Lackausbesserungsstellen ähneln Schmiergelpapier

  • Hallo! Vorweg: Ich habe wenig bezug zu Autos/Autopflege und stehe d.h. vor einem gewissen Problem. Den Thread "Erklärungen zu: Lackreiniger, Politur, Finishpolitur....." habe ich etwas studiert, bin aber dennoch nicht sicher wie ich vorgehen sollte.
    Derzeit habe ich leider keine Photos, ich versuche sie bis morgen noch nach zu bringen.



    Jedenfalls:


    Es geht um den alten VW Käfer meines Vaters von 1977, beige. Der (Orginal-)Lack ist eig. glänzend und schön, glaube er brüchte keine besondere Pflege derzeit. Allerdings hat mein Vater vor einigen Jahren Kratzer im Lack ausgebessert indem er mit irgendeinem farblich gleichen Lack aus der Werkstatt die entsprechenden Stellen überpinselt hat. Man sieht an diesen Stellen deutliche Erhebungen/Pinselstriche welche die Stellen abdecken. Mancher Liebhaber mag dabei bereits das Gesicht verziehen, aber soweit so gut. Für ihn wars ok. Insgesamt hat er einen schönen Eindruck gemacht.


    Diese Stellen haben sich jedoch schon einmal verfärbt. Mein Vater dachte sie hätten ihm in der Werkstatt irgendeinen falschen Lack verkauft der sich aufgrund von UV-Strahlung verfärbt hatte, der Lack war jedoch schlicht rau und dreckig wie er in der Werkstatt erfuhr. Sie haben es ihm damals wieder ausgebessert. Das war vor vielleicht 3+ Jahren?



    Jetzt hatte ich das Auto im Sommer für ca ein Monat eben einer stark frequentierten Strasse geparkt weil ich keinen besseren Stellplatz hatte. Mitlerweile zum Glück schon, geschützer und überdacht.


    Das Erebnis dieser Zeit ist jedoch erneut eine totale Verfärbung des Lacks an jenen ausgebesserten Stellen. Selbige waren offensichtlich schon wieder extrem rau (sicht und spürbar, es ist jetzt eher wie wenn man über Schleifpapier fährt) und haben ganz viel Dreck angesetzt. Sogar wenn man mit einem Schwamm und Seifenwasser fest darüber rubbelt bekommt man graue Schlieren ab, man brüchte aber ewig und bekommt sie obendrein nicht richtig sauber. Die grobere Rückseite eines Putzschamms hilft zwar mehr Dreck zu lösen, beschädigt aber bereits leicht den umliegenden glatten, nicht aufgepinselten Lack.


    Aufgrund der verfärbten Ausbesserungsstellen (und es sind viele!) sieht der gute VW Käfer jetzt aus als hätte er überall Pflaster kleben oder dergleichen. :wacko: Weder für meinen Vater noch mich muss das Auto perfekt sein, aber so ist es einfach schade. Sonst ist er ziemlich gut in Schuss (abgesehen davon dass die Felgen auch neu abgeschliffen & mit so einem silberfarbigem Rostschutz gestrichen gehören. Hätte sogar die Möglichkeit zum Sandstrahlen, glaube das ist aber den Aufwand nicht wert, die Altbestände sollten vor dem neuen Rostschutz auch so abtragbar sein. Außerdem gehts nicht um die Felgen :)



    ### Die Ausgangslage ist also wie oben Beschrieben und: Ich, Student, habe kaum Geld zur Ausbesserung, es sollte also so günstig wie möglich gehen. Er, Pensionist. auch nicht so viel besser ;). Ich bin OK handwerlich begabt - aber habe wenig Bezug zu Autos und einfach keine Ahnung wie vorgehen.


    ### Eine Poliermaschiene ist vorhanden (bissl ein klobigeres Modell, man greift es mit links und rechts neben der wackelnden Polierplatte :). Man wird damit nicht an alle Stellen rankommen, zB hinter der Stoßstange o.Ä. Aber gut.


    ### Wie gehe ich am besten vor um den Lack an den Ausbesserungsstellen wieder anzugleichen? Was sollte ich dafür Einsetzen?


