierschwamm.info und zum testen auch 2 Lammfellpads. Voller Erwartungen polierte ich dann am Wochenende einen BMW silbernen BMW E90 und war leider trotz der neu probierten Mittel wieder nicht zufrieden, da viele Kratzer vorallem in der Motorhaube verblieben.
    Woran könnte das liegen? Nehme ich vielleicht die falsche Politur für eine Exzenter oder die falschen Pads?
    Ich weiß es ist immer schwierig eine Ferndiagnose zu stellen, aber wenn ich hier die Ergebnisse so sehe bin ich schon recht weit von entfernt.
    Dachte auch schon an eine Rotationspoliermaschine, ich glaube aber das ist mir dann doch zu heikel.

  • Die Gründe können ausgesprochen vielfältig sein. Vielleicht erstmal zum Equipment: Welche Polituren und welche Pads hast du genau verwendet? Nur die Hersteller anzugeben reicht nicht, denn jeder dieser Hersteller hat ganz unterschiedliche Produkte im Sortiment.


    Wenn man die "Hardware" mal ausklammert, dann bleiben noch Anwendungsfehler. Das könnte zu viel Politur sein, zu wenig Druck, zu schneller Vorschub, zu wenige Kreuzstiche... Aus der Ferne ist das aber nicht seriös zu beurteilen. Hast du mal entsprechende Tutorial-Videos angeschaut, nach denen du dich richten kannst? Ansonsten bleibt noch die Möglichkeit, dass du mal einem User aus der Gegend über die Schulter schaust - oder ein erfahrener User dir Hilfestellung gibt.

  • Lammfell auf Excenter = beantwortet Dir Deine Frage schon mal ein wenig


    Fell hinterlässt gerade auf Uni seine "typischen" Fellspuren (auch mit der Rota - allerdings ist ein Fell auch nicht wirklich für Excenter gemacht.


    Werde im Juli wohl wieder in Dortmund bei ner Aufbereitung sein. Evtl. könnte man sich da dann mal "praktisch" austauschen.


    Grundfrage wie vom AMenge geschrieben ist: welche Polituren hast Du wie (Umdrehungen, Pad, Kreuzstiche, Druck etc.) angewandt.


    Ohne genaue Angaben leider nur der Blick in die Glaskugel :S


    Vor allem FOTOS wären ned schlecht vom Ergebnis und was genau Du meinst

  • Vielen Dank erstmal! Angefangen hat alles mit einem T5 Baustellenfahrzeug mit 370 Tkm und meinem Golf V etwa 90 Tkm. Bei beiden war ich sehr zufrieden mit dem Glanz, hatten doch beide vorallem der T5 einen eher schlechten Pflegezustand. Unter Licht waren aber doch noch sehr viele Kratzer im Lack. Poliert habe ich mit gelben und roten Polierschwamm von rotweiss und Ultimate Compound.
    Dieses Jahr wollte ich es dann besser machen und versuchte an dem silberen BMW erst Menzerna PF2500, da mich dies aber auf der Motorhaube und dem Heckdeckel nicht zufrieden stellte, probierte ich Menzerna FG500 ebenfalls wieder mit Polierschwämmen von rotweiss sowie roten Schwämmen von polierschwamm.info
    Ich fahre etwas 5-6 Kreuzstiche, massiere auf Stufe 2 ein und gehe damm mit mal weniger oder mal Druck rauf auf Stufe 6. Jedoch bleiben die Kratzer leider drin. Anleitungen habe ich mir bei Meguiars angeschaut, dort sieht es ja auf einer schwarzen Motorhaube recht einfach aus.
    Ich dachte jetzt auch schon vielleicht mal auf Politur von 3M Perfect-it III Schleifpaste PLUS zu benutzen, kann aber schlecht einschätzen ob das die Ergebnisse verbessert :(
    Bilder von den Stellen die mich gerade so stören, habe ich leider nicht, die mache ich bei der nächsten Politur.


  • Also auf der Exzenter benutzen viele die Meguairs Ultimate Compound und die soll da wohl auch ordentlich was reissen können.
    3M-Schleifpaste ist meiner Meinung nach Vergangenheit. Ganz einfach weil das am Anfang immer recht gut aussieht, aber man dann recht schnell feststellt das zuviele Defekte einfach nur verdeckt waren von der Politur. Dann sieht man das es eben doch noch nicht fertig ist.


