Was EBC vs. ATE Ceramic angeht zitiere ich hier mal aus dem Ibiza Forum:
ZitatAlles anzeigenWozu Keramik-Bremsbeläge?
Keramik ist "in", geworben wird mit weniger Bremsstaub, der sich zudem noch sehr leicht abspülen lässt und sich nicht in die Felgen frisst. Das stimmt soweit auch, außerdem bieten sie teilweise längere Standzeiten und werden eher selten im Winter an den Bremsscheiben festrosten, wenn das Auto die Nacht über mit angezogener Handbremse stand.
Jedoch gibt es auch Nachteile: Der gravierendste ist, dass der Reibwert über den gesamten Temperaturbereich tendenziell stärker schwankt, vor allem das Kaltbremsverhalten ist teileweise schlecht (z.B. Greenstuff). Weniger relevant ist die vergleichsweise schlechtere Wärmeableitung, zwar siedet dadurch die Bremsflüssigkeit nicht, aber die Beläge neigen unter sehr hohen Belastungen eher zum überhitzen, sind also für Rennstrecke nur bedingt geeignet.
Bremsbeläge für Alltagsbetrieb:
* Ferodo Premier: Empfohlener Temperaturbereich von -30°C bis 700°C -> gutes Kaltbremsverhalten und auch bei sportlicher Fahrweise noch recht standfest, geringe Einfahrzeit.
* Tarox 112 Strada
* ATE Serienbremsbelag
* TRW
* EBC BlackStuff Ultimax
* Zimmermann Bremsbeläge
* u.v.m. ...
Keramik-Bremsbeläge für Alltagsbetrieb:
* ATE Ceramic (Vergleichstest zu normalen Belägen, Erfahrungsberichte). Die Ceramic sind genauso gut wie die Serienbeläge, aber eben auch nicht besser. Die Vorteile beschränken sind auf weniger Bremsstaub und geringeren Verschleiß auf glatten Bremsscheiben. Auf den Powerdisc, Brembo Max oder anderen genuteten/gelochten Scheiben funktionieren die Beläge nicht richtig, viele User berichten von Rostproblemen.
Zitat Support: "Damit die Ceramic Beläge sauber funktionieren können legen sie eine Art Schutzfilm auf die Bremsscheibe. Durch die Nuten in den Powerdisc Scheiben wird dieser Schutzfilm ständig unterbrochen und kann nicht vollständig aufgebaut werden, daher kommt das Korrosionsproblem."
* EBC GreenStuff: Recht günstig, relativ weich, sehr Bremsscheibenschonend, relativ viel (aber gut abwaschbarer) Bremsstaub, schlechtes Kaltbremsverhalten! Die Beläge fallen negativ durch einen sehr stark schwankenden Reibwert je nach Temperatur auf. Kalt muss man schon sehr kräftig aufs Bremspedal steigen, um die Räder sofort zum blockieren zu bekommen. Etwas warm fahren sie sich wie normale Bremsbeläge. Mit zunehmend höheren Temperaturen greifen die Beläge immer besser, die nötige Pedalkraft nimmt ab und der Druckpunkt wandert etwas nach hinten. Gegen Ende des empfohlenen Temperaturbereichs bis 400°C bauen die Beläge dann wieder ab. Der Druckpunkt bleibt zwar ähnlich, allerdings muss zunehmen immer stärker reingetreten werden, um starke Verzögerung zu erreichen, das Verhalten wird ähnlich wie bei zu kalten Belägen, nur dass der Druckpunkt weiter hinten bleibt. Übersteigen die Beläge dann deutlich ihne Arbeitstemperatur, wird das Bremspedal sehr teigig -> beginnendes Fading.
Bremsbeläge für sportlichen Alltagsbetrieb:
* Ferodo DS, DS Performance, DS2500: Für etwa höhere Bremsleistungen geeignet; aus dem kalten Bereich heraus schon gute Reibwerte, jedoch abfallend bei höheren Temperaturen.
* Cosworth StreetMaster
* Tarox 114 Corsa
* HAWK HPS
Keramik-Bremsbeläge für sportlichen Alltagsbetrieb:
* EBC RedStuff: Recht teuer, aber bis zu einer gewissen Grenze an thermischer Belastung wirklich sehr fadingstabil! Normales Kaltbremsverhalten, steigende Bissigkeit mit der Temperatur. Relativ hart, daher gutes Pedalgefühl, aber nichts für billige Bremsscheiben wegen der hohen Temperaturbelastung!
* EBC YellowStuff: Ähnlich der Redstuff, jedoch etwas sportlicher orientiert! Daher noch schlechteres Kaltbremsverhalten als die Greenstuff, Bissigkeit erst bei warmen Bremsen. Relativ hart, daher gutes Pedalgefühl, aber ebenfalls nichts für billige Bremsscheiben!
* HAWK Performance Ceramic
Bremsbeläge für Rennstreckenbetrieb:
* EBC BlueStuff, BlueStuff NDX: Keramik-Bremsbeläge für Rennstreckenbetrieb. Die neueren NDX bieten besseres Kaltbremsverhalten. Temperaturbereich bis 900°C. Aufgrund der schlechteren Wärmeableitung nicht für jedes Fahrzeug und jede Bremsanlage geeignet. Zudem sollte bei Rennfahrzeugen der Bremsstaub egal sein, daher sollte man sich eigentlich lieber bei Ferodo oder Pagid umschauen.