    ### Was kann ich ggf. tun um dieses Nachfärben/Aufrauen des Lackes in Zukunft zu verhindern / zu verzögern?



    Falls sich jemand die Zeit nimmt mir auf die Sprünge zu helfen.... echt, vielen herzlichen Dank!
    Ggf. kann ich auch in der erwähnten Werkstatt vorbeifahren und nachfragen wie sie es gemacht haben bzw wie ich vorgehen könnte, der Laden ist aber nicht gerade in der näheren Umgebung.

  • [Blockierte Grafik: http://cdas.bplaced.net/carpic/01.jpg
    [Blockierte Grafik: http://cdas.bplaced.net/carpic/02.jpg
    [Blockierte Grafik: http://cdas.bplaced.net/carpic/03.jpg
    [Blockierte Grafik: http://cdas.bplaced.net/carpic/04.jpg
    [Blockierte Grafik: http://cdas.bplaced.net/carpic/05.jpg
    [Blockierte Grafik: http://cdas.bplaced.net/carpic/07.jpg
     [Blockierte Grafik: http://cdas.bplaced.net/carpic/08.jpg]



    So! Mittlerweile habe ich - yeah - einige bestehende Reinigungsmittel auftreiben können. Einmal Lackreiniger für "hartnäckige Verunreinigungen" und einmal was fürs leichte Säubern bis Finishing.
    Ich habe zum Test nach einer stellenweise Reinigung den Lackreiniger an einem Fleck ausprobiert, die Stelle ist sauberer geworden aber alles andere als schmutzfrei.


    Wäre so eine Autoknete + Gleitmittel die Lösung?


    (Und, erm, peinlich... Welcher der 2 Bezüge der Poliermaschine ist jeweils wofür besser? Einmal fluffig, einmal glatter Stoff..)

  • ich würde als allererstes mal den Kotflügel oder den Wagen gründlich waschen!!!


    Die Polieraufsätze sollten ebenfallls ne waschmaschine sehen - sicher ist sicher!!


    Das Flauschige soll ein lammfell immitieren -> ist für einen großen Abtrag gedacht
    Das Baumwollding für den "feinschliff"...ein perfektes ergebnis ist aber nicht zu erwarten!!!

    • Offizieller Beitrag

    Ach du schei*e...
    da kommst du mit dem vorhanden Material und der Baumarktmaschine aber mal überhaupt nicht weit.
    Das sieht ja aus, als hätte da jemand Mörtel in die auszubessernden Stellen geschmiert.


    Also: Wenn du das Zeug halbwegs ordentlich haben möchtest, würde ich mal fragen, ob ein erfahrener User aus deiner Nähe hier unterwegs ist. Imo sieht's aus, als müsste man dort sogar nassschleifen. VIELLEICHT geht da mit Knete was von ab, ich würde es aber bezweifeln.

  • Klar, Auto gehört vorher gewaschen. Beim jetzigen Wetter kann ich die Reinigung aber ohnehin nicht durchziehen, d.h. frage ich erstmal.


    Aber ich werde auch die 2 Aufsätze heute mal waschen, Danke! Jetzt weiß ich auch wofür sie jeweils sind :)
    (War mir nicht sicher und wäre wohl zu faul gewesen,.. *räusper*)



    -- slartibartfass: Ok! Danke, ich dachte schon ich sei einfach irgendwie zu unfähig. Mein erster Test mit der Maschine & jetzt nochmal mit Lackreiniger & Baumwolltuch hat jedenfalls wenig erreicht.



    Vielleicht weiß ja noch jemand was, sonst werde ich auf kurz oder lang doch mal bei besagter Werkstatt vorbei fahren, ehe ich wild Produkte durchkaufe und dann erstrecht nicht weiter komme.
    Der Lack sah von der Farbe wirklich ok aus, der Käfer stand aber immer in der Garage. War wohl sehr rauh geworden, konnte aber wenig Schmutz ansetzen. Dann ca ein Monat in Verkehrsnähe... mit Staub und Schmutzbelastung und ich hatte einen kleinen Schock, alles total verfärbt. :(

  • du solltest vielleicht mal abwiegen, ob es nicht doch etwas sinnvoller ist, den kotflügel abzubauen und lackieren zu lassen!


    mit dem equipment wirst du wohl nicht sehr weit kommen und es stellt sich noch die frage ob der lack dann nciht wieder abplatzt?!


    alles in allem wirst du das schleifen müssen, und dann step by step aufpolieren - heißt umgekehrt auch, dass du dann sicher mit dem rest des fahrzeugs die selbe prozedur vollziehen musst!!


    darf ich mal indiskret fragen aus welcher region du stammst???

