Mir hat die ganze Sache keine Ruhe gelassen, deshalb habe ich mich heute morgen in die Garage begeben um noch einmal von vorne anzufangen.
Auch wenn es natürlich immer eine sehr gute Möglichkeit ist auf ein breites Repertoire an Polituren zurückzugreifen und sich auch Problemlösern wie dem Essence zu bedienen, war es mir wichtig meine Problemstelle von der technischen Seite her zu lösen.
Zu dem Zweck habe ich die drei verschiedenen Pads und Polituren die mir zur Verfügung standen in jeglichen Kombinationen sowohl rotativ als auch exzentrisch durchprobiert um das Problem systematisch einkreisen zu können. Dabei hat sich ganz klar herauskristallisiert, dass ich mit der Rota ganz sicher nicht zum Ziel kommen werde. Also war exzentrisch schon einmal gesetzt.
Nach vielen Versuchen hat sich gezeigt, dass das ultraweiche Servfaces Pad die homogensten Ergebnisse liefert, allerdings war es nicht möglich das Korn mit einem derart weichen Pad völlig zu zerlegen. Bei niedriger Drehzahl bleibt das Pad sofort stehen, bei hoher Drehzahl wird die Politur zu schnell trocken und verhindert ein sauberes Ausfahren. Optimizer brachte auch keine große Veränderung. Zusätzlich hatte ich das Problem, dass immer dort wo der Radius zu klein wird Spuren entstehen. Das liegt einfach daran, dass die Pad Ränder hier stark verformt werden und so Schleifkörner herausfallen die dann wiederum durch den zu geringen Anpressdruck am Padrand nicht vollständig zerlegt werden können.
Da nun sowohl Rota als auch Exzenter nicht funktioniert haben blieb final noch die Möglichkeit per Hand. Ich habe mir also wieder das weiche Servfaces Pad genommen und mit gleichmäßigen Bewegungen immer der kompletten Rundung in Längsrichtung folgend poliert. Das hat den Vorteil, dass immer ein konstanter Druck während dem Poliervorgang herrscht und es keine "Randbereiche" gibt. Das Resultat war tatsächlich recht zufriedenstellend, nur leider blieben noch deutlich sichtbare längliche Spuren der nicht vollständig zerlegten Körner. Per Hand auch nicht anders zu erwarten. Es hat sich aber gezeigt, dass dies der einzig brauchbare Ansatz ist. Nun war die nächste Frage, wie sich das mit der Polierleistung der Maschine kombinieren lässt.
Also habe ich einen eher unkonventionellen Weg eingeschlagen. Ich habe die Maschine auf die niedrigste Drehzahl eingestellt um so die rotatorische Bewegung gänzlich zu unterbinden. Es blieb also lediglich die Exzenterbewegung übrig, die vom Prinzip der Handpolitur recht nahe kommt. Um nun die sehr geringe Bewegung der Maschine und zusätzlich den geringen Druck des super weichen Pads auszugleichen, musste ich also eine äußerst geringe Menge Politur verwenden um die Chance zu bekommen, diese gänzlich durchzufahren. Dazu habe ich das Pad, das ich an einer anderen Stelle vollständig durchgefahren habe, erneut ohne Politurauftrag verwendet.
Und siehe da, genau die Kombination hat tatsächlich den gewünschten Erfolg geliefert. Als Politur habe ich nach wie vor zur Perfect Finish gegriffen, denn hiermit habe ich am Rest des Autos bereits die besten Ergebnisse erzielen können.
Ich hoffe meine gesammelte Erfahrung kann eventuell für den ein oder anderen in einer ähnlichen Situation nützlich sein.