* Ferodo DS1.11: Kaltbremsverhalten brauchbar (aber nicht alltagstauglich), ab etwas Temperatur dann bissiger mit sehr temperaturstabilem Reibwert von ca. 0,46 von 200°-700°C. Langlebig und bremsscheibenschonend. Basierend auf der eigenen Siloxane-Technologie.
* Pagid RS14 (schwarz), RS15 (grau), RS24 (?), RS29 (gelb), RS4-2 (blau), Pagid RS 4-4 (orange): Die blauen neigen kalt sehr stark zum quietschen, für den Alttag sind die nur bedingt geeignet.
* Tarox 116 Track
* HAWK HP Plus, Blue 9012
* Endless MX72: Teuer, aber extrem standfest.
Hier noch eine Kaufempfehlung:
ZitatAlles anzeigenGrundsätzlich erstmal: Finger weg von Billigzeug! Bremsen sind sicherheitsrelevant, da wird nicht gespart. Deswegen muss es dennoch nicht teuer sein, Markenqualität gibts im Netz oft zu fairen Preisen und den Einbau macht jede kleine Werkstatt für wenig Geld.
Für den reinen Alltagsgebrauch reichen z.B. Brembo Serienbremsscheiben und Beläge aus, für hinten lohnen zwecks Rostbeständigkeit auch die Jurid Nonox. Wer einfach nur weniger Bremsstaub auf dem Felgen haben möchte, sollte zu den ATE Ceramic Bremsbelägen und glatten Serienbremsscheiben greifen, bissigeres Bremsgefühl darf man aber von den Belägen nicht erwarten, da sie annähernd den selben Reibwert wie die Serienbeläge haben. Der Reibwert ist recht temperaturstabil und dahingehend etwas besser als bei den EBC Greenstuff.
Für sportliche Ansprüche muss man schon zu den EBC Redstuff greifen, wenn es denn unbedingt ein Keramik-Belag sein soll. Die haben ein normales Kaltbremsverhalten und werden mit zunehmender Temperatur bissiger. Quietschprobleme sollten mit Plastilube und einmal richtig heißbremsen nicht auftreten. Wem der Bremsstaub weniger wichtig ist, der kommt auch mit Ferodo Premier (wohl die besten Serienbeläge), Brembo, ATE oder anderen Serienbeläge zurecht, es müssen nicht unbedingt gleich die Ferodo DS Performance sein.
Für spontanes Ansprechverhalten der Bremse bei Nässe lohnen genutete Bremsscheiben. Günstig und wirklich sehr gut für ihr Geld sind die Brembo Max. Die ATE Powerdisc sind preislich in der selben Region und funktionieren auch einwandfrei, jedoch neigen diese bei höherer thermischer Belastung viel eher zum verziehen.
Noch unempfindlicher gegen Hitze und mit gutem Nassbremsverhalten wären dann die EBC Black Dash, Tarox F2000 oder DBA Street Series geschlitzt. Neben wärmebeständigen Bremsscheiben entscheidet aber vor allem der richtigen Bremsbelag. Keramische Beläge wie die RedStuff sind sehr hart und halbwegs temperaturstabil, heizen die Bremsscheiben aber deutlich auf, da sie selber nicht so viel Wärme an den Sattel abgeben können. Für die normalen Faustsattelbremsen ist das durchaus ok, damit einem die Bremsflüssigkeit nicht siedet. Festsattelbremssättel vom Brembo und Co. können mehr Wärme aufnehmen, hier lohnen harte und beständige organische Bremsbeläge wie z.B. die Ferodo DS2500. Rennbeläge wie die DS1.11 sind im Alltag mit Vorsicht zu genießen, da sie kalt nur mäßig greifen und erst etwas Temperatur brauchen - das ist nichts für die Autobahn, wenn man mal aus dem kalten heraus eine Vollbremsung machen muss.
Dann lieber erstmal mit Bremsenbelüftung und Stahlflex-Bremsleitungen beschäftigen, bevor man solche Kompromisse in Kauf nimmt.
Für reinen Rennsporteinsatz empfiehlt es sich zugunsten geringerer Wärmespannungen in den Bremsscheiben auf Nuten oder/und Löcher verzichten und wärmebehandelte normale Bremsscheiben wie Tarox Zero oder Sandtler N mit sehr standfesten Bremsbelägen wie Pagid Orange (oder andere Farben je nach Einsatzzweck), Ferodo DS1.11 oder gar High-End-Beläge von Endless zu fahren. Sollte das immer noch nicht ausreichen, muss eine größere Bremsanlage verbaut werden. 2-teilige genutete Bremsscheiben wie Sandtler GT-A oder Tarox C83 kosten zwar deutlich mehr und werden noch etwas standfester sein, können aber keine zu klein dimensionierten Bremsanlage kompensieren!
Quelle: http://www.ibiza-forum.de/boar…a1/index2.html#post807423
Meine nächsten an der VA werden auf jeden Fall die ATE Ceramic.