  • Naja, ein Gutes hat diese "Ausbesserung".
    Rosten tuts mal nicht.


    Denke auch das da mit polieren nicht recht viel zu machen ist. Da alleine schon die Farbe nicht stimmt.


    Könnte dir gerne helfen. Hätte vieles an Material und Maschinen hier um zu probieren und zu testen.
    Leider ist Steyr gut 170km weg. Kannst dich aber gerne melden wenn du so weit fahren möchtest.

  • Hat der Käfer Winterpocken?
    Muss dem Slarti leider recht geben. Da wirst du mit den vorhandenen Mitteln, nichts ausrichten können.
    Ich finde das Schadensbild sehr komisch. Weil wenn man nur ein Kratzer überpinselt (je nach dem wie genau) hat man doch einen Strich und nicht solche Krater.
    Ist die Karosserie eigentlich aus Metall oder GFK?


    Interessant wäre auch der Zustand, wenn man z.b. mit einer Festool Lackziehklinge den Lack abscharbt.

  • Aua! Das sieht ja heftig aus. Also es handelt sich ja wahrscheinlich nur um den/die Kotflügel. Mit Sonaxzeugs und einem 25 Euro Lidl-Drehding kommst du bei dem Problem definitiv nicht weit.


    Dein Vater hat vor Jahren Defekte mit Farbe und Pinsel ausgebessert. Das heißt also, dass die Defekte noch vorhanden sein müssten - unter der jetzt dunklen Farbe. Wenn du mit Schleifpapier an die Sache herangehst, wirst du derart viel Material abnehmen müssen, dass die Arbeit nur absolut danebengehen kann. Und außerdem wären Defekte dann immer noch zu sehen, weil sie ja nur überpinselt worden sind ...


    Also meine Meinung ist, dass sich hier nur und ausschließlich eine anständige Neulackierung lohnt. Anständiger Lackaufbau: komplett abschleifen, füllern/grundieren, schleifen, Basislack, schöne Schicht Klarlack! Das Schleifen würde TAGE dauern und der Erfolg wäre mangelhaft. Spare lieber mal ein paar hundert Euro, lasse es anständig lackieren. Danach kannst du den Wagen komplett aufbereiten und hast eine anständige Basis. So ein Altertümchen hat es verdient!


    Alles andere ist unprofessionell und reine Zeitverschwendung! :thumbdown:

  • Heh, wenn es nur der Kotflügel wäre, diese elenden "Ausbesserungsstellen" gibt es rundherum..


    Ist wohl leider nicht nur der Kotflügel. Und es gaze Auto abschleifen und neu lackieren lassen ist dann auch nicht mehr so günstig.


    Da es ja nicht mehr viel schlimmer werden kann, würd ichs mal mit ner halbwegs ordentlichen Poliermaschine mit hartem Pad oder Lammfell probieren. Eventuell die Stellen vorher leicht anschleifen mit nem feinen Papier.
    Vielleicht findet sich ja hier im Forum jemand, der bei dir in der nähe wohnt und dir dabei helfen würde. Zu mir in den Westerwald wirds dir bestimmt zu weit sein ;)

  • Besorge Dir Nitroverdünner und Versuche die Ausbesserungstellen ab zu Wischen.
    Wenn das nicht klappt: Aceton.
    Dann die Stellen beischleifen, Grundieren und Lackieren mit der Passenden Farbe, den Code findet man entweder im Service Buch oder im Kofferraum bei der Reserveradmulde.


    Der Farbton wird aber nicht mehr zu den alten passen.


    Sollte nichts mit abwischen funktionieren, wird wohl eine Lackierung im ganzen Nötig sein.