    Vielleicht ist ein gelbes Pad von Rotweiss auch noch zu weich gewesen, die Orangenen sind glaub ich die härteren.


    So Kratzer sind mit der Exzenter aber ohnehin schwierig. Die muss man meist vorab schon recht stark polieren. Exzenter auf maximum, ein bissel schräg halten auf Kante, und genügend Druck braucht man ja auch. Das musste aber auch selber mal so ausprobieren wie es am besten klappt.


    Fakt ist das Kratzer nicht einfach so weggehen bei ein zwei Durchgängen die man ganz normal auf dem ganzen Auto macht.


    Ab und zu hat man auch Kratzer wo die Kanten ein bissel hochstehen. Da muss man viel drüberfühlen, auch mal mit dem Fingernagel quer drübergehen um das zu erfühlen. Die bekommt man so nur mit polieren garnicht weg eigentlich. Da hilft dann nur ein vorsichtigers vorschleifen mit Kovaxklotz und Rosa und dann schwarz. Aber auch das muss man echt mal ein bissel üben. Immer vorsichtig anfangen und dann kann man sich ja steigern wenn man etwas sicherer im Umgang ist. Jeden Kratzer nun pauschal mit Kovax zu malträtieren wäre ja auch kontraproduktiv.


    Wenn du mal einen alten Kotflügel hast kannste da gut drauf rumprobieren, mal mit nem Messer ein paar Kratzer reinziehen, ein paar Kratzer mal nur so leicht reinschaben usw. Das hilft viel weiter um das alles mal selber zu testen.

  • Tiefere Kratzer mit der Exzenterpoliermaschine herauszubekommen ist tatsächlich nicht ganz einfach. Die Ultimate Compound ist, was Biss angeht, auf jeden Fall schon mal die effektivste Exzenter-Politur, die ich bisher hatte. Damit kann man was reißen! Dazu würde ich die gelben Lake Country oder orangenen RotWeiss Pads empfehlen. Alternativ wären Mikrofaserpads auch eine Überlegung wert. Somit sollte das Equipment mal passen. :)
    Für vereinzelte Kratzer sind die kleinen Spotpads von Rotweiss auch ziemlich praktisch, da man dort punktuell ziemlich viel Anpressdruck überträgt und somit etwas mehr Biss hat. Diese Kombination verwende ich immer zum Entfernen von Schleifspuren, wenn ich z.B. tiefere Kratzer ausschleifen musste.


    Womit wir beim nächsten Punkt wären. Kratzer können auch einfach zu tief sein, um sie überhaupt noch auspolieren zu können. In dem Fall kannst du auch 20 Mal drüberfahren, du wirst sie nicht herausbekommen. Das ist dann ein Job für das Kovax-Trockenschleifsystem, mit dem der Lack um den Kratzer herum abgeschliffen wird, anschließend kann man die Schleifspuren auspolieren.


    Fakt ist, dass die stärker abrassiven Mittel, mit denen man am effektivsten gegen Kratzer vorgehen kann, für Anfänger nicht geeignet sind. Da kann man unter Umständen noch deutlich mehr Schaden anrichten!
    Mit einer Rotationspoliermaschine (mit Lammfell) könntest du zum Beispiel deutlich mehr reißen als mit jeder Exzenterpoliermaschine, müsstest dich dann wahrscheinlich aber mit Überhitzungen des Lackes oder Hologrammen herumschlagen. Nassschliff wäre ebenfalls effektiv, aber sehr anspruchsvoll und arbeitsaufwändig.


    Eventuell wären ein, zwei große Bilder von den Kratzern (aus der Nähe) hilfreich, um beurteilen zu können, ob die Kratzer bereits zu tief zum Auspolieren sind. Was ich deiner Schilderung nach fast befürchte.


    Ansonsten wirst du dich am Glanz erfreuen und halt mit dem einen oder anderen Kratzer leben müssen. Glaub mir, eine hundertprozentige Defektkorrektur ist nur in den seltensten Fällen möglich.
    Auch wenn viele es nicht gerne zugeben, am Ende bleibt einem manchmal gar nix anderes übrig, als die Kratzer einfach drin zu lassen, damit herumzufahren und zu hoffen, dass es wenigstens keiner sieht. Geht mir genauso. ;)

    Wagenregel Nr. 2: die Autoschlange ist das einzige Tier, bei dem sich der Anus immer ganz vorne befindet.