  • Ach herrje, der arme Käfer ;( Hier schrieb jemand, dass es wenigstens nicht mehr rosten würde. Wenn ich mir Stellen so anschaue, dann habe ich sogar Angst, dass es darunter noch wohl weiterblüht. Es gibt da hier und da so Blasen in den Nahaufnahmen, die evtl. nichts Gutes verheißen mögen. Das wäre ja schade drum.


    Ich denke, du wirst um einen ordentlichen Lackaufbau nicht drum herum kommen. Ich würde an deiner Stelle mal schauen, ob du einen Lackierer findest, der sich mit Oldtimer-Farben auskennt, denn die sind ganz anders zusammengesetzt als die Farben, die es aktuell gibt. Dort würde ich nachfragen,ob er dir die passende Farbe mischen kann, damit du noch mal ausbessern kannst. Dann die Stellen ordentlich bis aufs Blech runterschleifen (kann man auch mit einem Dremel mit passendem Aufsatz machen), mit Rostumwandler behandeln (z. B. Brunox), dann ordentlich aushärten lassen und bitte nur sehr dünn auftragen und dann den ganz normalen Lackaufbau beginnen wie die anderen hier schrieben.


    Obwohl ich an deiner Stelle wirklich sparen würde um den Wagen ordentlich lackieren zu lassen. Das wäre aus meiner Sicht das sinnvollste, wenn man ihn erhalten möchte.

  • Vorweg..kein Rostumwandler. Rost muss abgeschliffen werden und basta.


    Naja is doch ganz einfach, da ist viel zu dick Lack draufgekommen, und es war kein Härter drin. Klarer Fall. Hätte Lack mit Härter sein müssen bei so grossen Stellen und der hätte ja auch viel dünner draufgemusst. Und vor allem auch mal wenigstens eine 1k-Grundierung, ne rote, also Säureprimer. EP ist besser..aber das macht ne Werkstatt eh nicht.


    Und wer sone kleinen Stellen so dermassen vergrössert indem er mitn Malerpinsel Lack drüberstreicht gehört nicht in eine Werkstatt. Wasn das fürn Laden ey??? Die würd ich gleich pauschal verprügeln für so einen abartigen Pfusch, das ist echt unfassbar. Da habt ihr kein Geld für bezahlt oder?? Ich komm grad echt nicht drüber weg.


    Wie auch immer, mit polieren, egal mit welcher Ausrüstung ist da garnix zu machen, auf gar keinen Fall. Und mit Baumarktpolitur und so einer "Poliermschine" sowieso nicht.


    Das getupfte Zeug muss runter, da gibts eigentlich garkeine Diskussion find ich, überhaupt nicht. Ne milde 2k-Verdünnung und los gehts mitn Lappen. Vorsichtig reiben, weiss nciht was auf dem Käfer fürn Lack drauf is und wie widerstandsfähig der noch ist.



    Achso..und vergiss die erwähnte Grundierung nicht. Und ich rede nicht von ner Baumarktsprühdose...
    Lass dir beim gleichen Lackierer eine Grundierung geben, ne rote 1k oder besser EP mit Härter. Der erklärt dir dann schon was du machen musst.


    So und denne brauchste vom Lackierer halt wirklich den passenden Decklack, also Lack und Härter. Vermutlich wirds ein HS-Härter sein den du bekommst, und der wird im Normalfall 2:1 (Lack : Härter) gemischt und denn plus etwa 10 Prozent Verdünnung. Und denne kannste den mitn feinen Pinsel auftragen. Aber nicht 5km über die Schadstelle hinaus, sondern "in" die Stelle hinein, bis zur Kante halt.


    So und wennst das einen Tag trocknen lässt kannste das auch polieren wennst willst. Oder auch mit 2000er Papiser und Wasser fein schleifen und denne mit Schleifpaste polieren.

  • Also ich meinte kein Rostumwandler weil man da später keine Haftung mehr reinbekommt. Wennst da EP oder so draufmachst dann kannste das später wie eine Folie mitsamt den Rostumwandler-Rückständen abziehen. Hab das schon so oft durch wenn jemand unbedingt seinen Rstumwandler, Fertan, und was es alles nicht gibt da draufbehalten will. Das ist oft schon wieder hochgekommen wenn das Infrarot davorstand. Und wenns da nicht hochkommt dann halt nach zwei drei Monaten.