  • Auch ohne Fell lässt sich mit einer Rota viel machen, da hab ich selbst mit Schaumstoffpads Defekte rausbekommen die mit der Exzenter und 2 Durchgängen nicht möglich waren. Allerdings solltest du die Madchinenführung beherrschen und sicher sein, dass genug Lack vorhanden ist.


    Jenachdem wie tief die Kratzer sind wirst du die gar nicht rausbekommen, da musst du damit leben, dass du die Kratzer nicht komplett rausbekommst sondern nur abmildern kannst. Kann ich mir vor allem bei einem Baustellenfshrzeug mit 370.000km vorstellen.

  • Extrem tiefe Kratzer, die nicht mal mit ner Rota zu beseitigen sind, habe ich mit 2 Komponenten Klarlack/Kurz(schnell aushärtend) aufgefüllt.
    Kratzer leicht anschleifen, z.B. mit 2oooner, den Rand vom Krater auch und mit Silikonreiniger sauber machen.
    Man nehme einen 00-Pinsel oder Zahnstocher und fülle den Krater so lange auf, bis eine leichte Erhöhung des neuen Lacks sichtbar wird. Nach ner halben Std ist der Überstand an Lack schleifbar.
    Zum Planschleifen, hat sich bei mir ein Schleifblock am besten bewährt, 15ooer würde erstmal reichen. Zum Feinschleifen 25oo oder 3oooer und alles mit viel dest. Wasser.
    Hinterher Schleifspuren wegpolieren und wenn man richtig gearbeitet hat sieht man absolut nichts mehr vom Kratzer.
    Im Netz gibt's sehr gute detaillierte Anleitungen mit Bildern dazu !

  • Ich fahre etwas 5-6 Kreuzstiche, massiere auf Stufe 2 ein und gehe damm mit mal weniger oder mal Druck rauf auf Stufe 6.

    Auf kleiner Stufe die Politur verteilen, dann auf Stufe 6 und ordentlich Druck. Dabei drauf achten, die Maschine plan zu halten, damit der Teller nicht stehen bleibt.


    Vom Material her könntest du auf der Exzenter Mikrofaser-Pads ausprobieren. Nach deiner Beschreibung vermute ich jedoch in erster Linie Verbesserungspotential bei deiner Arbeitsweise.

  • Vielen Danke erstmal! Gestern habe ich mich mal an Teilen eines Opel Insignias gewagt und mal mit ordentlich Druck probiert.... und siehe da stellenweise schien es besser zu werden! Leider kann ich schlecht einschätzen wieviel Druck optimal ist! Das es mir fast so schien als ob das Pad stehen bleiben wollte und die Maschine dadurch der Biss fehlt! Grundsätzlich habe ich auch immer gedacht umso schneller das Päd dreht desto besser, aber ich glaube es ist anders rum oder?

  • So pauschal kann man das bei einer Exzenter nicht sagen. Kommt auch zu sehr auf das Pad an wie hart bzw. abrasiv das ist und darauf wie die Politur ist, also für Exzenter geeignet usw.


    Bei einer Exzenter ist ja halt so das der Teller sich immer weniger dreht und mehr nur die Exzenterbewegung macht je stärker man aufdrückt. Deswegen muss man dann ja mit der Geschwindigkeit hochgehen damit sich der Teller auch bei mehr Druck noch etwas dreht.


    Bei Schaumstoffpads arbeitet man mit Druck, umso mehr Kratzer lassen sich entfernen. Aber man muss dann mit der Geschwindigkeit auf höchste Stufe gehen sonst dreht es sich halt nicht mehr.


    Bei Mikrofaserpads arbeitet man eher ohne Druck, da lässt man die Maschine einfach nur aufliegen. Das Eigengewicht der Maschine reicht als Druck aus. Da braucht man oft auch nur die halbe Geschwindigkeit an der Maschine und das reicht dann aus.


    Allerdings hab ich festgestellt das man Kratzer besser mit Schaumstoffpad wegbekommt wenn man Druck macht. Mit Mikrofaser dauert das Vergleichsweise lange. Hab allerdings auch noch nie die Ultimate Compound ausprobiert, mit der soll wohl richtig was gehen.